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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Hand, sie
klammerte sich an ihm fest.
    Obwohl sie sich erst vor ein
paar Stunden kennengelernt hatten, vereinte sie jetzt ihre Liebe zu Camilla.
Die angespannten Hals- und Armmuskeln ließen erkennen, dass sich ihr Körper
gegen den Schmerz zu wehren versuchte, doch Phosis T'kar hielt sie weiter fest,
ohne dass es ihm etwas auszumachen schien.
    »Ich kann euch sehen«, sagte
Hathor Maat und krümmte seine Finger, als wäre der ein Angelhaken für einen
Fisch. Lemuel roch etwas Verbranntes.
    »Sie tun ihr weh!«, rief er.
    »Ich sagte, Sie sollen ruhig
sein!«, brüllte Hathor Maat ihn an.
    »Wenn ich nur den Bruchteil
eines Millimeters verrutsche, könnte ich den Teil ausbrennen, der ihre Atmung steuert
oder der ihrem Herzen den Befehl zum Schlagen erteilt! Ich habe den Körper, und
ich lasse ihn bei lebendigem Leib langsam kochen.«
    Er lachte genüsslich. »Oh, das
gefällt dir wohl nicht, wie? Du versuchst, deine Haken tiefer zu verankern? Na,
das kann ich aber nicht zulassen.«
    Hathor Maat bewegte seine
Finger nach unten, dann spreizte er sie und lächelte wieder, während der Geruch
nach verbranntem Fleisch intensiver wurde. Über eine Stunde arbeitete er so in
Camilles Kopf, bis er zufrieden nickte.
    »Eins, zwei, drei ... und vier.
Ja, das waren sie«, sagte er dann.
    »Waren das alle?«, fragte
Lemuel ängstlich.
    »Machen Sie Witze? Das waren
nur die Ranken des ersten Eis. Die Dinger sind hartnäckig und geben nicht kampflos
auf. Es liegt jetzt wieder lose im Gehirn, aber wir müssen es da rausholen,
bevor es sich noch mal verankern kann. Phosis T'kar?«
    »Bin schon dabei«, erwiderte
der Captain der Zweiten Gefolgschaft und platzierte die Hand neben Camilles Ohr,
dann verdrehte er seine langen Finger, als versuchte er, ein Schloss zu
knacken. Lemuel hielt gebannt den Atem an, als Phosis T'kar nach und nach seine
Finger zurückzog.
    »Inkosazana steh uns bei!«,
rief Lemuel, während etwas Feuchtes, sich Windendes aus Camilles Ohr zum
Vorschein kam. Das Ding erinnerte an eine Schnecke, deren schleimiger Körper
sich drehte, während es von Phosis T'kars präziser Macht nach draußen gezogen
wurde.
    Die Kreatur fiel in eine
bereitgestellte Metallschale, wo sie eine klebrige Spur aus Blut und Schleim
hinterließ. Allein der Anblick genügte, dass es Lemuel übel wurde.
    »Würden Sie mir die Ehre
erweisen?«, fragte Phosis T'kar und hielt Lemuel die Schale hin.
    »Oh, mit dem größten
Vergnügen«, erwiderte der und kippte die Schale aus, sodass das Psychneuein im
VorLarvenstadium auf dem Fußboden landete. Mit dem Absatz trat er darauf, bis
nur ein klebriger Fleck von dem Ding übrig war.
    »Da waren's nur noch fünf«,
murmelte Hathor Maat, schon jetzt schweißgebadet.
    »Ein Glück, dass ich
Herausforderungen liebe.«
     
     
    Außerhalb der Pyramide der
Apothecarii ging ein leichter Regen auf Tizca nieder. Regen war in der Stadt
etwas Außergewöhnliches, und so kamen die Bewohner aus ihren Häusern, stellten
sich auf die Straße und breiteten die Arme aus, um die Tropfen auf ihrer Haut
zu spüren. Kinder spielten in den Straßen, und von überallher war ihr
ausgelassenes Lachen zu hören, wenn sie in Pfützen sprangen und unter
Hausdächern standen, von denen sich Sturzbäche auf die Fußwege ergossen.
    Es regnete tagelang, und jeden
Morgen wurde die Stadt aufs Neue von Wolkenbrüchen heimgesucht.
    Woher der Regen kam, wusste
niemand so genau, denn die techno-psionischen Anlagen in den Bergen arbeiteten
für gewöhnlich sehr zuverlässig, wenn sie das Wetter prognostizierten und
kontrollierten.
    Etwas Regen war natürlich
nötig, damit das Ökosystem nicht aus dem Gleichgewicht geriet, doch diese
Regengüsse übertrafen alles, was man in Tizca je erlebt hatte. Die Fassaden der
Häuser glänzten vor Nässe, reißende Flüsse bahnten sich ihren Weg durch manche
Straße.
    Man richtete Fragen an die
Thousand Sons, doch von ihnen kam keine Antwort auf das Rätsel dieser
unablässigen Wolkenbrüche.
    Die Hälfte der Hauptleute der
Legion war abwesend, die verbliebenen konnten keine Erklärung liefern.
    Am sechsten Tag kam es zu einer
spontanen Parade auf dem Occullum-Platz, wo alle Teilnehmer auf einmal ihre
Kleidung auszogen und nackt im Regen tanzten. Da es in Tizca keine Polizei gab,
wurden Teile der Prospero Spireguard losgeschickt, um die Ordnung
wiederherzustellen. Am siebten Tag zeigten etliche Teilnehmer der Parade
Symptome einer tödlichen viralen Lungenentzündung, und am nächsten Morgen kam
es

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