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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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als
Sie.«
    »Weil es auch so ist«,
herrschte Ahriman ihn an.
    »Wir wissen alles besser als jeder
andere.«
    »Vielleicht, aber vielleicht
auch nicht. Was, wenn Ihnen etwas entgangen ist? Was, wenn es da irgendein
winziges Puzzleteil gibt, von dessen Existenz Sie gar nichts wissen?«
    »Seien Sie ruhig«, befahl Ankhu
Anen.
    »Wir sind die Architekten des Schicksals,
nicht Sie.«
    »Und was passiert, wenn Sie
diese Maschinen abschalten?«, fragte Camille und griff nach Lemuels Hand,
während ihnen beiden klar wurde, dass es für sie keine Möglichkeit gab, die
Astartes von irgendetwas abzuhalten.
    »Dann werden wir uns anhören,
was sie zu sagen hat, und wir werden die Zukunft erfahren.«
    »Nein! Das lasse ich nicht
zu!«, erklärte Lemuel entschieden.
    »Nein?«, wiederholte Ankhu Anen
spöttisch. »Wer sind Sie, dass Sie uns einen Befehl erteilen wollen, kleiner
Mann? Sie glauben, weil Ahriman Ihnen ein paar Taschenspielertricks beigebracht
hat, sind Sie nun einer von uns? Sie sind Sterbliche, Ihre Fähigkeit und Ihr
Intellekt werden von uns nicht mal zur Kenntnis genommen.«
    »Ahriman, bitte«, flehte
Lemuel. »Tun Sie das nicht.«
    »Es tut mir leid, Lemuel, aber
die beiden haben recht. Kallista stirbt so oder so. Zumindest wird ihr Tod so
noch einen Sinn haben.«
    »Das ist gelogen«, konterte
Lemuel. »Wenn Sie das tun, werden Sie sie umbringen. Sie können genauso gut
eine Kugel in ihren Kopf jagen, das wäre zumindest ehrlich.«
    Amon löste einige der Kontakte
an Kallistas Schädel, dann überprüfte er wieder die Anzeigen an den Geräten. Er
nickte Ankhu Anen zu und sagte: »Es ist so weit. Ich habe ein paar Blockaden an
ihrem Platz belassen, aber ihr Geist ist jetzt offen für den Äther. Nur ein
wenig, doch das sollte genügen, um die seherische Aktivität entstehen zu
lassen.«
    Flatternd schlug Kallista die
Augen auf, sie atmete wie in Panik ein, als die Wahrnehmung an die Oberfläche ihres
Bewusstseins zurückkehrte. Ihre Lippen bewegten sich, Atemzüge aus rauer Luft
fanden von irgendwo in ihrem Inneren den Weg nach draußen, gleichzeitig sank abrupt
die Zimmertemperatur.
    »Eine Million Glasscherben,
eine Million mal eine Million. Alles zerbrochen, alles nur Scherben. Das Auge
im Glas. Es sieht und weiß Bescheid, aber es unternimmt nichts ...«
    Ihre Augen fielen zu, die
Atmung wurde langsamer. Sie sagte weiter nichts, und Ankhu Anen beugte sich
vor, um ihre Lider hochzuziehen.
    »Verstärken Sie die ätherische
Energie«, ordnete er an.
    »Wir können mehr aus ihr
herausholen.«
    »Bitte«, flehte Camille die
Astartes an. »Tun Sie das nicht.«
    »Ahriman, sie ist unschuldig,
sie hat so etwas nicht verdient«, rief Lemuel dazwischen.
    Die Thousand Sons ignorierten
sie, und wieder veränderte Amon die Einstellungen der Geräte. Die Nadeln sanken
weiter nach unten, und Kallista begann zu zucken, dabei trat sie die Decke von
sich. Lemuel wollte sich das nicht ansehen, doch er konnte einfach nicht den
Blick von diesem entsetzlichen Bild abwenden.
    Kallista schrie, dann strömten
die Worte nur so aus ihr heraus, während es im Zimmer noch einmal deutlich
kälter wurde.
    »Es ist zu spät ... der Wolf
steht vor der Tür und dürstet nach Blut. Oh, Thron ... nein, das Blut! Die
Raben ... ich kann sie auch sehen. Die verlorenen Söhne und ein Blutrabe. Sie
rufen nach Rettung und nach Wissen, aber beides wird ihnen verwehrt! Ein Bruder
verraten, ein Bruder ermordet. Der schlimmste Fehler aus dem ehrbarsten Grund!
Es kann nicht geschehen, aber es muss!«
    Schweiß lief über Kallistas
Gesicht. Ihre Augen traten hervor, jeder Muskel und jede Sehne in ihrem Leib
waren zum Zerreißen gespannt. Die Anstrengung, auch nur ein weiteres Wort
herauszubringen, war zu groß, und so sank sie von qualvollen Zuckungen erfasst
auf ihr Bett.
    Lemuel fühlte, wie Ahrimans
Griff lockerer wurde. Als er dem Mann daraufhin ins Gesicht sah, erkannte er
dessen Bedauern. Er weitete seine Aura aus und projizierte seinen Abscheu und
seine Trauer auf den Astartes. Die Wirkung war nur minimal, doch Ahriman
schaute ihn mit einer Mischung aus Bewunderung und Bedauern an.
    »Das wird bei mir nicht
funktionieren«, sagte der Astartes.
    »Sie haben viel gelernt, aber
Sie besitzen nicht die Kraft, um mich zu beeinflussen.«
    »Dann werden Sie einfach weiter
tatenlos zusehen?«
    »Ich habe keine andere Wahl«,
gab er zurück.
    »Der Primarch hat es so
befohlen.«
    »Lem, die werden sie
umbringen«, warf Camille verzweifelt ein.
    Ahriman

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