Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
Shrikes
kämpften in einem Wirrwarr aus Gliedmaßen, Schnäbeln und Krallen, dass die Bewegungen
zu verwischen schienen. Ahriman richtete seine Pistole auf das Knäuel und bediente
sich Aaetpios Verbindung zum Großen Ozean, um sich durch die Myriaden
potenzieller Wege zu bewegen, bis er den einen Weg fand, der ihm zeigte, wohin
er mit seiner Boltpistole im nächsten Sekundenbruchteil zielen würde. Dann drückte
er den Abzug in rascher Folge zweimal durch.
    Das erste Projektil durchschlug
den Schädel des Shrikes, der Sobek zu Boden drückte, das zweite explodierte im Herzen
der anderen Bestie. Beide Eintrittswunden waren im Augenblick des Treffers
keine zehn Zentimeter von Sobeks Körper entfernt gewesen. Die Kreaturen brachen
auf der Stelle tot zusammen.
    »Danke, Milord«, sagte Sobek,
der einen Arm aus dem Schnabel des Shrikes zog. Die Rüstung war durchtrennt worden,
der Arm wies eine klaffende, blutende Wunde auf.
    »Können Sie noch kämpfen?«
    »Ja, Milord«, versicherte der
Mann ihm.
    »Die Wunde verheilt bereits.«
    Ahriman nickte und kniete neben
Lemuel nieder.
    »Und was ist mit Ihnen, mein
Neophyt?«
    Lemuel atmete tief durch. Seine
Haut war aschfahl, Tränen liefen ihm über sein mit Staub bedecktes Gesicht. Weiter
entfernt auf dem Boulevard wurde noch immer geschossen, aber auf ihre Position
zielte niemand.
    »Sind sie tot?«, fragte der
Memorator.
    »Ja, das sind sie«, bestätigte
Ahriman. »Für Sie hat keine Gefahr bestanden. Sobek hatte ein Chamäleon-Feld um
Sie herum aufrechterhalten, weshalb die Vögel Sie überhaupt nicht gesehen und
erst bemerkt haben, als Sie anfingen zu schreien. Sergeant Xeatan beschützt Sie
außerdem mit einem Kine-Schild vor einem zufälligen Treffer.«
    »Ich dachte, Sie sind Corvidae«,
wunderte sich Lemuel.
    »Sie sind doch Seher. Sind
nicht die Raptora die Telekinesen?«
    »Die meisten meiner Krieger
sind Corvidae«, ließ Ahriman ihn wissen, der erfreut war, dass er sogar mitten
in einem Feuergefecht seinem Schüler noch etwas beibringen konnte. »In jeder
Gefolgschaft der Thousand Sons ist es so, dass sich in allen Orden und allen
Trupps Krieger befinden, die unterschiedlichen Kulten angehören. Sobek und ich
sind Corvidae, aber Xeatan ist Raptora.«
    Dabei zeigte Ahriman auf einen
Krieger, der in einem zurück-versetzten Hauseingang Schutz vor dem Beschuss durch
ein Dutzend avenische Soldaten gesucht hatte.
    Auf seinem Schulterschutz
prangte der von einer Schlange umgebene Stern der Thousand Sons, in dessen
Mitte eine lange, bunte Feder zu sehen war.
    »Und Hastar dort drüben ist
Pavoni. Sehen Sie hin.«
    Trotz seines offensichtlichen
Entsetzens spähte Lemuel über die Säule, sodass er sehen konnte, wie Hastar
einen Satz auf die Straße machte, als die avenischen Soldaten aus ihrer Deckung
hervor-kamen. Sein Bolter war an seinem Oberschenkel festgemacht, und er
stützte sich mit dem rechten Fuß ab, während er das linke Bein streckte. Die
Avenier sahen ihn und richteten die Waffen auf ihn.
    Bevor sie jedoch das Feuer
eröffnen konnten, zuckten Blitze aus Hastars ausgestreckten Händen,
gleichzeitig ließ ein ungeheurer Donnerschlag alle Fensterscheiben im Umkreis
von fünfhundert Metern zerspringen.
    Ahrimans Autosinne glichen die
plötzliche Helligkeit sofort aus, während Lemuel mit blendenden Nachbildern zu
kämpfen hatte.
    Als er wieder klar sehen
konnte, war alles längst vorüber. Die avenischen Soldaten waren nichts mehr als
geschwärzte Säulen aus verkohltem Fleisch, verbrannte Statuen, die nach wie vor
aufrecht dastanden, da die Hitze die Knochen an den Gelenken miteinander hatte
verschmelzen lassen. Wie flüssige Butter lief das Fleisch von den Leichen
herab.
    Als Lemuel das sah, beugte er
sich vornüber und erbrach sich.
    Schließlich richtete er sich
wieder auf und betrachtete voller Entsetzen die Szene.
    »Liebe Inkosazana, Mutter des
Himmels steh mir bei«, flüsterte er.
    Ahriman sah über diese
heidnische Äußerung hinweg, während der Memorator wiederholt tief durchatmete
und sich den Mund abwischte.
    »Das ist ... entsetzlich«, spie
Lemuel aus. »Ich wollte sagen ... das ist unglaublich. Aber wie ... woher
wusste er, dass die Soldaten in dem Moment vorrücken würden?«
    »Weil auf der anderen
Straßenseite ein Hauptmann der Athanaeaner namens Uthizzar lauert«, erklärte
Ahriman und zeigte auf einen Krieger, der hinter einer anderen umgestürzten
Säule Schutz gesucht hatte. »Er hat die Gedanken des anderen Kommandanten
gelesen und

Weitere Kostenlose Bücher