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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Daig Segan der Mittelsmann für die Theoge, und die von Sabrat mit Segans
Hilfe begangnen Morde waren wohl in irgendeinem abstrusen Glaubensmodell
begründet.«
    »Menschenopfer?«, fragte Laimner.
    »Auf einer zivilisierten Welt
wie unserer? Wir leben im 31. Jahrtauend, nicht in irgendeiner primitiven
Urzeit!« Telemach reagierte sofort. »Religion ist wie ein Krebsgeschwür, es kann
ohne Vorwarnung aufplatzen.« Einen Moment lang fragte er sich, wer diese Frau
früher einmal wegen seines Glaubens so sehr verletzt haben musste, dass sie mit
solch purem Zorn und Hass reagierte.
    »Ich schlage vor, Sie gehen
gegen diese Gruppe so bald wie möglich vor«, fuhr Speer fort, während er
aufstand.
    »Ihre Mediendienste werden
bereits einige Informationen an die Öffentlichkeit weitergegeben haben. Ich
kann mir vorstellen, dass diejenigen, die etwas mit der Theoge zu tun haben,
das Ziel von Vergeltungsschlägen werden.«
    Laimner nickte. »Sabrats Frau
und Kind wurden bereits angegriffen. Ich habe Skelta zu ihnen nach Hause
geschickt ... Er sagt man hat sie auf der Straße gejagt und mit Steinen
beworfen ...«
    »Finden Sie heraus, ob die
etwas damit zu tun hatten«, forderte Telemach. »Und bis heute Abend will ich
jeden Theoge-Verdächtigen in den Arrestzellen sehen, damit sie alle verhört
werden.« Speer straffte die Schultern und strich seine Jacke in einer Geste
glatt, die er aus dem Muskelgedächtnis des Ermittlers übernommen hatte. »Wie
ich sehe, haben Sie alles im Griff. Meinen Bericht habe ich Ihnen übergeben,
und da die Angelegenheit damit abgeschlossen ist, werde ich mich nun wieder auf
den Weg machen.«
    »Nein, warten Sie«, sagte
Laimner und schüttelte den Kopf. »Es sind noch verschiedene Dinge zu regeln ...
Sie müssen vor einem Tribunal aussagen. Sie müssen auf Iesta Veracrux bleiben,
bis Ihre Zeugenaussage aufgenommen ist.«
    »Der Handelsbaron wünscht
nicht, dass ich noch länger bleibe«, gab er zurück. Es genügte ein energischer
Blick von Hyssos zu Telemach, und sofort knickte die Hochvogtin ein.
    »Selbstverständlich, Ermittler
sagte sie hastig. Ihr kam gar nicht erst der Gedanke, einem Eurotas-Agenten zu
widersprechen.
    »Wenn es noch Fragen gibt,
können wir Ihnen ein Kommunique über das Konsortium zukommen lassen. Der Mörder
ist gefasst, und nur darauf kommt es an.« Er nickte und ging zur Tür. Hinter
ihm meldete sich Laimner wieder zu Wort. »Jetzt werden sich die Leute wieder
sicherer fühlen«, sagte er, aber es klang weniger nach einer Feststellung und
vielmehr so, als versuchte der Mann, sich das selbst einzureden.
    Ein Lächeln huschte über Speers
Gesicht. Die Angst, die er auf den Straßen von Iesta Veracrux verbreitet hatte,
würde so schnell nicht in Vergessenheit geraten.
     
    Goeda Rufin erfreute sich an
den eingetretenen Veränderungen Als der Gouverneur noch Terra treu war und die
Adligen nichts anderes machten als zu meckern, war es Rufins Schicksal gewesen,
sein Dasein als unbedeutender Unteroffizier der planetaren
Verteidigungsstreitkräfte zu fristen. Sein Leben bestand zum größten Teil
daraus, einen großen Bogen um seine Pflichten zu machen und sie stattdessen den
Pechvögeln aufzuhalsen, die ihm beim Fahrzeugpool unterstellt waren. Seit dem
Tag, da er sich für die Streitkräfte entschieden hatte, nachdem ihm ein Richter
die Wahl gelassen hatte, andernfalls ins Gefängnis zu wandern, hatte er dem
Zivilleben nie eine Träne nachgeweint. Allerdings war er immer von dem
Verlangen angetrieben worden, eines Tages einmal zum Offizier aufzusteigen.
Dabei war ihm nie in den Sinn gekommen, dass seine Ignoranz einfach wesentlich
schwerer wog als jegliche Befähigung zu Höherem.
    Rufin konnte schlichtweg nicht
begreifen, dass er nie befördert worden war, weil er ein armseliger Soldat war.
    In der Stadtgarnison stellte er
einen Lückenbüßer dar, und außer ihm selbst schien das ausnahmslos jeder zu
wissen. Hörte man Rufin reden, dann bekam man den Eindruck, dass sich alle
Senioroffiziere gegen ihn verschworen hatten, damit er nicht befördert wurde,
während alle anderen um ihn herum ungehindert aufstiegen durchweg Männer, die
es seiner Ansicht nach längst nicht so verdient hatten wie er, auch wenn die
Fakten seine Meinung widerlegten. Doch Rufin war kein Mann, der sich seine
Meinung von Tatsachen widerlegen ließ.
    Er redete abfällig hinter dem
Rücken aller, die die Offiziersborte trugen, und machte sich einen Spaß daraus,
in den Waschräumen der Schlafsäle anonym

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