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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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sinnlosen Existenz gelebt, und er hatte ihre Leichen und
die aller anderen Opfer übereinandergelegt, um mit ihnen die Leiter zu
schaffen, die ihn zu dem Punkt geführt hatte, an dem er sich jetzt befand.
    Nur noch ein paar Morde. Ein,
vielleicht zwei weitere Aneignungen .
    Dann würde er seinem Ziel nahe
genug sein, der bedeutendsten Beute von allen. Ein wohliger Schauer der
Vorfreude lief ihm über den Körper. Speer konnte es kaum erwarten, aber er
zügelte das Gefühl und drängte es zurück. Jetzt war nicht der richtige Moment,
um sich an der Bedeutsamkeit seiner Mission zu berauschen. Er musste auf die
Sache konzentriert bleiben.
    Zuvor hätte sich ein solcher
Ausrutscher als problematisch erweisen können. Er war davon überzeugt, dass
einer dieser Gedanken dazu geführt hatte, dass diese Psioniker-Hexe Perrig auf Iesta
Veracrux einen vagen Eindruck von ihm bekommen konnte.
    Aber nachdem sie nur noch ein
Häuflein Asche in einem Behältnis in der Kammer der Ruhe an Bord der Iubar war, ging von ihrer Seite keine Gefahr mehr für ihn aus. Speer wusste aus
Hyssos' Erinnerungen, dass Baron Eurotas viel Einfluss und viel Geld in die
Waagschale geworfen hatte, um die von Angst vor Psionikern bestimmten
Vorschriften weit genug auszulegen, damit er Perrig an Bord hatte holen dürfen.
Angesichts dessen, wie es momentan um das Wohl des Konsortiums bestellt war,
würde sich das nicht wiederholen. Und wenn er das nächste Mal einem Psioniker
begegnete, würde er gewappnet sein.
    Unwillkürlich musste er
grinsen. Das war etwas völlig Unerwartetes, das er aus Hyssos' allmählich
versiegenden Gedanken gewonnen hatte: das Geheimnis des Handelsbaron und
zugleich die Erklärung für den schäbigen Zustand seines Anwesens auf Iesta
Veracrux.
    Auch wenn sich der
Kaufmannsclan als so vermögend darstellte, wurde in den Korridoren seiner
Schiffe hinter vorgehaltener Hand darüber geredet, dass dieses Vermögen im
Schwinden begriffen war. Da war es kein Wunder, dass sich der Clanherr so
verzweifelt an jeden Rest Macht klammerte, den er noch besaß.
    Das machte auch vieles
deutlicher. Speer hatte gewusst, wenn er genügend Mitglieder von Eurotas
umbrachte und es so aussehen ließ, als sei Sigg der Täter, dann würde der Baron
irgendwann einen seiner Ermittler schicken, um der Sache auf den Grund zu
gehen.
    Niemals hätte er erwartet, dass
der Mann persönlich herkommen würde. Die Lage musste wirklich ernst sein ...
    Speer blieb vor einem Fries aus
roter Jade stehen und streckte den Arm aus, um es zu berühren, dann strich er
mit einer Fingerspitze über die darin dargestellte Handelsverfügung. Dieser Ort
war voller Kostbarkeiten, daran gab es keinen Zweifel. Ein Dieb an Speers
Stelle hätte hier mehr erbeutet, als er in seinem ganzen Leben auszugeben in
der Lage gewesen wäre. Aber der Killer hatte es auf etwas viel Wertvolleres
abgesehen als auf diesen hübsch anzusehenden Tand. Was er wollte, war der
Schlüssel für den wichtigsten Mord seines Lebens.
    Die Überheblichkeit des
Freihändlers verärgerte Speer.
    Hier in diesem Raum befanden
sich Objekte, die einem ein Vermögen einbringen konnten, wenn man sie auf dem
Markt anbot. Aber Eurotas war jemand von der Sorte, der lieber sein Blut
verkaufte und rohes Fleisch aß, anstatt sich von diesen kitschigen Beweisen für
seine scheinbare Größe zu trennen.
    Als hätte der Gedanke den Mann
herbeigerufen, ging die Tür zum Audienzsaal auf, und der Handelsbaron trat ein.
Ihm war anzusehen, wie gedankenverloren und gereizt er war. Er zog seine Jacke
aus, die er während des Aufenthalts auf dem Planeten getragen hatte, und warf
sie achtlos in seinen Tross aus Servitoren und menschlichen Adjutanten. »Hyssos!«,
rief er und winkte ihn zu sich.
    Speer ahmte die übliche Form
der Verbeugung des Ermittlers nach und kam näher.
    »Milord, ich hatte mit der
Rückkehr Ihres Shuttles erst gerechnet, nachdem die Iubar den Orbit
verlassen hat.«
    »Das hatte ich Ihnen aber
mitgeteilt«, gab Eurotas kopfschüttelnd zurück. »Ihr Kommunikatorimplantat muss
defekt sein.« Er fasste sich an den Nacken. »Oh, ich werde das überprüfen
lassen.«
    Der Baron ging zu einem
Kristallschrank und beschrieb eine knappe Geste, woraufhin ein Mechanismus im
Inneren Wein in einen gläsernen Kelch eingoss, den er an sich nahm und in einem
Zug austrank, ohne das Aroma zu genießen.
    »Unser Besuch auf dieser Welt
ist abgeschlossen«, erklärte Eurotas und verfiel mit einem Mal in düstere
Stimmung. »Und unsere

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