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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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seine Worte
voraus. »Ein kleineres Phylum der Warpkreatur«, erläutert der Meister. »Ein
Jäger. Gefährlich, aber weniger als intelligent. Auf gewisse Weise listig.«
    Es kommt zu ihm. Der gazeartige
Energieschleier zittert. Bald wird er Falten werfen und sich öffnen, nur für
einen winzigen Moment.
    Der aber genügt, um es
durchzulassen.
    »Es kann gebändigt werden«,
sagt der Word Bearer.
    »Wenn man den Willen hat, es zu
kontrollieren. Hast du diesen Willen, Speer?«
    »Ja, Meister ...«
    Er führt seine Antwort nicht zu
Ende. Der Jäger-Dämon entdeckt die Lücke und strömt hindurch, hinein in den
geöffneten Hangar des Raumschiffs. Es erstickt ihn, es schrillt und kreischt
vor Freude darüber, dass es solch reiche und leichte Beute entdeckt hat.
    Das ist der Moment, in dem sich
Erebus einen amüsierten Laut erlaubt. Es ist der Moment, wenn der Dämon in
seiner ihm eigenen, eingeschränkten Weise begreift, dass er sich dort, wo er
die Runen und Zeichen auf Speers Fleisch berührt hat, nicht mehr von ihm lösen
kann. Und genauso kann er die Beute nicht mehr verzehren.
    Er stürzt auf das Deck, er
windet sich vor Schmerzen, als er sich zu befreien versucht, aber er scheitert
und verschmilzt aller Gegenwehr zum Trotz mit ihm.
    Während sich die Luke schließt
und das Abteil von der roten Hölle dort draußen trennt, hört Speer, wie die
Stimme seines Meisters allmählich leiser wird.
    »Es wird Tage voller Schmerzen
kosten, um es zu bändigen, und wenn du versagst, werdet ihr beide sterben. Die
Magie, die in dich eingraviert wurde, kann nicht gebrochen werden. Ihr seid
jetzt vereint, und es ist deine Haut. Du wirst es bändigen, so wie ich dich
gebändigt habe.«
    Die Worte hallen nach und
verstummen, und dann hört er nur noch seine Schreie und die des Dämons.
    Und das Feuer und den Schmerz.
     
    Mit dem Schleier der Nacht war
auch ein leichter, kalter Nieselregen gekommen, der schnell stärker wurde und
über dem gesamten Raumhafen niederging. Er prasselte mit einem beständigen
Rauschen auf die aufgerissenen und mit Granaten-trichtern übersäten Landebahnen
und Startplattformen nieder.
    Wasser strömte durch das
teilweise zerstörte Dach des Hangars und regnete auf die Spitzen der
hochgeklappten Tragflächen des Frontmoduls der Ultio , von dort tropfte
es auf den Ferroment-Boden. Das Schiff erinnerte an einen Raubvogel, jederzeit
bereit, pfeilschnell hinauf in den Himmel zu schießen.
    Aber im Augenblick befanden
sich alle Systeme im dunklen Modus, damit keine der in unregelmäßigen Abständen
vorbeikommenden Patrouillen bemerkte, dass das Schiff eigentlich startbereit
war.
    Seit dem Beginn des Aufstands
lag der Raumhafen weitgehend verlassen da, weil er von der Clanregierung auf
der Liste der zu reparierenden Infrastruktur erst weit unten angesetzt worden
war.
    Anschläge der Rebellen gegen
Kraftwerke und Kommunikations-türme sorgten dafür, dass diese Einrichtungen
vorrangig behandelt wurden. Dennoch hatte Capra großen Wert darauf gelegt, dass
Versorgungswege von den Angriffen verschont blieben, damit die Bevölkerung
nicht hungern musste.
    Auf diese Weise gewann er die
Sympathien der Menschen, auch wenn er nicht sagen konnte, was ihm das auf lange
Sicht einbringen würde.
    Kell stand am Fuß der
Landerampe der Ultio und schaute durch den Sehschlitz in seiner
Spionmaske hinaus in den Regen. Während die integrierten Sensoren die
Überwachungsarbeit leisteten, musste er einmal mehr über die Freiheitskämpfer
nachdenken. Wie würden sie reagieren, wenn sie feststellten, dass die
Mitglieder des Exekutionskommando nicht mehr da waren? Würden sie sich verraten
vorkommen? Vermutlich ja, und genau genommen waren sie ja auch in gewisser
Weise verraten worden. Und wenn diese Mission abgeschlossen war, würde Capra
sehr genau wissen, wer dieses Täuschungsmanöver zu verantworten hatte.
    »Irgendein Zeichen?« Tariels
Stimme drang von oben zu ihm.
    »Das Pilotengehirn meldet, dass
die passiven Sensoren vor Kurzem ein Echo empfangen haben, aber seitdem
herrscht Ruhe.«
    »Status?«, fragte Kell, ohne
den Kopf zu drehen.
    Tariel seufzte leise. »Der
Garantine hat seine Messer so sehr geschärft, dass er damit Regentropfen
halbieren kann. Ich überwache die öffentlichen und militärischen Kom-Netze, und
alle meine Datenphagen und Blackouts sind vorbereitet und geladen. Koyne ist
damit beschäftigt, den Truppenbefehlshaber zu imitieren, den wir gefangen
genommen haben. Und wenn ich das richtig sehe, sind die

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