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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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hinter
dem Rebellen zurückzulehnen und ihn in Ruhe zu lassen.
    Der Gleiter war schnell, und
der Fahrer hetzte das Gefährt in halsbrecherischem Tempo durch die Schluchten
des Messer-schnitts, bis auf einmal die Felswände zu beiden Seiten ein jähes
Ende nahmen und sie sich in der ockerfarbenen Wüste wiederfanden. Von Westen
zogen Unwetterwolken heran, während sie immer tiefer in die Wildnis vordrangen.
    Hin und wieder entdeckte Soalm
etwas das nach den Überresten einer vor langer Zeit aufgegebenen Siedlung
aussah, als sich die ersten Kolonisten in einer Gegend niedergelassen hatten,
die damals noch fruchtbares Land gewesen war. Das war in der grünen Phase des
Planeten Dagonet gewesen, bevor sich die von den Menschen veränderte Atmosphäre
abermals gewandelt hatte und es zu einer Verschiebung des guten Klimas in
Richtung Norden gekommen war.
    Die Bevölkerung war mitgezogen,
zurückgeblieben waren nur die verlassenen Behausungen, die an zerschlagene und
umgestoßene Grabsteine erinnerten.
    Schließlich wurde der Antrieb
des GEV leiser, und das Gefährt verlor an Geschwindigkeit. Tros deutete auf
etwas in der Nähe, und Soalm entdeckte die Konturen von Zelten, die im Wind
flatterten.
    Sie sah Pergolen und Jurten,
die rund um die Ruinen einer weiteren verlassenen Stadt angeordnet waren. Als
der Gleiter näher kam, fiel Iota als Erstes ein imperialer Adler auf, den
jemand an eine lange, niedrige Mauer gemalt hatte. Die Wandmalerei sah alt und
verwittert aus, doch gleichzeitig glänzte sie im schwächer werdenden
Tageslicht, als hätte jahrzehntelang vom Wind aufgewirbelter Sand die Farbe auf
Hochglanz poliert.
    In der behelfsmäßigen Kapelle
in den Tiefen der Rebellenbasis hatten sich nur ein paar Leute aufgehalten, und
Salm war sogar etwas enttäuscht darüber gewesen, wie wenige Anhänger der
Gott-Imperator in den Reihen der Freiheitskämpfer hatte. Doch jetzt wurde ihr
bewusst, dass diese Gruppe nur ein Bruchteil der Bewegung ausgemacht hatte.
    Hier waren die Anhänger der Lectitio
Divinitatus versammelt.
    Sie stieg aus dem Gleiter und
begab sich langsam zu der Ansammlung aus improvisierten Behausungen und wieder
bezogenen Ruinen. Sogar auf den ersten Blick konnte Soalm sehen, dass sich hier
Hunderte Menschen aufhielten. Erwachsene und Kinder, Alte und junge, Männer und
Frauen aus allen Gesellschaftsschichten.
    Die meisten trugen
improvisierte Sandumhänge und Kapuzen, um den Sand von Mund und Nase
fernzuhalten. Soalm sah, dass einige Leute Waffen trugen, aber diese Männer und
Frauen machten nicht den nervösen, jederzeit feuerbereiten Eindruck von Capras
Rebellen. Ein Mann mit Laserpistole ging an ihr vorbei und sah sie wachsam an,
dabei fiel ihr auf, dass er die Reste einer Uniform der planetaren
Verteidigungsstreitmacht trug. An den Stellen, an denen sich üblicherweise
Abzeichen befanden, klafften Löcher und Risse im Stoff. Nur den Adler trug er
noch voller Stolz zur Schau.
    Diese Leute, diese Flüchtlinge,
machten sich momentan für die kommende Nacht bereit, indem sie mit Seilen und
Planen alles sicherten. Hier draußen in der ungeschützten Wüste waren die
Stürme noch viel schlimmer, und die dunklen Staubpartikel drangen einfach durch
jede Ritze. Die ersten Ausläufer dieser Winde zerrten bereits an ihren
Gewändern, als sie weiterging.
    Tros schloss zu ihr auf und
deutete auf ein seltsam proportioniertes Gebäude mit einer abgeschrägten Mauer
und einem regelrechten Wald aus skelettartigen Antennen, die dort emporwuchsen,
wo sich das Dach hätte befinden sollen.
    »Da drüben.«
    »Sind das alles Anhänger von
Lady Sinope?«, erkundigte sie sich.
    Der Mann reagierte mit einem
amüsierten Schnauben. »Sagen Sie das lieber nicht in ihrer Gegenwart. Sie würde
das für respektlos halten.« Tros schüttelte den Kopf. »Wir sind nicht ihre
Anhänger, sondern Seine. Milady hilft uns nur, den richtigen Weg zu finden.«
    »Kannten Sie sie vor dem
Aufstand?«
    »Ich hatte von ihr gehört«,
stellte er klar. »Mein Vater war ihr einmal begegnet, als sie noch jünger war.
Er hörte sie bei einem Geheimtreffen bei Dusker Point eine Rede halten. Ich
hätte allerdings nie gedacht, dass ich mal die Gelegenheit bekommen würde, sie
persönlich kennenzulernen. Milady hat über die Jahre viel für uns getan.«
    »Dann ist Ihre Familie schon
immer dem Imperialen Kult gefolgt?« Tros nickte.
    »Aber den Namen benutzen wir
hier nicht. Wir nennen uns die Theoge.« Sie hatten das Gebäude fast erreicht,
da erkannte

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