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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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fragte Malcador lächelnd.
    »Ich habe nicht gelogen. Ich
wollte Ihre Meinung hören, und Sie haben sie geäußert.«
    »Ich war noch nicht fertig«,
fuhr der Krieger fort.
    »Vanus hatte recht. Diese
Mission wird dem Imperator nicht gefallen, wenn er davon erfährt. Und er wird
es erfahren, wenn ich ihm jedes Wort wiedergebe, das heute in diesem Raum
gesprochen worden ist.« Der Sigillite wurde ernst. »Das wäre ein Fehler,
Custodes. Eine schwere Fehleinschätzung von Ihrer Seite.«
    »Sie können unmöglich so
hochmütig sein zu glauben, Sie wüssten besser als er, was richtig und was
falsch ist, oder?«, fragte Valdor frostig.
    »Natürlich nicht!«, gab er
ebenso schroff zurück, da sein Temperament hochzukochen begann. »Sie wissen so
gut wie ich: Wenn die Heiligkeit von Terra und die unseres Lehnsherrn beschützt
werden soll, müssen manche Dinge im Verborgenen bleiben. Das Imperium befindet
sich in einer kritischen Phase, und das ist uns beiden nur zu bewusst. Alle
Anstrengungen für den Großen Kreuzzug und das Werk des Imperators sind durch
Horus' Aufstand in ernster Gefahr. Die Konflikte, die in dieser Sekunde
ausgetragen werden, spielen sich nicht nur auf den Schlachtfeldern ferner
Welten oder in der Leere des Alls ab. Sie finden sich auch im Herzen und im
Geist der Menschen, und außerdem in anderen Regionen, die nicht so leicht zu
erfassen sind. Aber hier und jetzt bietet sich die Gelegenheit, unbeobachtet in
den Schatten zu kämpfen. Die Gelegenheit, diese blutige Tat auszuführen, ohne
dabei die ganze Galaxis in Flammen aufgehen zu lassen. Ein schnelles Ende, so
als würde man mit einem Hieb einer Schlange den Kopf abschlagen.« Er atmete
tief durch. »Aber das könnte von vielen als niederträchtiger Akt ausgelegt
werden, und man könnte es gegen uns verwenden. Und dass ein Vater die
Hinrichtung seines Sohns gutheißt ... Vielleicht geht es über das hinaus, was
er dulden würde, und allein deshalb darf über manche Dinge außerhalb dieses Raums
nicht gesprochen werden.«
    Valdor verschränkte die
muskulösen Arme vor der breiten Brust und sah auf Malcador herab. »Diese Worte
klingen in meinen Ohren wie ein Befehl«, sagte er. »Aber ich frage mich, wer
den Befehl gibt. Der Meister der Assassinen? Oder der Regent von Terra?« Die
Augen des Sigilliten funkelten im schwachen Lichtschein. »Das können Sie sich
aussuchen.«
     
    Vor der Aufklärung durch den
Imperator war die Polizeiwache der Sentine ein Ort der Götzenverehrung und
Anbetung der Ahnen gewesen.
    Einst waren die Leichen der
Vermögenden und jener, die man für würdig befand, in den Gruften unter dem
Hauptsaal beigesetzt -worden. Große, unheimliche Statuen und anderer
extravaganter Tand hatten jeden Winkel des Gebäudes bevölkert, und Kreuzgänge
und Mittelschiff hatten zu den unzähligen Kapellen zu Ehren aller Gottheiten
der Ersten Gründung geführt, die alle von der Alten Erde mitgebracht worden
waren. Heute dienten diese Gruften als Zellen und Speicherplätze, als
Waffenlager und Vorratsräume. Die Kapellen wurden nun von Bildzeichen für
Begriffe wie Sicherheit und Wachsamkeit bevölkert, und praktisch alle
Kunstwerke und Götzenbilder hatte man zerschlagen. Nur ein paar hatten überlebt
und wurden in Museen ausgestellt, um an die nicht so hochentwickelte
Vergangenheit zu erinnern. Natürlich hatten sich all diese Dinge lange vor Yosef
Sabrats Geburt abgespielt. Auf ganz Iesta -Veracrux lebten bestenfalls noch
eine Handvoll Bürger, die sich an die letzten Überreste einer Welt erinnern
konnten, in der Religion eine Rolle gespielt hatte.
    Das zweite Leben der Kathedrale
als Ort der Gerechtigkeit passte gut zu dem Gebäude, das heute als Heimat der
Sentine genauso beeindruckend war wie zuvor als das Zuhause der vor langer Zeit
verschiedenen Priester. Sabrat überquerte die Längsachse des Saals, ging vorbei
an dem offenen Warteraum, wo Bürger Schlange standen und mit den glücklosen
Jagern diskutierten, die heute Innendienst hatten, und durch den Kontrollpunkt,
wo ein regloser, wachsamer Waffenservitor stand und grünes Laserlicht über sein
Gesicht wandern ließ, ehe er passieren durfte. Im Vorbeigehen nickte er
flüchtig den anderen Vögten aus dem Westlichen Umland zu, die um ein
Nynemen-Brett versammelt standen, und winkte ab, als sie ihn einluden, bei
ihrem Spiel mitzumachen. Stattdessen nahm er die Wendeltreppe, um sich in den
ersten Stock zu begeben. Die oberen Etagen waren fast so etwas wie ein Gebäude
im Gebäude, ein

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