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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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kunstvoll
ausgeführten Mord wie den auf dem Luftdock eingesetzt hatte. Um mit einem
derart grobschlächtigen Werkzeug solch präzise Schnitte auszuführen, musste man
mit sehr viel Fingerspitzengefühl und sehr viel Zeit ans Werk gehen. »Womit in
Terras Namen haben wir es hier nur zu tun?«, murmelte er.
    »Das war ein Ritual«, erwiderte
Daig mit einer Überzeugung, für die es eigentlich gar keinen Grund geben
konnte. »Etwas anderes kann das nicht sein.« Er legte das Messer weg und zeigte
auf die verstreut daliegenden Akten. Neben der Flut von Formularen, die sich
wegen des Mords auf dem Luftdock angesammelt hatten, waren auch noch Berge von
Akten und andere Fotos aus einigen der Unterbezirke in den nahe gelegenen
Arroyo-Territorien eingegangen. Sie waren automatisch gesendet worden, kaum
dass der Vorfall auf dem den ganzen Planeten umspannenden Bildkabel verschickt
worden war. In den Berichten ging es um andere Todesfälle, und obwohl sie nicht
exakt die Merkmale aufwiesen wie der Mord an Jaared Norte, fanden sich bei
jedem zumindest teilweise Übereinstimmungen bei der Vorgehensweise. Daig hatte
die Überlegung ins Spiel gebracht, dass der Mörder mit jeder neuen Tat etwas
»reifer« wurde und an Selbstsicherheit gewann, um das zum Ausdruck zu bringen,
was er mit seinen Taten vermitteln wollte.
    Es war nicht das erste Mal,
dass auf Iesta Veracrux ein Serienmörder sein Unwesen trieb. Dennoch hatte
dieser Fall irgendetwas Besonderes an sich, auch wenn Yosef nicht in Worte
fassen konnte, was genau so besonders war.
    »Was ich nicht begreife«,
meldete sich eine Stimme hinter ihnen zu Wort, »ist: Wie bei allen Sternen hat
der Kerl es geschafft, den armen Teufel an die Decke zu nageln?« Yosef und Daig
drehten sich zu Vogtwart Berts Laimner um, der in der Tür stand und einige
Fotos zwischen den fleischigen Fingern hielt. Lairnner war ein großer,
dunkelhäutiger Mann, der immer ein Lächeln zur Schau stellte — sogar jetzt, wo
er die Bilder von Nortes groteskem Tod vor sich hatte. Aber dieses freundliche
Lächeln war nur aufgesetzt, um einen selbstsüchtigen und schmierigen Charakter
zu überspielen. »Was glauben Sie, Sabrat?«
    »Damit befassen wir uns gerade,
Wart«, antwortete Yosef ausweichend.
    Laimner lachte auf eine Weise,
die Yosef veranlasste, die Kiefer zusammenzupressen, und legte die Bilder auf
den Schreibtisch.
    »Tja, dann will ich mal hoffen,
dass Sie noch eine bessere Antwort auf Lager haben.« Er zeigte quer durch den
Raum auf einen Eingang. »Hinter dieser Tür da sitzt die Hochvogtin. Sie will
sich in den Fall einschalten.« Daig konnte ein leises Aufstöhnen nicht
verhindern, während Yosef fühlte, wie er innerlich zusammensank.
    Wenn die Commanderin den Fall
an sich nahm, dann war es für die Ermittler sicher, dass ihre Arbeit für sie
mindestens doppelt so schwer werden würde.
    Als hätte Laimner ein
verabredetes Stichwort genannt, ging die Tür auf, und Hochvogtin Kata Telemach
betrat von einem Assistenten gefolgt das Büro. Ihr Auftritt glich einer Schockwelle,
die durch den Raum jagte, und sofort gaben sich alle Vogts und Jager alle
erdenkliche Mühe, den Eindruck zu erwecken, eifrig in ihre Arbeit vertieft zu
sein. Davon schien sie aber gar keine Notiz zu nehmen, sondern kam
schnurstracks auf Yosef und Daig zu. Sie trug eine makellos gebügelte
Galauniform, um ihren Hals hing ein goldener Stab mit einem einzelnen silbernen
Ring.
    »Gerade habe ich den Vögten
Sabrat und Segan von Ihrem Interesse an dem Fall erzählt, Ma'am«, erklärte
Laimner ungefragt.
    Die Commanderin schien in
Gedanken zu sein. »Fortschritte?«, fragte sie knapp. Sie hatte ein kantiges,
scharf geschnittenes Gesicht, ihr Blick wirkte hart und abweisend.
    »Wir schaffen derzeit eine
solide Grundlage«, antwortete Daig, der es wie sein Kollege verstand,
nichtssagende Aussagen zu machen. Er schluckte. »Da sind allerdings ein paar
Dinge, die später wegen überlappender gerichtlicher Zuständigkeiten noch ein
Thema werden könnten.« Er wollte noch etwas anfügen, doch Telemach warf Laimner
bereits einen Blick zu, der so viel zu besagen schien wie: Haben Sie das nicht
längst erledigt? »Das wird nicht von Belang sein, Vogt. Ich bin soeben von
einer Audienz beim Lordmarschall der Adeptus Arbites zurückgekommen.«
    »Tatsächlich?« Yosef versuchte,
sich jeglichen Sarkasmus zu verkneifen.
    »Die Arbites haben momentan
jede Menge Wein in ihrem Glas«, fuhr sie fort. »Sie sind mit verschiedenen
Operationen rund um

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