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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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ihr feigen
Hunde«, fauchte er seine eigenen Leute an. »Ich werde in Erfüllung meiner
Pflicht sterben.« Ein Teil von ihnen schien seine Worte für einen Befehl zu
halten, da sie aufsprangen und davonliefen. Revus sah mit an, wie die Männer in
ihren dunklen Rüstungen in die Gänge für die Dienstboten entkamen. Selbst wenn
er es gewollt hätte, er wäre nicht in der Lage gewesen, ihnen für ihre Feigheit
etwas Schlechtes zu wünschen.
    Der Palasthauptmann blieb mit
acht seiner Leute im Mahlstrom rasender Schreie zurück, die alle zu stolz oder zu
pflichtbewusst waren, um ebenfalls die Flucht zu ergreifen. Sie alle waren
bereits über vierzig.
    »Wir sind bei Ihnen«, rief
einer von ihnen laut genug, um die Schreie zu übertönen.
    »Verteidigt mich«, kreischte
die abscheuliche Frau. »Ihr müsst mich beschützen!« Revus sprach ein kurzes,
ehrfürchtiges Gebet, mit dem er dem Geist ihres Vaters alles Gute wünschte und
ihm versprach, ihn schon bald im Leben nach dem Tod wiederzusehen.
    Die Invasoren standen wieder
auf, die Schreie ebbten ab zu einem Stöhnen und Ächzen. Sie griffen nach ihren Waffen,
die sie zu Boden hatten fallen lassen.
    »Attacke!«, brüllte Revus und
stürmte auf sie zu.
    Er strebte gar nicht danach,
einen der Invasoren zu töten, denn er wusste genau, dass er das nicht konnte.
Sein einziger Wunsch war es, seine Klinge an ihrer roten Rüstung zerschmettern
zu lassen, damit er wenigstens einen Treffer landen konnte, was so vielen
anderen aus der königlichen Garde nicht vergönnt gewesen war, bevor die Gegner
ihre Leiber zerschmettert hatten.
    Eben noch rannte er los, da
fiel er im nächsten Moment auch schon zu Boden. Er verspürte überhaupt keinen Schmerz,
als ihm die Beine unter dem Leib abgetrennt wurden. Da war nur ein Augenblick
des leichten Schwindels, und dann sah er auch schon den riesigen karmesinroten
Krieger vor sich aufragen. Seine Klinge war noch unversehrt, der letzte Wunsch
war ihm verwehrt geblieben.
    Der Invasor setzte einen Fuß
auf die Brust des Palasthauptmanns, zerbrach jede Rippe und zertrat die inneren
Organe zu einer breiigen Masse. Revus starb, ohne zu wissen, dass sein
Unterleib drei Meter vom Rest entfernt auf dem Boden lag, abgetrennt vom ersten
Hieb des roten Kriegers.
    Torgal erledigte auch noch den
Letzten der hartnäckigen Verteidiger und erreichte den Thron vor den übrigen
Gal Vorbak.
    Ätzende Galle brannte ihm immer
noch in der Kehle, aber er hatte die Kontrolle über seine nun auch nicht mehr
kraftlosen Arme und Beine zurückerlangt.
    Über Kom breitete sich ein
Wortschwall aus, da die Angehörigen aller Trupps den gleichen lähmenden Schmerz
und das körperlose Gelächter meldeten.
    »Verlasst meine Welt!«,
kreischte die Psychopomp aufgebracht.
    Er packte sie an ihrem fetten
Hals und stellte fest, dass das Gewicht der Frau ganz immens war, konnte er es doch
sogar spüren, obwohl er seine Astartes-Gefechtsrüstung trug. Die Gyros in den
Schulter- und Ellbogengelenken mühten sich hörbar ab, die plötzliche Last
auszugleichen.
    Neben ihm setzte Seltharis den
Helm wieder auf, nachdem er schwarzen Speichel auf eine der Leichen gespuckt hatte.
    »Bring diese schweinsgesichtige
Kreatur endlich um. Wir müssen in den Orbit zurückkehren. Etwas stimmt hier
nicht.« Torgal schüttelte den Kopf, während er sich Mühe gab, den kläglichen
Protest der Frau zu ignorieren.
    »Ganz im Gegenteil. Aber wir
müssen uns umgehend mit dem Ordenspriester in Verbindung setzen. Wenn das die
vorbestimmte Stunde ist, dann müssen wir ...«
    »Was?« Seltharis musste fast
lachen. »Was müssen wir? Ich höre einen Geist, der in meinem Schädel lacht, und
mein Blut kocht heiß genug, um meine Knochen zu verbrennen. Wir haben für so
etwas keinen Plan, keiner von uns hat ernsthaft daran geglaubt, dass es jemals
dazu kommen würde.«
    »Verlasst meine Welt!«, verlangte
die Matriarchin zwischendurch.
    »Lasst uns in Ruhe!« Torgal
warf ihr durch seinen Gesichtsschutz einen abfälligen Blick zu. Er verabscheute
diese Kreatur, deren verschwitzte Haut einen abscheulichen Fischgestank
verbreitete.
    Welches widerwärtige Ereignis
in der Vergangenheit hatte nur zu solchen Abweichungen führen können? Was hatte
eine derartige Entweihung, eine solche Verunreinigung des menschlichen Genoms
mit Xenos-Erbgut Realität werden lassen? Diese Leute wirkten nicht stärker oder
klüger oder emsiger als jede andere menschliche Kultur auch.
    Genau genommen waren sie in
mancher Hinsicht nicht mal

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