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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Kettenschwerter, mit
denen die Krieger von sieben Verräterlegionen die Toten um Trophäen und Relikte
erleichterten.
    »Ich bereue nicht, dass ich vor
all den Jahren das Schwert gewählt habe, nicht das Crozius. Wie ich schon so
oft unter Beweis gestellt hatte, mangelt es mir an den Worten, um Prediger zu
sein.« Erebus stellte sich neben seinen vormaligen Schüler und betrachtete
ebenfalls die Verwüstung, die sie langsam durchschritten. Seine Rüstung wies
deutliche Kampfspuren auf, an zahllosen Stellen hatte sie Risse davongetragen
oder war versengt worden. Erebus gehörte nicht zu jenen, die ihre Krieger in
die Schlacht schickten, ohne sie dabei auch anzuführen. Die Gravuren, die auf
Colchisianisch von seinen Taten berichteten, waren durch Brandspuren
unleserlich geworden, und unter abgeplatzter Farbe kam stellenweise das
metallene Keramit zum Vorschein.
    »Ich glaube, jene Nacht dürfte
für das allererste Mal stehen, dass ein Astartes versucht hat, einen anderen
Astartes zu töten.« Argel Tal konnte sich noch sehr gut daran erinnern.
    »Als ich vor langer Zeit das
letzte Mal in der Stadt der Grauen Blumen stand, sagte der Primarch zu mir, Sie
hätten mir die Ereignisse in dieser Nacht verziehen.«
    »Da hatte der Primarch recht.«
    »Ich habe Sie nie darum gebeten, mir zu verzeihen«, gab Argel Tal zurück und kniff die Augen zusammen.
»Jedenfalls nicht das.«
    » Trotzdem habe ich Ihnen
verziehen. Sie glauben immer noch, ich bin mit meinen Methoden zu weit
gegangen. Ich finde das nicht. Wir werden in dieser Frage nie einig werden.
Glauben Sie, Ihre Reaktion war angemessen? Dass Sie eine Waffe gegen einen
Bruder richteten? Dass Sie einen Ordensmeister Ihrer eigenen Legion töten wollten?«
    »Ja.« Argel Tal hielt dem Blick
des anderen Mannes stand.
    »Das glaube ich noch immer. Ich
hätte Sie getötet, hätte ich die Gelegenheit dazu bekommen.« Erebus zeigte
keine Regung. »Von diesem ersten und letzten Verrat abgesehen, waren Sie ein
besserer Schüler, als Sie es sich selbst gegenüber eingestehen wollen. Sie sind
loyal, intelligent, mitfühlend und willensstark.«
    Loyal.
    Raums Gedanke kam wie im Schlaf
zu ihm, nur halb geformt in einem Schleier aus Müdigkeit. Er ließ Argel Tal
wachsam werden, was auch die Absicht des Dämons gewesen sein musste.
    »Manchmal frage ich mich«,
sagte er, »wie viel von unserer Loyalität in unserem Blut festgeschrieben ist.«
Erebus verstand die Anspielung sofort. »Die Gensaat verändert jede Legion, doch
die Word Bearers würden Aurelian deshalb nicht mit gleicher Inbrunst in die
Verdammung und zu einem Triumph folgen. Das tun wir, weil er recht hat, nicht,
weil wir nicht anders könnten.« Argel Tal nickte, stimmte aber weder zu, noch
widersprach er dem anderen Mann.
    »Ich benötige Antworten«, sagte
der Kommandant der Gal Vorbak.
    Sein Ton war kühl und klar, und
Erebus drehte sich zu ihm um.
    »Ist das jetzt wirklich der
richtige Moment?«, wollte er wissen.
    Mit einem zynischen
Gesichtsausdruck sah Argel Tal seinen früheren Mentor an. »Wir stehen dort, wo
zwei Legionen von Verräterhand ausgelöscht wurden und wo sich die erste
Schlacht eines imperialen Bürgerkriegs abgespielt hat. Es wird niemals einen
besseren Moment als diesen geben, um über Verrat zu reden, Erebus.« Der Hauch
eines Lächelns umspielte die Lippen des Ordenspriesters. »Fragen Sie.«
    »Sie wissen bereits, was ich
hören will, also ersparen Sie es mir, die Frage aussprechen zu müssen.«
    »Der Primarch.« Erebus war
wieder ganz Staatsmann und gab sich völlig neutral. »Sie wollen wissen, was wir
in der Hauptflotte der Legion vierzig Jahre lang gemacht haben? So viel Zeit
haben wir nicht, um das zu besprechen. Der größte Teil von dem, was wir
herausgefunden haben, findet sich im Buch Lorgar.« Die Art, wie Argel
Tal daraufhin die Lippen krauszog, ließ erkennen, wie wenig ihm diese Antwort
gefiel. »Von dem Sie allem Anschein nach eine Hälfte geschrieben haben.« Erebus
räumte das mit einem schwachen Nicken ein.
    »Ich habe zu den Ritualen und
Gebeten einen Teil beigetragen, genau wie auch Kor Phaeron. Wir haben viel erfahren,
und wir haben den Primarchen so oft geführt, wie er uns geführt hat.« Argel Tal
knurrte, um sein Missfallen kundzutun. »Formulieren Sie das klarer.«
    »Wie Sie wünschen. Einen
Augenblick bitte.« Erebus kniete nieder, um mit seinem Gladius einem zuckenden Raven
Guard die Kehle zu durchtrennen. Während sie weitergingen, wischte er mit einem
geölten Tuch

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