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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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fest, als würde sein Leben davon abhängen. »Was ... war ... das?«
    »Ich habe gar nichts gesehen,
Sie verrückter alter Kerl.« Ihre Blicke trafen sich. »Sie möchten die Frage
beantworten«, sagte Cartik leise.
    »Ich habe es an Bord des Schiffs
gesehen.«
    »Wo?«
    »Auf dem Ordensdeck.«
    »Haben Sie ein Foto davon
gemacht? Einen Beweis für das, was Sie gesehen haben?«
    »Ja.« Cartik ließ sein
Handgelenk los. »Kommen Sie bitte mit.«
    »Was? Auf keinen Fall.«
    »Kommen Sie mit. Was Sie
gesehen haben, muss dem Occuli Imperator gezeigt werden. Wenn Sie sich weigern,
kann ich Ihnen nur eines garantieren: Custodes Aquillon wird Sie dafür töten,
dass Sie versucht haben, das geheim zu halten. Er wird jeden töten, der
versucht hat, das zu vertuschen.« Die Notbeleuchtung schaltete sich wieder ein.
Unmutsbekundungen wurden im Keller laut. Ein Schaudern durchfuhr das Schiff,
als die Maschinen wieder hochgefahren wurden. Offenbar kehrten sie in die
Schlacht zurück.
    »Ich ... Ich komme mit Ihnen.« Absolom
Cartik lächelte. Er war ein hässlicher Mann, und das Alter hatte diese Tatsache
nur noch verstärkt, aber sein Lächeln hatte etwas Väterliches, Beruhigendes.
    »Ja«, sagte er.
    »Das dachte ich mir schon.«

 

     
     
    Achtundzwanzig
    Nachwirkungen
    Blut ist Leben
    Ein ungewöhnliches Willkommen
     
     
    NACH DER SCHLACHT STIESS ER AUF
DAGOTAL.
    Zuerst entdeckte er das Jetbike
seines Bruders, halb im Sand von Urgall vergraben, antriebslos, aber nicht
abgestürzt, sondern einfach aufgegeben. Aufgegeben, als die Veränderung
einsetzte und damit das Verlangen erwachte, die eigenen Klauen zu benutzen, um
zu rennen und zu töten.
    Er ging weiter und stieg über
die Leichen der Raven Guard hinweg, deren weiße Legionssymbole von Schlamm besudelt
oder von Waffen zerschossen worden waren.
    Einer der Krieger lebte noch,
sein Atem kam angestrengt durch das Helmgitter. Argel Tal schob eine Klaue um
den Hals des Raven Guard, drückte die Rüstung zusammen, die dort besonders
weich war, und setzte vom Geräusch von zerquetschten Wirbeln begleitet dem
Leben des Kriegers ein Ende.
    Es setzte keine Flut von
Endorphinen eines für den Augenblick gestillten Hungers ein. Mit jeder Minute
schwand Raums Bewusstsein aus Argel Tals Verstand auf die gleiche hilflose
Weise, wie Sand zwischen den Fingern hindurchlief. Mit dem Rückzug des Dämons
rückten Argel Tals eigene Instinkte und Gefühle wieder in den Vordergrund.
Anstelle von Blutlust und unnatürlichem Appetit fühlte er sich leer und benutzt
— und unendlich müde.
    Sein Schatten streckte sich vor
ihm in die Länge, die Leichen auf seinem Weg ließen diesen Schatten
unregelmäßig wirken.
    Ausladende Hörner ragten aus
einem Helm, sein ganzer Körper war ein Albtraum aus Knochenkämmen und
karmesinrotem Keramit. Seine Beine waren ... er wusste nicht mal, wie er sie
bezeichnen sollte. Sie knickten ein wie die Hinterläufe eines Löwen oder eines
Wolfs und liefen in gewaltige Hufe aus schwarzen Knochen aus.
    Da sie noch immer von den
Panzerplatten seiner Rüstung bedeckt waren, ließ seine Silhouette ihn aussehen
wie irgendeine Kreatur aus einem unheiligen Mythos.
    Argel Tal wandte sich von
seinem Schatten ab, da ein feuchtes, gurgelndes Grollen in seiner Kehle zu
poltern begann. Dieser Geruch. Er schnupperte noch einmal. Ja, der war vertraut.
    Er ging weiter, während sein
Schatten über andere Leichen wanderte. Dort. Dagotal. Ein geschwärztes Etwas,
das den Geruch nach getrocknetem Blut und nach zu Asche reduziertem Leben
verströmte. Graue und rote Rüstungen lagen um ihn verstreut und machten seine
Hülle zur eingeäscherten Statue im Herzen einer gefallenen Meute Word Bearers.
In weiter Ferne wurde ein Bolter abgefeuert.
    Wieso? Die Schlacht war
vorüber. Vielleicht die Hinrichtung von Gefangenen. Ihm war es gleich.
    Immer noch erfüllt von den
Nachwirkungen von Raums unmenschlicher Wahrnehmung spürte er, wie sich ihm die
anderen näherten. Alle sahen sie Argel Tal mehr oder weniger ähnlich.
    Malnor war ein brutales,
zuckendes Ding, dessen gebündelte Muskulatur immer wieder von Krämpfen befallen
wurde. Torgal ging wie ein Buckliger, sein Gesichtsschutz war zu einem knurrenden
Antlitz verformt worden, das keinerlei Augen aufwies.
    Argel Tal musste ihn nicht erst
fragen, ihm war auch so klar, das Torgal blind war. Vielleicht orientierte er
sich jetzt an Gerüchen und Geräuschen, aber bei der Jagd konnte er sich ganz
auf das dämonische Bewusstsein

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