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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Ich habe meine Entscheidung, der Erste Ordenspriester hat seine
getroffen.«
    »Aber ...«
    »Das reicht, Torgal. Alte
Wunden können immer noch schmerzen. Gibt es inzwischen Neuigkeiten, ob der
Primarch zurückgekehrt ist?«
    Torgal musterte Argel Tal
eindringlich, als suchte er in dessen Augen nach irgendetwas Verborgenem.
»Nicht dass ich wüsste. Warum fragen Sie?«
    »Sie wissen, warum. Haben Sie
auch nichts über die Zusammenkunft der Ordenspriester gehört?« Der andere Mann
schüttelte den Kopf. »Sie haben einen Eid geleistet, Stillschweigen zu wahren,
und den kann man mit ein paar einfachen Fragen nicht brechen. Haben Sie mit
Xaphen gesprochen?«
    »Viele Male, und er lässt kaum
etwas verlauten. Erebus steht in der Gunst des Primarchen und leitet Aurelians Mitteilungen
weiter an die Kriegerpriester in ihren Konklaven. Xaphen hat mir zugesichert,
dass wir schon bald erleuchtet werden sollen. Die Isolation des Primarchen soll
nur eine Sache von Wochen, nicht von Monaten sein.«
    »Glauben Sie ihm das?« Argel
Tal lachte kurz und verbittert auf.
    »Zu wissen, was wir glauben
sollen und was nicht, ist die größte Bedrohung, der wir derzeit
gegenüberstehen.«
     
    Als Cyrene das nächste Mal
einen nennenswerten Besuch erhielt, schlief sie. Das Zischen der aufgleitenden
Tür holte sie aus dem tiefsten Schlaf heraus, weckte sie aber nicht.
    »Gehen Sie weg, Kale, ich habe
keinen Hunger.« Sie drehte sich auf die andere Seite und drückte das unbequeme
Kissen auf ihren Kopf. Offenbar erstreckte sich der mönchsgleiche, spärliche
Komfort der Krieger dieser Legion auch auf deren Diener.
    »Kale?«, fragte eine tiefe,
volltönende Stimme.
    Cyrene nahm das Kissen weg.
Nach Kupfer schmeckender Speichel kribbelte unter ihrer Zunge. Ihr Herz schlug ein
wenig schneller. »Hallo?«, rief sie.
    »Wer ist Kale?«, fragte die
Stimme.
    Sie setzte sich auf und sah
instinktiv nach links und rechts, obwohl es ein vergebliches Unterfangen war.
»Kale ist der Servitor, der mir mein Essen bringt.«
    »Sie haben Ihrem Servitor einen
Namen gegeben?«
    »So hieß ein Händler auf dem
Tophet-Platz. Er wurde gelyncht, weil er Hundefleisch anstelle von Lamm
verkauft hat. Er wurde für seinen Betrug zur Buße verurteilt.«
    »Ich verstehe. Dann ist es ein
passender Name.«
    Der Fremde bewegte sich durch
den Raum, sein Gewand raschelte leise. Dadurch, wie die Luft verdrängt wurde,
spürte Cyrene, dass der Neuankömmling von großer, ausladender Statur sein
musste.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie.
    »Ich dachte, Sie hätten meine
Stimme wiedererkannt. Ich bin Xaphen.«
    »Ah. Alle Engel hören sich für
mich recht gleich an. Sie haben alle so tiefe Stimmen. Ich grüße Sie,
Ordenspriester.«
    »Ich grüße Sie ebenfalls, shuhl-asha.« Sie verkniff sich ein Zucken.
    Sogar der respektvolle Begriff
für ihren Beruf beschämte sie, wenn er von einem Engel ausgesprochen wurde. »Wo
ist Argel Tal?«
    Xaphen knurrte, in ihren Ohren
klang er wie ein Wüstenschakal.
    Erst nach ein paar Sekunden
wurde ihr klar, dass der Mann leise lachte.
    »Der Captain nimmt an einer
Versammlung der Befehlshaber unserer Legion teil.«
    »Warum sind Sie nicht bei ihm?«
    »Weil ich kein Befehlshaber
bin, außerdem hatte ich eigene Aufgaben zu erledigen. Ein Konklave der
Bruderschaft der Ordenspriester an Bord der Unangetastete Heiligkeit.«
    » Argel Tal hat mir davon
erzählt.« Xaphens Lächeln sprang auf seine Stimme über, was seine Worte fast
freundlich klingen ließ.
    »Tatsächlich? Und was hat er
erzählt?«
    »Dass der Primarch mit jemandem
namens Erebus redet, und dass Erebus die Worte des Primarchen den Kriegerpriestern
überbringt.«
    »Das trifft alles zu, shuhl-asha. Man hat mir gesagt, es gibt noch immer keine Hinweise auf eine Heilung
Ihres Augenlichts. Die Adepten ziehen einen augmetischen Ersatz in Erwägung.«
    »Ein Ersatz für meine Augen?«
Sie spürte, wie ein Schaudern über ihre Haut kroch. »Ich ... ich möchte erst
noch abwarten, ob sie nicht doch heilen.«
    »Die Entscheidung liegt ganz
allein bei Ihnen. Sie sollten allerdings wissen, dass komplexe augmetische
Organe wie zum Beispiel Augen etwas sehr Spezielles sind. Wenn Sie sich dafür
entscheiden, würde es mehrere Wochen dauern, bis sie zur Implantation bereit
sind.« Der nüchterne Tonfall des Engels hatte etwas sonderbar Beunruhigendes an
sich. Er sprach seine freundlich gemeinten Worte auf eine Weise aus, als würde
er ihre Ohren mit einem Hammer traktieren.
    »Warum überlegen

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