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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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während er
gedankenverloren mit einem Finger über den Abzug des Kettenschwerts strich.
    »Irgendwas stört mich an der
Art, wie sie kämpfen«, sagte er.
    »Irgendein Fehler, aber ich
komme nicht drauf.« Argel Tal beobachtete Aquillon, dessen Klinge unzählige
Menschenleben auslöschte, aber er konnte nichts Störendes entdecken, was er
dann auch sagte.
    Kopfschüttelnd fuhr Torgal
fort: »Ich kann den Gedanken nicht formulieren. Es ... es fehlt ihnen an ... an
irgendetwas. Sie kämpfen ... einfach nicht richtig.« Als Argel Tal daraufhin
seinen Blick wieder auf den Kampf auf der Straße unter ihnen lenkte, fiel es
ihm sofort auf. Die Art der Custodes zu kämpfen war fast identisch mit der der
Astartes. Es war schon ein geschultes Auge nötig, um die feinen Unterschiede
auszumachen.
    Dem Captain war es zunächst
nicht aufgefallen, da er sich nur auf einen Krieger konzentriert hatte. Aber
als er die Gruppe als Ganzes betrachtete ...
    »Da«, sagte er. »Jetzt sehe ich
es auch.« War es eine Schwäche oder ein Fehler? Vielleicht, wenn man die
Maßstäbe der Astartes anlegte, in deren genetischen Code eingraviert worden
war, wie man Krieg führte und wie man in einer Bruderschaft lebte.
    Custodes dagegen waren die
Söhne eines komplexeren und zeitraubenderen Prozesses — einer biologischen
Manipulation, aus der die Wächter des Imperators entstanden waren, die nur
ihrem Schöpfer gegenüber Rede und Antwort stehen mussten und von denen niemand
sonst Loyalität erwarten konnte.
    »Das sind keine Brüder«, stellte
Argel Tal fest. »Sehen Sie nur, wie sie sich bewegen. Sehen Sie, wie jeder für
sich kämpft, ganz ohne Unterstützung durch die anderen. Die sind nicht wie wir.
Das sind Krieger, keine Soldaten.« Der Gedanke bereitete ihm eine Gänsehaut,
und auf Torgal musste diese Erkenntnis die gleiche Wirkung haben, da er
aussprach, was Argel Tal durch den Kopf ging.
    »Löwen«, sagte der Sergeant.
»Das sind Löwen, keine Wölfe. Sie jagen allein, nicht im Rudel. Gold«, fügte er
hinzu und tippte dabei auf seinen Brustpanzer, »nicht grau.«
    »Gut beobachtet, Bruder.« Argel
Tal schaute immer noch nach unten, und jetzt, nachdem es ihm aufgefallen war, konnte
er sich auf nichts anderes mehr konzentrieren als auf diese fehlende Einheit.
Es war eine Schwäche, sogar eine gravierende Schwäche, die nur durch die
heroischen Fähigkeiten eines jeden Kämpfers und durch die Tatsache überspielt
wurde, dass der Gegner völlig unbedeutend war.
    Unbehagen überkam ihn bei
dieser Beobachtung. Die alten Worte des Imperators kamen ihm in den Sinn, jener
erste Grundsatz der Legiones Astartes: Und sie werden keine Furcht kennen.
    Argel Tal gehörte zu jenen, die
den Grundsatz so wörtlich wie möglich nahmen, zumal er glaubte, dass die Fähigkeit,
Angst zu empfinden, aus seinem genetischen Code gelöscht worden war.
    Und doch schauderte ihm, als er
diese bruderlosen Cousins dort unten kämpfen sah.
    So vollkommen sie als
Individuen auch sein mochten, mangelte es ihnen doch an vielen Dingen.
    »Indem sie nicht als
Bruderschaft agieren«, sprach er, »opfern sie auch deren Stärken. Die Taktiken
des Rudels, das Vertrauen in jene, mit denen man Seite an Seite kämpft. Ich
vermute, die in ihren Körper und in ihr Blut eingeflochtenen Geheimnisse binden
sie genetisch an eine höhere Loyalität. Vielleicht ist ja der Imperator selbst
ihr einziger wahrer Bruder.«
    Torgal war so scharfsinnig wie
immer. »Sie bewundern sie nicht länger«, sagte er ihm auf den Kopf zu. »Das
höre ich Ihrer Stimme an.« Argel Tal lächelte nur und beschloss, sein Schweigen
für ihn antworten zu lassen.
    Unter ihnen kämpften die
Custodes unterdessen weiter. »Das sieht nach Ärger aus«, merkte ein Krieger aus
dem Sturmtrupp an und zeigte auf die Straße. Aus einer Seitenstraße kam ein
Glaskonstrukt zum Vorschein und näherte sich der Position der goldenen Krieger.
    Nun stand Argel Tal auf.
»Kommen Sie, Brüder. Jetzt wollen wir doch mal sehen, wie die Wölfe gemeinsam
mit den Löwen jagen.«
    »Zu Befehl«, antworteten die
anderen im Chor, dann wurden zehn Sprungmodule gleichzeitig eingeschaltet.
     
    Aquillons Begrüßung fiel verhalten
aus. Er beschrieb das Zeichen des Aquila vor seinem Brustpanzer, wo der
zweiköpfige Adler des Imperators bereits mehr als deutlich zu sehen war.
    »Heil, Captain.« Argel Tal
erwiderte den Salut und schlug mit der Faust über seinem Herz gegen den Brustpanzer,
das Symbol der imperialen Verbundenheit während der

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