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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Kellerräumen gewährte.
    »Was macht er?«, fragte Wynn leise.
    »Sei still und lass ihn nachdenken«, erwiderte Magiere.
    Ein flaues Gefühl entstand in Leesils Magengrube, als er die neue Hoffnung in Magieres Augen sah. Es war bestenfalls eine Ahnung, aber ihr Nicken forderte ihn trotzdem zum Weitermachen auf. Er ging durch den Tunnel, vorbei an den jeweils drei Türen zu beiden Seiten, und zählte dabei die Schritte. Bei zweiundvierzig erreichte er die Wand am Ende.
    Der Tunnel reichte nicht bis zur Außenmauer des Bergfrieds.
    Was für sich genommen nicht viel bedeutete. Vielleicht war er deshalb zu kurz, damit er die Stabilität der Außenmauer nicht gefährdete. Die Steine am Ende des Tunnels waren neuer als an anderen Stellen, aber trotzdem recht alt. Es bestätigte seine frühere Annahme, dass die Keller der Feste nachträglich hinzugefügt worden waren, vielleicht Jahrzehnte später. Aufmerksam betrachtete er die Wan d – und schöpfte immer mehr Verdacht.
    Die Steine waren gleichmäßiger gealtert, als er zunächst vermutet hatte. Nichts deutete hier auf Flickwerk hin. Er hielt den Kristall ganz nah an die Wand und leuchtete an ihr entlan g – die Steine saßen fest bis in die Ecken auf beiden Seiten.
    Leesil hielt den Atem an und hörte, wie Magiere, Wynn und Jan näher kamen.
    »Was ist?«, fragte Magiere. »Du hast etwas gefunden. Ich sehe es dir an.«
    Er leuchtete mit dem Kristall in eine Ecke.
    Auf dieser Seite waren die Steine offenbar zurechtgeschnitten, um den Raum bis zur Seitenwand auszufüllen.
    Der Tunnel war ursprünglich länger gewesen; diese Mauer war später eingezogen worden. Leesil nahm den Mantel ab und löste die Scheiden seiner Klingen.
    »Wir brauchen Werkzeuge«, sagte er. »Der Tunnel setzt sich hinter dieser Wand fort.«
    »Einen Augenblick«, warf Jan ein. »Ihr könnt nicht einfach damit anfangen, irgendwelche Wände einzureißen. Wenn an der falschen Stelle eine Stützmauer entfernt wird, stürzt vielleicht der ganze Bergfried ein.«
    Magiere packte Jan am Hemd. »Wir brauchen Werkzeuge!«, wiederholte sie.
    Leesil ergriff Magieres Hand und löste sie von Jans Hemd.
    »Diese Mauer wurde später errichtet«, erklärte er und behielt Magiere im Auge. »Sie stützt nichts. Geh zu deinem Vater und besorg uns Werkzeuge! Begleite ihn, Wynn.«
    Jan wandte sich brummend ab, und Wynn folgte ihm. Magieres Blick heftete sich an die Rückwand des Tunnels.
    »Es muss hier etwas geben«, flüsterte sie. »Ich kann diesen Ort nicht mit völlig leeren Händen verlassen.«
    In ihrer Stimme erklang eine solche Verzweiflung, dass Leesil sie in die Arme nahm. Magiere neigte sich nach vorn und legte den Kopf an Leesils Schulter. Er spürte ihr Zittern und wiegte sie sanft. Und wenn sich nichts hinter der Wand befand? Oder etwas, das in ihre Vergangenheit führte? Das eine hätte ihr vermutlich ebenso wenig Erleichterung gebracht wie das andere.
    Jan und Wynn kehrten mit Cadell zurück. Leesil zeigte dem Zupan die Mauer und wies mehrmals darauf hin, dass sie kein tragendes Element war, und schließlich gab Cadell die Erlaubnis, sie einzureißen. Er schien von dieser Sache ebenso fasziniert zu sein wie Leesil. Jan hatte zwei Brechstangen mitgebracht, und eine gab er Leesil. Zusammen machten sie sich daran, die oberen Steine zu lösen.
    Der Gestank, der kurze Zeit später durch die Öffnung kam, ließ sie alle würgend und keuchend zurückweichen. Cadell hielt Wynn fest, als sie mit ihrer Übelkeit rang und taumelte, das Gesicht voller Ekel.
    Leesils Besorgnis nahm zu. Er hatte nur den einen Wunsch, Magiere von diesem Ort wegzubringen und nie zurückzukehren. Er glaubte, den gleichen Gedanken in ihrem Gesicht zu erkennen, doch Cadell brach das Schweigen.
    »Reißt auch den Rest der Mauer ein.«
    Leesil und Jan machten sich erneut mit ihren Brechstangen an die Arbeit und erweiterten die Öffnung. Schließlich war sie groß genug, dass man hindurchklettern konnte, und Leesil fand tatsächlich den Hohlraum, den er erwartet hatte. Als er die Hand mit dem Kristall ausstreckte, entdeckte er eine weitere Wand in der Dunkelheit vor ihm.
    »Der siebte Raum«, hörte er Wynns Stimme hinter sich.
    Das Holz der Tür in der Wand hinter der Wand war stark verfault, doch das allein war nicht der Grund für den schrecklichen Gestank. Magiere versuchte, sich an Leesil vorbeizuschieben, aber er hielt sie mit einem Kopfschütteln zurück und sah sich die siebte Tür an.
    Bis auf das faulige Holz unterschied sie sich

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