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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher. Dieser Raum enthält viele Jahre alte Dinge aus der Unterkunft. Vielleicht gab es hier einmal ein Truppenkontingent. In dieser ersten Kiste lag ein Pergamen t – es scheint eine Liste zu sein.«
    Das vergilbte Pergament war an den Rändern zerfranst und entlang einer alten Faltkante aufgerissen. Leesil konnte die Worte nicht selbst sehen, die Wynn von dem Blatt ablas.
    »Nur eine Auflistung der Gegenstände in diesem Raum«, sagte Jan. »Viele Jahre alt. Mein Vater hatte kein Interesse an Packlisten oder Bestandsverzeichnissen, die zu alt sind, um irgendeinen Nutzen zu haben.«
    Wynn sah auf das Blatt hinab und ließ den Blick dann durch den Raum wandern. Vorsichtig steckte sie das Pergament ein und durchsuchte die übrigen Kisten, fand aber nichts Beachtenswertes.
    Jan schaute Leesil an und schüttelte den Kopf.
    »Das reicht, Wynn«, sagte Leesil und legte der jungen Weisen die Hand auf die Schulter. »Wir sind hier fertig.«
    Wynn wandte sich ab und wollte noch nicht aufgeben. Sie holte das Pergament wieder hervor und starrte erneut darauf hinab, obwohl sie die Sprache gar nicht verstand.
    »Komm jetzt«, drängte Leesil.
    Er ging voraus durch den Tunnel und schloss jede Tür, an der er vorbeikam. Hinter ihm zählte Wynn leise, als sie ihm folgte: »Eins, zwei, dre i … fünf, sechs, siebe n … «, bis hin zur Treppe.
    Magiere sah zu Leesil hoch. Er fand keine Worte des Trostes für sie, die nicht wie leere Phrasen geklungen hätten. Er streckte ihr die Hand entgegen, und nach kurzem Zögern ergriff Magiere sie und stand auf. Leesil ging die Treppe hoch.
    »Sieben?«, murmelte Wynn hinter ihnen. »Leesi l … es sind sieben.«
    Als er zurücksah, stand sie unten in dem kleinen offenen Bereich vor dem Tunnel. Das Gesicht konnte Leesil nicht erkennen, aber ihr Kopf bewegte sich, als Wynns Blick zwischen Tunnel und Pergament hin und her wanderte.
    »Wenn diese Liste Auskunft darüber gibt, was die Räume einst enthielte n … «, murmelte sie. »Sieben Aufstellunge n … für sieben Räume.«
    Magieres Finger schlossen sich fester um Leesils Hand, bevor sie ihn losließ, die Treppe hinuntereilte und der jungen Weisen das Pergament entriss. Sie starrte darauf hinab und hob nach einigen Sekunden den Blick zu Leesil. Wenn Hoffnung in ihren Augen lag, so verbarg sie sich unter der Furcht vor einer weiteren Enttäuschung.
    »Mit dem siebten Raum könnte der Bereich vor dem Tunnel gemeint sein«, sagte Jan.
    Wynn ließ die Schultern hängen, aber Magiere sah weiterhin Leesil an und wartete.
    Leesil kehrte nach unten zurück und achtete darauf, einen neutralen Gesichtsausdruck zu wahren. »Gib mir den Kristall«, sagte er zu Wynn.
    Mit dem Kristall in der Hand kniete er nieder und untersuchte den Boden. In der Mitte fand er Kratzspuren, die darauf hindeuteten, dass etwas Schweres durch den Vorraum in den Tunnel gezogen worden war. Eine dicke Schicht aus abgelagertem Schmutz bedeckte die dünnen Linien, die ziemlich alt sein mussten. Näher bei den Wänden entdeckte er kreisförmige Flecken, aus denen er schloss, dass dort einmal große, mit Flüssigkeit gefüllte Fässer gestanden hatten.
    Jan sah über Wynns Schulter hinweg auf die Liste und schüttelte den Kopf. »Hier werden keine Fässer erwähnt, nur Gegenstände in Kisten.«
    Leesil holte tief Luft und ließ den Atem langsam entweichen, bevor er Magiere ansah.
    »Überprüf es«, sagte sie.
    Er ließ den Blick von der Treppe über die Decke und die Türen zu beiden Seiten des Tunnels bis zur leeren Wand am Ende wandern. Unter dem Bergfried gab es nur diesen Kellerbereich und ein Verlies, mehr nicht.
    Erneut betrachtete Leesil die steinerne Decke. Über den Kellerräumen befand sich das Hauptgeschoss des Bergfrieds, umgeben von dicken Steinmauern. Als die Kellerräume geschaffen worden waren, hatte darauf geachtet werden müssen, dass das Gebäude darüber ausreichend abgestützt blieb.
    »Wartet hier«, sagte Leesil zu den anderen.
    Er ging die Treppe zum Erdgeschoss hoch und zählte dabei die Stufen. Oben vergewisserte er sich, dass eine Wand des Großen Saales die Außenmauer der Feste war. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und hielt dort inne, wo er glaubte, über dem offenen Bereich vor dem Tunnel im Keller zu stehen. Von dort aus zählte er die Schritte bis zu beiden Seiten des Bergfried s – achtundfünfzig. Dann kehrte er nach unten zurück und blickte durch den Tunnel, der Zugang zu den

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