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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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dem Tunnel. Auf halber Strecke deutete Jan auf ein Gitter im Boden, damit niemand über die Angeln stolperte. Leesil ergriff Wynns Hand, die den Kristall hielt, und zog sie näher zum Gitter.
    Darunter befand sich ein quadratischer Raum, der nach alter Feuchtigkeit roc h – das Verlies des Bergfrieds. Für einen Augenblick glaubte Leesil, dass hohlwangige Gesichter zu ihm emporstarrten. Er trat einen Schritt zurück.
    Es war nur alte Schuld, die in ihm wach wurde. Wie viele Leute hatte er an einen solchen Ort in Lord Darmouths Feste in den Kriegsländern gebracht?
    »Was enthalten diese Räume?«, fragte Magiere und versuchte vergeblich, die erste Tür auf der linken Seite zu öffnen.
    »In einem lagern Vorräte, die wir angelegt haben«, antwortete Jan. »In einem anderen Gegenstände, die wir anstelle von Geld und Getreide als Steuern bekamen.«
    »Nichts davon war bereits hier, als ihr euch in diesem Bergfried niedergelassen habt?«, fragte Leesil und betrachtete die Tür, die Magieres Versuchen, sie zu öffnen, hartnäckig widerstanden hatte.
    »Nichts Wichtiges«, sagte Jan. »Alte Kisten mit mottenzerfressener Kleidung oder Blechtellern, wahrscheinlich aus der Zeit, als die Unterkunft noch benutzt wurde. Ich habe sie mir nicht alle angesehen.«
    »Das holen wir jetzt nach.« Magiere deutete auf die Türen. »Sind sie abgeschlossen?«
    »Diese nicht«, sagte Jan. »Gib ihr einen ordentlichen Stoß.«
    Magiere drückte sich zusammen mit dem Sohn des Zupan dagegen, und die Tür bewegte sich so weit, dass Leesil den Riegel zurückziehen konnte.
    »Sie sollten alle offen sein«, sagte Jan. »Hier gibt es nichts, das es verdient hätte, weggeschlossen zu werden.«
    Wynn trat hinter Leesil und hob den Kristall, damit sein Licht durch die Tür fiel. Der Raum war leer. Leesil nahm den Kristall und leuchtete mit ihm alle vier Wände ab, wandte sich dann an Magiere und schüttelte den Kopf.
    »Es ist eine alte Feste, und noch dazu keine besonders wichtige«, sagte er bedauernd. »Wir suchen gründlich, aber erwarte nicht zu viele Geheimnisse an diesem vergessenen Ort.«
    »Der nächste Raum«, sagte sie, ohne auf seine Worte einzugehen.
    Sie nahmen sich die einzelnen Räume nacheinander vor. Bei einigen ließen sich die Türen einfacher öffnen als bei anderen. Sie waren relativ sauber und enthielten verschiedene Dinge, mit denen Dorfbewohner anstelle von Geld ihre Steuern bezahlt hatten. Einige lose Mauersteine waren ersetzt oder mit neuem Mörtel versehen worden. Ansonsten gab es nichts Auffälliges.
    Leesil sah sich die Steine im Tunnel an. Gesprungene oder zerbrochene waren im Lauf der Zeit ausgetauscht worden, und deshalb boten die Wände ein Fleckenmuster unterschiedlicher Färbungen und Maserungen. Feuchtigkeit und das Gewicht des Bergfrieds hatten den Unterbau beeinträchtigt. Es gab Anzeichen von weiteren Schäden, manche repariert, andere nicht, und Hinweise darauf, dass der untere Bereich der Feste später erweitert worden war. Die Steine am Ende des Tunnels schienen nicht so alt zu sein wie die bei der Treppe.
    Nur die letzten beiden Räume auf gegenüberliegenden Seiten enthielten etwas Interessantes. In ihnen entdeckten sie aufeinandergestapelte Kisten, deren Inhalt vermutlich aus der inzwischen leeren Soldatenunterkunft stammte. Leesil kehrte in den Tunnel zurück und sah Magiere an.
    Ihr Blick ging über die offenen Türen, als rechnete sie jeden Moment mit dem Auftauchen eines Feindes.
    »Hier gibt es nichts«, sagte Leesil.
    Ihr Gesicht wirkte so kalt wie die Steine um sie herum, und Leesils Worte schienen sie ebenso wenig zu erreichen wie seine Präsenz. Schließlich seufzte sie tief. »Überprüft die Kisten«, sagte sie, drehte sich um und ging durch den Tunnel zur Treppe.
    Leesil kehrte in den letzten Raum zurück, und dort sah ihn Wynn traurig an.
    »Wir durchsuchen sie alle«, sagte er und deutete auf die Kisten an den Wänden. »Wir leeren si e … und dann haben wir es hinter uns gebracht.«
    Wynn nickte, und selbst Jan schwieg, als sie die erste Kiste vom Stapel zogen, auf den Boden setzten und öffneten.
    Leesil spielte mit dem Gedanken, Magiere zu folgen. Sie saß auf der untersten Treppenstufe, hatte die Ellenbogen auf die Knie gestützt und hielt den Kopf gesenkt. Ihre Enttäuschung würde bald Zorn weichen, und ganz gleich, was er sagte: Er hätte es nur noch schlimmer gemacht.
    »Leesil, komm und sieh dir dies an«, sagte Wynn.
    »Was ist?«, fragte er und betrat wieder den Raum.
    Wynn

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