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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Zauberpferde erzählt hat. Ich habe sie selbst ausgebildet. Sie werden dir gute Dienste leisten.«
    Magiere trat näher, und Taff drehte seinen großen Kopf und sah sie an. Seine Augen waren klar und ruhig. Teufelchen nutzte die Gelegenheit und knabberte am Zaumzeug des Hengstes. Sie war wunderschön, mit einer Schnauze wie aus grauem Samt.
    »Du hängst bestimmt an ihnen«, sagte Magiere zu Geza. »Ich kann sie nicht annehmen.«
    »Wie ich hörte, verabscheut dein Partner das Reiten, und nach dem vergangenen Abend ist er bestimmt noch immer recht mitgenommen. Bis zum nächsten Mond fahren keine Kähne mehr. Wir stehen in eurer Schul d – ich stehe in eurer Schuld. Ich habe nur Elena, und ich konnte sie nicht dazu überreden, diesen Ort zu verlassen und mit mir nach Kéonsk zurückzukehren. Wenn du nicht gekommen wärs t … «
    Geza seufzte und holte ein kleines, gefaltetes Pergament hervor.
    »Nimm den Wagen und die beiden Pferde. Du hast sie dir verdient. Und es gibt da noch etwas, das ich dir zeigen möchte, jetzt, da wir allein sind. Wollt ihr nach Kéonsk?«
    »Ja.«
    »Warum?«, fragte Geza, und als Magiere die Stirn runzelte, fügte er hinzu: »Ich dachte, dass unsere Schicksale vielleicht miteinander verbunden sind. Deshalb frage ich.«
    Magiere hielt Geza nicht für einen Mann, der sich Illusionen hingab, und sie fand seine Worte verwirrend.
    »Ich suche Informationen über meine Familie, meinen Vater. Das ist alles. Vielleicht gibt es in Kéonsk Aufzeichnungen.«
    »Ich verstehe«, sagte Geza enttäuscht und reichte ihr das Pergament. »Dann weißt du hiervon nichts.«
    »Ich kann nicht besonders gut lesen«, sagte Magiere.
    »Es ist von meinem Bruder im Südosten dieser Provinz. Das Lehen seines Herrn wurde von jemandem in einem braunen Kapuzenmantel übernommen, einem Fremden, den er nie zuvor gesehen hatte. Kein Adliger, aber mit einem Brief von Baron Buscan. Und er ist nicht der Einzige. Von anderen Lehen in der Äntes-Provinz habe ich Ähnliches gehört, und im Osten von Dröwinka soll es ebenso zugehen.«
    »Buscan schickt Zauberer aus?«, fragte Magiere. »Wie Vordana?«
    »Ich weiß nicht, was sie sin d – ich kenne nur Vordana. Und ich weiß nur, was mir mein Bruder geschrieben hat. Es werden Leute ausgeschickt, die unsere Adligen ersetzen sollen, und jeder von ihnen hat einen Brief vom königlichen Hof.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«, fragte Magiere. Es gefiel ihr nicht, in welche Richtung Gezas Worte zielten. Das endlose Gerangel unter den Adelsfamilien interessierte sie nicht.
    »Könntest du diese Sache überprüfen, wenn du in Kéonsk bist? Du hast hier bei uns Vordana besiegt und kannst Maßnahmen ergreifen, die anderen verwehrt bleiben. Stell fest, ob mein Bruder recht hat.«
    Magiere wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Dann dachte sie an ihre Tante Bieja, die nicht weit von Kéonsk entfernt wohnte, und plötzlich weckte Gezas Verdacht Unbehagen in ihr.
    »Buscan gewährt uns bestimmt keine Audienz«, erwiderte sie. »Aber wenn sich eine Gelegenheit ergib t … «
    Geza neigte zufrieden den Kopf und kehrte mit Magiere zum Frühstück ins Gutshaus zurück.
    Der Morgen verging schnell. Wynn half dabei, das Gepäck auf den Wagen zu laden, und am späten Nachmittag waren sie bereit zum Aufbruch. Leesil erwies sich als recht schweigsam, und Magiere vermutete, dass ihm die Trugbilder des vergangenen Abends noch immer zusetzten. Was sie selbst betraf: Immer wieder sah sie vor ihrem inneren Auge, wie sich Leesil ihr anbot, als wollte er sich opfern. Ein Gespräch darüber musste warte n – aber sie würden darüber reden, um seinetwillen.
    Als sie den Wagen vor den Eingang des Gutshauses brachten, stand Stefan in der Tür, und Elena kam, um sich von ihnen zu verabschieden. Wenn Vordana Stefan das angetan hatte, was Wynn vermutete, so würde er das Haus nie wieder verlassen. Elena blinzelte im Schein der schon tief über dem Horizont stehenden Sonne.
    »Ihr solltet die Nacht hier bei uns verbringen und morgen aufbrechen. Heute kommt ihr nicht mehr weit.«
    Magiere sah Leesil an, der still neben ihr auf der Kutschbank saß. Er war noch immer tief in Gedanken versunken.
    »Nein, wir müssen los«, antwortete sie. »Geza sagt, dass die Straßen von hier nach Kéonsk frei und trocken sind. Wir fahren bis zum frühen Abend und legen noch ein Stück der Strecke zurück.«
    Chap stieß Schatten noch einmal mit der Schnauze an, lief zum Wagen, sprang neben Wynn und legte ihr den Kopf auf den

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