Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
möchten wissen, wohin die Dhampir reist und warum«, sagte Welstiel.
    Chane beobachtete, wie Geza auf dem Boden lag und nach Luft schnappte. Es schien ihn zu verblüffen, dass er so schnell überwältigt worden war.
    »Ihr seid hinter der Dhampir her?«, keuchte Geza. »Sie hat den Ort gerettet, und ich werde euch nicht dabei helfen, ihr zu schaden.«
    »Ihr zu schaden?« Welstiel wandte sich an Chane. »Würdest du dem Hauptmann bitte zeigen, wozu wir fähig sind?«
    Chane knurrte. Ohne zu zögern, hob er den Jungen am Hals hoch und drehte ihn so, dass Geza alles sehen konnte. Dem Jungen blieb nicht genug Zeit für einen Schrei, als sich ihm Chanes Zähne in den Hals bohrten.
    Tenan trat einige Male nach ihm, doch dann bewegten sich seine Beine nicht mehr.
    Chane trank nur selten das Blut von Kindern. So süß es auch sein mochte: Kinder wehrten sich nicht richtig. Als er fertig war, warf er den kleinen, dürren Leichnam Geza vor die Füße. Der Hauptmann riss entsetzt die Augen auf.
    Welstiel ging vor dem am Boden liegenden Geza in die Hocke. »Wenn du den untoten Zauberer für eine Plage gehalten hast, so stell dir vor, was mein Begleiter unter den Bewohnern des Ortes anstellen könnte. Oder sollten wir im Gutshaus beginnen?«
    Geza atmete tief durch, schwieg aber. Chane trat hinter Welstiel und beobachtete den Hauptmann mit vagem Interesse. Der Ausgang der Befragung stand bereits fest; es stellte sich nur die Frage, wie lange es dauerte, bis Geza Auskunft gab.
    »Wenn du uns nicht sagst, was wir wissen wolle n … Dann können wir Magiere nicht folgen und bleiben in dieser Gegend«, fuhr Welstiel fort. »Hast du hier einen Sohn? Oder eine Tochter? Eine Ehefrau? Jemand anders aus dem Gutshaus wäre vielleicht bereit, uns alles zu sagen.«
    Tiefe Falten bildeten sich auf Gezas Stirn, und er rieb sich den Hals. Chane sah deutlich, dass dieser Mann nicht daran gewöhnt war, sich so hilflos zu fühlen.
    »Was wollt ihr?«, brachte der Hauptmann hervor.
    »Das weißt du bereits«, erwiderte Welstiel. »Wir möchten wissen, wohin die Dhampir unterwegs ist und warum.«
    »Und wenn ich es euch sag e … Machst du dich dann mit diesem mörderischen Blutsauger auf den Weg und lässt die Leute hier in Ruhe?«
    »Ich gebe dir mein Wort«, sagte Welstiel.
    »Kéonsk.« Geza seufzte und senkte den Blick. »Die Dhampir will zur Hauptstadt.«
    »Um dort zu bleiben?«
    »Soweit ich weiß, ist Kéonsk keine Etappe auf ihrer Reise, sondern das Ziel.«
    »Warum?«
    »Es geht um Aufzeichnungen, die ihre Familie betreffen. Sie sucht nach Informationen über ihren Vater. Mehr weiß ich nicht. Lasst uns jetzt in Frieden!«
    Es überraschte Chane, wie schnell der Hauptmann antwortete. Noch seltsamer fand er, dass der Mann sofort die Wahrheit sagte; seine Unwissenheit war echt. Doch anstatt sich damit zufriedenzugeben, packte Welstiel Geza erneut an der Kehle.
    »Aufzeichnungen, die ihren Vater betreffen?«
    Der Hauptmann konnte nicht mehr atmen und nickte.
    Mit der flachen Hand versetzte Welstiel ihm einen Schlag an den Unterkiefer. Der Kopf des Mannes ruckte mit einem hörbaren Knacken zur Seite, und er erschlaffte. Welstiel richtete sich auf, und Geza blieb reglos auf dem Boden liegen, den Kopf in einem unnatürlichen Winkel zur Seite geneigt.
    »Was ist los?«, fragte Chane fast besorgt.
    Welstiel hatte nie zuvor auf diese Weise die Beherrschung verloren. Eine Zeit lang stand er da und starrte ins Leere.
    »Komm«, sagte er schließlich. »Lass die Leichen verschwinden und hol die Pferde.«
    Chane kam der Aufforderung nach, und anschließend ritt er eine halbe Meile weit hinter Welstiel die Straße hinunter. Er folgte ihm, als Welstiel den Weg verließ, sein Pferd in den Wald lenkte und abstieg. Die Bäume standen hier dichter, und zwischen ihnen war es so dunkel, dass Chane kaum etwas sehen konnte. Welstiel stand da, tief in Gedanken versunken.
    »Was jetzt?«, fragte Chane.
    »Magiere darf nicht schnell vorankommen. Wir beide müssen Kéonsk vor ihr erreichen.«
    »Warum?«
    »Der Grund spielt keine Rolle! Halt sie irgendwie auf.«
    Chane hatte Welstiel noch nie so beunruhigt gesehen. »Was schlägst du vor?«
    Sein Reisegefährte zögerte und zeigte auf die Kapsel an Chanes Halskette.
    »Du kannst gut mit Tiergeistern umgehen, nicht wahr? Schick ein Geschöpf zu ihr, das sie aufhält, ohne sie zu verletzen. Der Hauptmann hat gesagt, dass sie vor einem halben Tag aufgebrochen ist. Sie kann also noch nicht sehr weit gekommen

Weitere Kostenlose Bücher