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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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sein.«
    Chane schüttelte den Kopf. »Du bittest mich um etwas, das eine komplexe Beschwörung erfordert, und derzeit bin ich nur mit einem Tier verbunden: der Ratte. Ich bezweifle, ob sie dem von dir gewünschten Zweck dienen kann.«
    »Mir geht es nur um Magiere«, erwiderte Welstiel. »Ihre Begleiter interessieren mich nicht. Halt sie auf, oder ich muss mich selbst darum kümmern. Und meine Methoden sind nicht s o … kontrolliert wie deine.«
    Chaneblinzelte.WelstielkannteseineprivatenInteressengutgenug,sodasserWynnnichtausdrücklichinseineDrohungeinbeziehenmusste.PlötzlicherÄrgerlegteChanescharfe WorteaufdieZunge,abererbeherrschtesichundschlucktesiehinunter.
    »Beherrschst du die Wolfssprache?«, fragte er.
    »Ob ich was beherrsche?«, erwiderte Welstiel.
    »So nenne ich sie«, erklärte Chane. »Mein Schöpfer Toret sagte mir, dass jeder von uns andere Fähigkeiten entwickelt. Toret verbrachte viele Jahre in der Gesellschaft eines anderen Edlen Toten, der die Macht hatte, Wölfe zu rufen. Bist du ebenfalls dazu imstande?«
    »Ja«, antwortete Welstiel und schüttelte voller Abscheu den Kopf. »Aber es ist weder eine Sprache noch eine besondere Verbundenheit mit Wölfen. Diesen abergläubischen Unsinn kannst du aufgeben. Es handelt sich um einen Ausdruck des Hungerinstinkts, der projiziert wird und die Aufmerksamkeit von Raubtieren in Reichweite weckt. Eine einfache, primitive Fähigkeit, die die meisten von uns im Lauf der Zeit erlernen.«
    Chane dachte darüber nach. Während seiner kurzen Existenz als Edler Toter hatte er keine Fähigkeiten entwickelt, die über die anderer Untoter hinausgingen: unter anderem Schnelligkeit, Stärke, Unterdrückung von Schmerz und körperliche Ausdauer. Er hielt es für sonderbar, dass in jemandem wie Welstiel, der sich von allem Unkultivierten und Schlichten abgestoßen fühlte, eine derartige Fertigkeit heranreifen konnte.
    »Ich halte es nicht unbedingt für eine gute Idee, Wölfe auf Magiere zu hetzen«, sagte Welstiel.
    »Ich brauche nur einen«, erwiderte Chane. »Und es gibt dabei mehr Kontrolle, als du annimmst.«
    Er kniete nieder und holte eine Messingkapsel, eine Kerze, einen silbernen Dolch und eine Flasche mit olivgrüner Flüssigkeit aus seinen Sachen.
    »Wir müssen eine Stelle des Bodens frei machen, damit ich die Symbole für das Ritual in die Erde ritzen kann.«
    Welstiel wurde sofort umgänglich, und das ärgerte Chane noch mehr als sein vorheriges Gebaren. In mancher Hinsicht war Welstiel genau wie Toret: höflich, solange Chane tat, was man ihm sagte. Sie wählten einen kleinen offenen Bereich im Wald und fegten welkes Laub beiseite, damit Chane das Ritual durchführen konnte.
    »Ruf jetzt einen Wolf«, forderte er Welstiel auf.
    Magiere saß mit Leesil auf der Kutschbank und hielt die Zügel, während Taff und Teufelchen den Wagen über die dunkle Straße zogen. Sie brauchte nicht sehr aufzupassen, denn die Pferde gingen sicheren Hufes und kamen nicht einmal vom Weg ab.
    Wynn und Chap waren noch wach. Als der Abend dämmerte, hatte die junge Weise zwei kalte Lampen hervorgeholt, und Leesil hatte sie links und rechts am vorderen Trittbrett befestigt. Er beugte sich jetzt nach hinten und nahm ein Apfelstück von Wynn entgegen.
    »Du hast den Untoten also durch das Schmelzen seiner Phiole vernichtet? Sehr klug von dir.«
    Wynn antwortete nicht, zerschnitt einen weiteren Apfel und verteilte die Stücke.
    Chap saß vor ihr, die Vorderläufe gespreizt, um die schaukelnden Bewegungen des Wagens abzufangen. Als Magiere zurücksah, leckte sich der Hund gerade die Schnauze und hatte die Ohren steil aufgerichtet. Seine Aufmerksamkeit galt dem nächsten Apfel, den Wynn schälte.
    Magiere erinnerte sich daran, was Chap im Wald für Wynn getan hatte, obwohl ihr das Wie auch nach Wynns Schilderungen immer noch ein Rätsel war. Was die junge Weise beschrieben hatte, war erstaunlicher als das kurze Lecken der Hundezunge, das Magiere beobachtet hatte. Je mehr sie über Chap erfuhren, desto rätselhafter wurde er.
    Wynn wirkte müde und schwach, und Magiere fragte sich, wie viel davon auf die Auseinandersetzung mit Vordana, ihr mantisches Malheur oder den Aufenthalt im Ort unter dem Einfluss des Zauberers zurückging. Leesil hatte seine Erschöpfung abgeschüttelt, und auch das machte Magiere nachdenklich. Vordana hatte versucht, ihm die Kraft des Lebens zu nehmen, und doch war er in besserer Verfassung als die junge Weise.
    Hinzu kamen Wynns Beschreibungen in Hinsicht

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