DHAMPIR - Dunkelland
gerufen?«, fragte Magiere. »Warum die Eile? Warum willst du, dass wir von hier verschwinden?«
Neues Unbehagen erfasste Magiere, als der Hund sie ansah und dann mit der Pfote auf verschiedene Symbole zeigte.
» Nävâj … Feind?«, übersetzte Wynn. » Bith feith léiras … wartet? Nei n … wartet und beobachtet. Triâlhi ämvè äicheva tú … verlassen, bevor er dich findet.«
In Magieres Augen blitzte es auf.
»StefansBeschreibungenvonVordanaserstemBesuc h … «,sagtesie.»DerZauberermeinte,erkönnte›beobachten‹,ganzgleich,wasStefanunternähme.Ichglaube,VordanaversuchtewährenddesKampfes,mirKraftzuentziehen,aberdasgelangihmnicht.Erwarüberrascht,undichhörteihninmeinenGedanken.SeineBeobachtungenbetrafenmich;erhatteauf michgewartet.«
»Noch eine Gruppe von Untoten auf unserem Weg«, brummte Leesil. »Wundervoll! Weitere Edle Tote, die wegen dummer Dhampir-Geschichten auf uns neugierig geworden sin d … «
Chaps Pfote klopfte erneut auf das Leder, und dann hielt der Hund kurz inne, um nach den richtigen Symbolen zu suchen.
» Spiorcolh aonach … ein Geist-Verbrechen«, sagte Wynn. »Nein, äh, das erste geistig e … geistige Verbreche n … Sünde? Die erste Sünd e … bith feith léiras … wartet und beobachtet. Äm-na iosaj c’tú . Keine Zei t … zu bal d … für euch zu wissen? Zu frü h … für dic h … für un s … zu wissen.«
Wynn lehnte sich zurück und seufzte.
»Vielleicht führt unsere Suche zu etwas, von dem er glaubt, dass wir noch nicht darüber Bescheid wissen sollten und das für uns gefährlich sein könnte. Oder wäre es möglich, dass uns die Suche dem Feind offenbart?«
»Zu spät«, kommentierte Magiere. »Nach dem, was im letzten Ort geschehen ist, dürfte der Feind Bescheid wissen.«
Wynn rieb sich die Stirn. Chap jaulte leise, schnüffelte am Leder, neigte den Kopf zur Seite und sah zur jungen Weisen auf. Dann senkte er den Kopf, kratzte mit den Pfoten und sah dabei auf das Leder.
»Versuch nicht, dich herauszuwinden«, sagte Leesil. »Wynn, sorg dafür, dass er noch mehr herausrückt.«
»Genug, Leesil!«, erwiderte Wynn, und die Schärfe in ihrer Stimme überraschte selbst Magiere. »Er ist ein ewiger Geist, der mit gesprochenen Worten kaum etwas anfangen kann und das Selbst eines Tieres benutzt, um mit geschriebener Sprache zurechtzukomme n … die auch noch in einem Dialekt gehalten ist, den ich selbst nicht besonders gut verstehe. Es gibt Dinge, für die er keine Worte findet.«
Der Wagen ruckte plötzlich zurück, und Taff und Teufelchen wieherten laut. Magiere hielt sich an der Kutschbank fest, um nicht zu fallen. Taff schnaufte und bäumte sich auf. Er trat mit den Vorderhufen, und das erschrockene, furchterfüllte Wiehern beider Pferde wiederholte sich.
»Wyn n … Leesil!«, rief Magiere und richtete sich auf. »Mein Schwert!«
Chap sprang vor und legte die vorderen Pfoten auf die Rückenlehnte der Kutschbank. Er knurrte und legte die Ohren an, als er den Wolf sah.
»Die Bremse!«, rief Leesil. »Zieh die Bremse!«
Magiere sah, wie der Wolf die Pferde angriff. Sie streckte die rechte Hand nach hinten, und jemand drückte ihr das Heft des Falchions hinein. Magiere schloss sofort die Finger darum, und gleichzeitig griff sie mit der linken Hand nach dem Hebel der Bremse.
Der Wagen kam zum Stehen, und Holz knirschte. Magiere zog die Bremse zu spät. Sie waren gegen etwas gestoßen, und nur die Hand am Hebel verhinderte, dass sie durch den plötzlichen Ruck von der Sitzbank fiel.
»Los, Chap!«, rief Magiere.
Der Hund kletterte über die Sitzbank, als sie zu Boden sprang, loslief und versuchte, zwischen die Pferde und den Wolf zu gelangen, der knurrte und nach den Hufen schnappte.
Taff und Teufelchen wollten zurückweichen, und lautes Knirschen und Knacken kam vom Wagen. Magiere schaute zurück und stellte fest, dass eine Ecke des Wagens sich an einem Baumstamm verkeilt hatte. Wynn klammerte sich an der Seite fest, und Leesil war nirgends zu sehen. Magiere griff nach dem Zaumzeug der Pferde. Der Wagen rutschte zur Seite und kippte, als sich ein Rad von der Achse löste.
Ein lautes Jaulen übertönte das Schnaufen der Pferde. Magiere sah, wie der Wolf zurückwich und Chap wieder auf die Beine kam, bereit für einen neuen Angriff. Sie ließ die Pferde los und schwang ihr Falchion, zielte nach der Kehle des Wolfes. Er wich aus, aber die Spitze der Klinge kratzte über seine linke Schulter.
Der Wolf heulte, stob davon und verschwand im Wald.
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