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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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jemandem Ausschau zu halten. Welstiel begriff, warum sie vor dem Morgengrauen auf den Beinen waren und ihr Lager noch nicht abgebrochen hatten. Zwei von ihnen wurden vermisst.
    ErsteLichtstrahlenkrochenüberdenHimmelundwiesenWelstieldaraufhin,dassernichtlängerbleibenkonnte.AufkeinenFallwollteer,dassMagierevonihremZielabgelenktwurdeundsomitZeitverlor.Langsamundvorsichtigkrocherzurück,bisersichaußerReichweitebefand,unddanneilteerwiederzuseinemLagerzurück.
    Chap lief so schnell durch den Schnee, wie es seine Verletzungen erlaubten. Er versuchte, den Spuren zu folgen, bevor der Wind sie unter neuem Schnee verbarg. Als der Himmel heller wurde und weniger Schnee fiel, entdeckte er die weiße Frau und Wynn weit voraus.
    Er unternahm nichts, um seine Annäherung zu verbergen, doch die Untote sah nicht ein einziges Mal zurück. Vor einem Einschnitt zwischen zwei Gipfeln, die sich dem wolkigen Himmel entgegenstreckten, wurde sie langsamer.
    Der Hang war dort so steil, dass sie sich mit ihrer freien Hand festhalten musst e – die andere blieb um Wynns Handgelenk geschlossen. Die junge Weise taumelte erschöpft, und als sie fiel, zog die Untote sie, ohne innezuhalten, weiter. Sie kletterten durch den Einschnitt, erreichten die höchste Stelle und verschwanden auf der anderen Seite.
    Chap folgte ihnen, gelangte kurze Zeit später zur selben Stelle und sah von dort aus über ein weites, von Berggipfeln gesäumtes Hochplateau. Der Schnee, der es bedeckte, schien seit Jahrhunderten unberührt zu sein, bis auf eine Spur, die in die Ferne führte, zu der Burg mit sechs Türmen, von der Magiere geträumt hatte.
    Die Untote hatte bereits den kurzen Hang hinter sich gebracht und das Plateau erreicht. Mühelos lief sie durch den Schnee, mit Wynn über der einen Schulter.
    Chap stapfte über den Hang und dann aufs Plateau. Frischer Schnee und der alte darunter gaben unter ihm nach, und seine Beine sanken tief ins kalte Weiß. Jeder Schritt wurde zu einer Anstrengung, während die Untote und Wynn in der Ferne immer kleiner wurden.
    Er setzte den Weg fort, und je mehr er sich der Burg näherte, desto größer wurde sie, bis ihre Ausmaße über die aller anderen ihm bekannten Befestigungsanlagen hinausgingen. Neben ihren Türmen hätten die von Darmouths Kriegsfeste oder sogar die des königlichen Schlosses in Bela zwergenhaft gewirkt. Vorhänge aus Eis hingen an den kegelförmigen Dächern. Doch als Chap zur Außenmauer und dem Eisentor darin kam, stellte er fest, dass die Burg nicht in einem so guten Zustand war wie in Magieres Traum.
    Die Schneckenverzierungen des Tors waren verrostet. Eine Seite hing schief, denn die untere Angel war gebrochen. Oben auf dem Torbogen saßen zwei Raben und starrten auf Chap herab. Inzwischen schienen sie Substanz gewonnen zu habe n – sie waren nicht mehr durchsichtig. Die Fußspuren der Untoten führten durch das Tor, die Stufen hoch und zu einem eisernen Portal.
    Und dort stand die weiße Frau, am Ende der Treppe.
    Sie stemmte sich gegen einen der großen, schweren Türflügel. Es schien unmöglich zu sein, dass sie ihn allein aufschieben konnte, noch dazu mit Wynn über der Schulter.
    Die Angeln der großen Tür quietschten.
    Chap kroch durch die Lücke zwischen den beiden Flügeln des Tors und pflügte durch den Schnee dahinter. Er musste die Tür erreichen, bevor die weiße Frau sie wieder schließen konnte.
    Viele Steine in dem Bogen über der eisernen Tür waren von Rissen durchzogen. Hier und dort hatten sich kleinere Brocken gelöst. Die breite Treppe war ebenso alt und abgenutz t – in der ersten Stufe hatte sich in der Mitte ein Spalt gebildet. Die Scheiben in den hohen Turmfenstern, die in Magieres Traum klar gewesen waren, trugen Krusten aus Schmutz und Eis.
    Die Eisentür quietschte erneut.
    Chaps Vorderpfoten berührten die unterste Stufe mit dem Riss. Er versuchte zu heulen, aber seine Stimme versagte.
    Die von der Tür kommenden Geräusche verklangen.
    Er wurde langsamer, atmete schwer und sah, dass die Frau ihn mit großer Faszination von der Türkante her beobachtete.
    Langes schwarzes Haar fiel über ihre weißen Schultern, und zum ersten Mal bemerkte Chap den Metallreif an ihrem Hals. Er sah sich die unter dem Schlüsselbein ruhenden offenen Enden an: Jede von ihnen hatte einen Knauf wie Magieres Thôrhk .
    Chap schlich zum Ende der Treppe und verharrte vor der Untoten.
    Wyn n – ist alles in Ordnung mit dir?
    »Chap?«, rief sie, und Furcht erklang in ihrer Stimme.
    Die Frau

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