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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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schmale Hand lag auf Kurhkâges Gesicht und drückte seinen Kopf an die Rinnenwand.
    Hkuan’duv griff nach dem Stilett an seinem Unterarm, aber die Hand erreichte es nicht.
    Die Frau verzog das Gesicht, knurrte, sprang von der Wand und versetzte ihm einen Schlag, der ihn an der Brust traf und von den Beinen riss.
    Hkuan’duv flog nach hinten; schneebedeckter Boden und dunkler Himmel wirbelten vor seinen Augen vorbei. Dann fiel er auf eine Stelle, wo nur wenig Schnee lag, und der Aufprall schmerzte in Schulter und Arm. Ein ganzes Stück vor dem Eingang der Rinne blieb er liegen.
    Mühsam rollte sich Hkuan’duv herum und rang nach Atem.
    Die Frau trat aus der Rinne, und ihre kleinen Füße sanken in den Schnee.
    Der Wind erfasste ihr langes schwarzes Haar und wirbelte es durcheinander. Am Hals der Frau bemerkte Hkuan’duv einen metallischen Glanz von einem dicken goldenen Objekt. Und dann fiel sein Blick auf etwas anderes.
    Der linke Unterarm und die Hand der Frau waren dunkelrot. Ihre Finger hielten etwas Blutiges, das eine dunkle Spur im Schnee hinterließ.
    A’harhk’nis näherte sich ihr, in den Händen zwei große Klingen.
    Für einen An’Cróan war er nicht besonders groß, doch die wie eine Frau aussehende Erscheinung reichte ihm nur bis zum Schlüsselbein. Sie duckte sich so tief und so plötzlich, dass A’harhk’nis bei seinem ersten Angriff zögerte.
    Hkuan’duv wollte helfen und versuchte, sich hochzustemmen. Sein linker Arm gab nach, und er sank in den Schnee zurück.
    Direkt vor A’harhk’nis kam die weiße Frau nach oben.
    A’harhk’nis riss seine Klingen herum. Er war sehr schnell, aber die Frau war noch schnelle r – ihre Hand schoss nach vorn und packte ihn an der Kehle. Der Anmaglâhk verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten, und die Frau ließ nicht los, fiel auf ihn.
    Hkuan’duv sah, wie sich der kleine Mund öffnete, wie lange, spitze Zähne darin sichtbar wurden. Er versuchte erneut, auf die Beine zu kommen, als die Frau in A’harhk’nis’ Kehle biss.
    Schneeflocken tanzten und nahmen Hkuan’duv für einen Moment die Sicht. Er hatte erst einen Schritt nach vorn gemacht, als eine Windbö freie Sicht schuf und er sehen musste, wie die Frau seinem Kastenbruder die Kehle zerfetzte.
    Blut spritzte aus ihrem Mund, als sie den Kopf zurückwarf.
    Etwas knackte und knirschte, und die Frau hob einen dünnen Arm und warf etwas. Hkuan’duv erstarrte innerlich, als er das Objekt sah, das die gegenüberliegende Felswand traf.
    Mit einem dumpfen Pochen prallte es ab. Eine zerrissene Kapuze löste sich davon, und zum Vorschein kam blondes Haar. Hkuan’duv beobachtete, wie A’harhk’nis’ Kopf zu Boden fiel.
    Blut quoll aus dem Halsstumpf und gefror im Schnee.
    Die weiße Frau saß noch immer rittlings auf A’harhk’nis’ Leiche. Blut tropfte aus dem Mund auf ihre kleinen Brüste. Sie achtete nicht auf Hkuan’duv und starrte auf die blutige Masse in ihrer Hand. Dampf stieg davon auf.
    Irgendwo in der dunklen Rinne lag Kurhkâges Leichnam. Hkuan’duv musste beobachten, wie die kleine Frau aufstand und Kurhkâges Herz beiseitewarf.
    Wer oder was war dieses Geschöpf, das keine Kälte fühlte und so mühelos zwei Anmaglâhk getötet hatte? Er spannte die Muskeln, als die Frau ihn mit eisigen Augen ansah. Plötzlich hörte er ein Knurren, aber es kam nicht von ihr.
    Die Frau wirbelte herum.
    Der Majay-hì sprang aus der Öffnung der Rinne.
    Dann sah Hkuan’duv eine andere Bewegung hinter ihr, und ein Schemen jagte durchs Schneegestöber.
    Er warf sich zu Boden und stieß dabei mit der vom ersten Aufprall verletzten Schulter gegen eine Felsspitze. Der Schattenrabe sauste dicht über ihn hinweg, und wieder knurrte der Majay-hì.
    Hkuan’duv wollte den Hund nicht im Stich lassen, aber zwei Kastenbrüder waren getötet worden, bevor er irgendetwas hatte unternehmen können. Er durfte sein Leben nicht einfach so wegwerfen. Es galt, eine wichtige Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen und seinem Volk zu dienen.
    Er musste fliehen.
    Wynn sah, wie Chap durch den Einschnitt lief. Sie stützte sich an der kalten Felswand ab und versuchte, auf die Beine zu kommen. Unsicheren Schrittes wankte sie übers Geröll, doch am Ende der Rinne blieb sie stehen.
    Etwas lag dort an der Felswand.
    Sie hörte Chaps Bellen plötzlich wie aus weiter Ferne und starrte auf den Toten.
    Das eine Auge des Elfen war weit aufgerisse n – wo sich das andere befinden sollte, zeigte sich nur vernarbte

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