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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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anstarrte. Der Schrei der jungen Weisen hatte die Untote irgendwie aufgehalten.
    Sprich!, forderte Chap Wynn auf, als sie verwirrt in seine Richtung sah. Sprich! Es lenkt sie ab.
    Wynns Stimme zitterte, als sie sagte: »Wi r … haben uns verirrt. Wir möchten nur den Weg zurück finden.«
    Die Frau zuckte bei jedem Wort zusammen. Ihr Gesicht wurde kurz zu einer Grimasse, und dann erschien überraschte Faszination darin.
    Chap hob eine Pfote mit der Absicht, sich Wynn zu nähern.
    Die weiße Frau sprang, noch bevor die Pfote wieder den Boden berührte. Mit der blutigen Hand stieß sie Wynn gegen die Felswand.
    Chap erstarrte. Wenn er jetzt angriff, drohte Wynn der Tod. Dann hörte er ein weiteres Krächzen von obe n …
    Die beiden Schattenvögel segelten mit durchsichtigen Flügeln hoch über der Rinne, über dieser Untoten. Die weiße Frau furchte die Stirn und neigte den Kopf wie eine Krähe. Als sie Chap erneut ansah, erschien Argwohn in ihren zarten Zügen. Oder war es Erkennen?
    Chap versuchte, trotz seiner Furcht klar zu denken. Irgendwie musste er die Aufmerksamkeit der Untoten lange genug auf sich lenken, damit er Wynn befreien konnte.
    Die Frau wirbelte herum, ergriff Wynn am Mantel und sprang mit ihr so mühelos durch die Rinne, als wöge die junge Weise überhaupt nichts.
    Chap setzte sich in Bewegung und lief übers lockere Geröll.
    Wynn!
    Am Ende der Rinne wehte ihm kalter Wind entgegen. Sowohl Wynn als auch die weiße Frau waren verschwunden.

17
    Zwei- oder dreimal in der Nacht hielt Welstiel mithilfe des Messingstellers nach Magiere Ausschau. Es war alles andere als leicht, mit seiner Gruppe nahe genug bei ihr zu bleiben, ohne dass sie entdeckt wurde. Er blickte nach Osten.
    Es dauerte noch eine Weile bis zum Morgengrauen, aber in der Nacht war ein Schneesturm heraufgezogen, und Welstiel hatte es satt, gegen das Wetter anzukämpfen.
    »Wir machen halt«, entschied er.
    Chane sagte nichts und suchte nach einem geeigneten Lagerplatz. Seit sie diese Berge erreicht hatten, sprach er kaum mehr. Welstiel scherte sich nicht daru m – Gespräche waren ohnehin verlorene Mühe. Er wartete, bis Chane das Zelt über einer Mulde im Schnee aufgebaut hatte, trat dann unter die Plane und holte den schweren Stahlreif hervor.
    Er strich mit den Fingerkuppen darüber und murmelte einen kurzen Singsang, woraufhin das Feuer in dem Reif erwachte. Die Zeichen begannen zu glühen, und langsam wurde es warm im Zelt. Die neuen Untoten krochen herein und streckten ihre Hände dem Stahlreif entgegen.
    »Ich sondiere die Lage«, sagte Welstiel, und seine Stimme krächzte fast so sehr wie die von Chane. »Um festzustellen, wie weit sie entfernt ist.«
    Er wartete keine Antwort ab, trat nach draußen und stapfte, vom Wind umheult, den Hang empor.
    Erhoffte,dassdieneuenUntotensonützlichseinwürden,wieeressicherhoffte,abereinTeilvonihmvermisstedieEinfachheitdesReisensmitnureinemBegleiter.SolangeChaneinseinerNäheblieb,konntederRingdesNichtssiebeideverbergen,wasdurchausseineVorteilehatte.DochdiezornigenBlicke,dieChaneihmseiteinigerZeitimmerwiederzuwarf,erfülltenWelstielmitganzanderenSorgen.
    Er hoffte, dies alles bald zu Ende bringen zu können, auch das Problem namens Chane.
    Welstiel versuchte abzuschätzen, wie lange es noch dunkel bleiben würde. Bei der letzten Positionsbestimmung hatte er eine klare Richtung für Magieres Aufenthaltsort bekommen, aber er witterte kein Lebe n – bis er schließlich Stimmen in der Nacht hörte. Mit geschärften Sinnen entdeckte er ein fahles Glühen am Fuß einer steilen Felswand und duckte sich hinter einen Vorsprung.
    Licht filterte matt durch eine schneebedeckte Zeltplane. Warum waren Magiere und ihre Begleiter noch wach? Oder wollten sie diesmal besonders früh aufbrechen?
    Magiere trat unter der Plane hervor. Leesil folgte ihr und hielt sie kurz am Arm fest, bevor sie sich abwandte.
    »Noch nicht«, sagte er. »Beim ersten Licht.«
    Ein großer Elf in einem braunen Mantel kam nach draußen. »Kommt wieder rein«, sagte er. »Wir brechen bald auf. Vergeudet keine Körperwärme, indem ihr in der Kälte steht.«
    Ein zweiter, jüngerer Elf blickte nach draußen.
    Welstiel konzentrierte seine ganze Wahrnehmung. Es war schwierig, da sie so eng beisammenstanden, aber er spürte kein weiteres Leben unter der Plane. Und der Geruch des Hundes fehlte. Wo waren Wynn und Chap?
    Leesil reagierte nicht auf den ersten Elfen, und Magiere ging in die Hocke, blickte über den Schnee und schien nach

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