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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Leesil beobachtete sie erstaunt, stellte aber keine Fragen.
    Als alle bereit waren, traten sie nach draußen, wo Osha ungeduldig wartete.
    »Wir zusammen«, sagte er in gebrochenem Belaskisch. »Nicht teilen.«
    Leesil deutete nach links oben. »Wenn Wynn versucht hat, Chap und mir zu folgen, hat sie jenen Weg genommen.«
    Osha übernahm die Führung.
    Im Neuschnee der vergangenen Nacht kamen sie schwer voran. Osha gab sich alle Mühe, einen leichter begehbaren Pfad für die anderen zu schaffen. Nach einer Weile nahm Sgäile seinen Platz ein, und als er schließlich innehielt und nach Atem rang, trat Leesil nach vorn, um ihn abzulösen. Doch dann blieb er stehen und sah sich nur um.
    »Chap und ich sind hier gewesen«, sagte er und streckte die Hand aus. »Aber ich weiß nicht, wie lange oder weit Wynn uns gefolgt ist, bevor sie sich verirrte.«
    »Geh zu der Stelle, wo du mich gefunden hast«, schlug Magiere vor. »Wir rufen von dort aus. Chap hört uns bestimmt, wenn er in der Nähe ist.«
    Sgäile wich nach hinten zurück, als Leesil den Weg fortsetzte. Magiere setzte sich wieder in Bewegung, und plötzlich erinnerte sie sich daran, was sie in der Nacht empfunden hatte, als sie durch den Schnee gestapft war.
    Der Drang, weiter hinaufzuklettern, bis zur höchsten Stell e …
    Dieser Drang erwachte jetzt erneut in ihr, aber sie schob ihn beiseite. Zuerst musste Wynn gefunden werden.
    Bei der Rinne mit den hohen Felswänden, wo sie gefunden worden war, teilten sie sich auf und begannen, in allen Richtungen zu suchen. Sonnenschein fiel durch erste Lücken in der Wolkendecke, und der Schnee glänzte fast unerträglich hell. Sie suchten, bis die Sonne ihren höchsten Stand erreichte und dann gen Westen sank, den Gipfeln entgegen.
    Osha ging am Fuß eines großen Felsvorsprungs entlang.
    »Wynn!«, rief er immer wieder.
    Sie achteten darauf, sich nicht aus den Augen zu verlieren, als sie ausschwärmten und riefen, aber niemand antwortete. Magiere kehrte zum zentralen Ausgangspunkt der Suche zurück, und Leesil folgte ihr, sprang dabei von einem Felsen zum nächsten, um nicht in die Schneewehen zu geraten.
    »So hat es keinen Zweck«, sagte er. »Wir müssen zurück und einen anderen Weg nach oben suchen. Ich glaube, Wynn ist nicht so weit gekommen.«
    Wenn die Sonne am Nachmittag hinter die Berggipfel sank, würden sich Schatten an den Hängen ausbreiten. Und sie hatten noch immer keine Spur von Wynn und Chap gefunden.
    Sgäile kehrte ebenfalls zurück, aber als Leesil seinen Vorschlag wiederholte, zischte Osha einige zornige Worte auf Elfisch. Diesmal verzichtete Sgäile auf eine scharfe Erwiderung, runzelte nur die Stirn und schüttelte den Kopf. Zusammen kletterten sie wieder nach unten und suchten dann andere Wege nach oben. Gelegentlich entfernte sich Osha so weit von den anderen, dass sie auf ihn warten mussten.
    Ein seltsames Gefühl erfasste Magiere, und sie blieb stehen.
    »Hier?«, fragte sie und sah nach oben.
    Osha lief ihr entgegen, das Gesicht gerötet, und deutete in die Richtung, aus der er kam.
    »Dort!«, rief er und forderte sie mit einem Wink auf, ihm zu folgen.
    Sie folgten ihm.
    »Hier Abzweigung«, sagte er. »Dies dein We g … «, fügte er hinzu und zeigte auf Leesil. »Wynn vielleicht anderen genommen.«
    Sgäile sah rechts und links an der großen Felswand vorbei. Selbst Leesil wirkte skeptisch und unsicher. Magiere horchte in sich hinein und spürte so etwas wie ein warmes Echo von dem Weg, den Osha gekommen war.
    Spielte ihr der seltsame Drang einen Streich, oder regte sich die Dhampir in ihr?
    Untote konnten sich dort oben nicht herumtreiben, nicht tagsüber. Und dann wich die Wärme in Magiere jäher Kälte, und in ihrer Magengrube verkrampfte sich etwas.
    »Ja«, flüsterte sie.
    Leesil trat näher und richtete einen besorgten Blick auf sie. Oshas Blick war ebenfalls auf sie gerichtet, und als sie langsam nickte, ging er sofort los. Magiere folgte ihm.
    Leesil und Sgäile schlossen sich ihnen an. Magiere sah einmal zurück und auf Leesils Brust, doch es kam kein Licht von seinem Amulett, das über dem Mantel hing.
    »Was ist los?«, fragte er.
    Magiere antwortete nich t – sie wusste gar nicht, welche Antwort sie ihm geben sollt e – und versuchte zu Osha aufzuschließen. Sie hatte den jungen Anmaglâhk fast erreicht, als dieser einen schneebedeckten Felssattel erkletterte und eine weitere Rinne erreichte.
    »Magiere!«, rief Leesil und keuchte. »Nicht so schnell!«
    Seit der

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