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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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hier wird ein Name erwähnt. ›Volyno‹, in der Vergangenheitsform. Daraus schließe ich, dass er nicht mehr da war, als dies geschrieben wurde. Moment ma l … Hier ist noch ein Name, ein sumanischer: ›Häs’saun‹. Vielleicht der Autor dieses Textes, aber ich könnte mich auch irren.«
    Wynn lehnte sich zurück und ließ den Kristall in ihren Schoß sinken. Chap schnaufte, und es klang enttäuscht und verärgert.
    Im Flur bewegte sich etwas und weckte ihre Aufmerksamkeit. Die durchsichtige Gestalt eines Schattenwolfs erschien in der Düsternis. Das Geschöpf war kohlschwarz, auch die Augen.
    Der Wolf blieb in der Tür stehen, doch etwas Helles näherte sich ihm von hinte n – und trat durch das Schattentier in den Raum.
    Wynns Hand grub sich tief in Chaps Fell, als sie die weiße Frau erkannte.
    GertenschlankwarsieundkaumgrößeralsWynn.DasGlühenderKristalleinderKohlenpfannegabihrerbleichenGestalteinenleichtrötlichenTon.GlänzendesHaarfielwieschwarzeSeideaufihreSchulternunddiekleinenBrüste.IhreAugenwarenfarblosundblicktensokalt,alsbestündensieausEis.SelbstdieLippenderFrauwarenbleich.
    Wynn bemerkte, dass die Unbekannte einen Reif am Hals trug. Durch den Schleier des schwarzen Haars war nur ein Teil davon zu erkennen.
    »Cha p … der Reif um ihren Hals«, flüsterte Wynn. »Wie Magieres Thôrhk .«
    Die Frau kam bei diesen Worten einen Schritt näher, und Wynn wich hinter Chap zurück, der warnend knurrte.
    Die täuschend zarte Untote starrte Wynn an und schenkte Chap überhaupt keine Beachtung. Mit den Fingerkuppen strich sie sich über die eigenen Lippen und senkte dann den Blick zu den Tierhaut-Blättern auf dem Boden.
    Sie kniff die sonderbar geformten Augen zusammen, und ihre Lippen teilten sich über zusammengebissenen Zähnen. Ein Zittern erfasste sie, und die Finger wurden krumm wie Krallen.
    Sag den Namen!, riefen Chaps Gedanken. Ihren Namen!
    Panik stieg in Wynn hoc h – sie wusste nicht, was er meinte.
    Den Namen neben der Tür.
    »L i… kun«, flüsterte Wynn.
    Die Frau erstarrte, und ihre fratzenhaft gewordenen Züge glätteten sich.
    »Li-kun«, sagte Wynn lauter.
    Die Augen der Frau bekamen wieder normale Größe, und Verwirrung vertrieb den Zorn aus ihrem Gesicht.
    Ihr Blick huschte über die Wände, über die vielen geschriebenen und gekritzelten Wörter, bis ihr schwindelig zu werden schien und sie schwankte. Langsam drehte sie sich, kehrte Wynn den Rücken z u … und sprang zur Wand neben der Tür.
    Dort ging sie in die Hocke und strich mit der Hand über die Kolonne aus dem so oft geschriebenen Namen. Als sie den Boden erreichte, drehte sie sich erneut um und blieb hocken, mit den Knien an ihren Brüsten.
    Beweg dich nicht! , warnte Chap. Tu nichts, was sie stören könnte!
    Wynn beobachtete, wie sich die weiße Frau mit den Fäusten an den Kopf schlug, als wollte sie eine blockierte Erinnerung lösen. Mehrmals holte sie zischend Luft. Aber Untote mussten nicht atmen, und in ihren Mundwinkeln zuckte es immer wieder.
    Versuchte sie zu sprechen? Aber es kam kein Laut aus ihrem Mund.
    »Volyno?«, flüsterte Wynn. »Häs’saun?«
    Genug!, rief Chap.
    Strähnen des schwarzen Haars fielen der Frau ins Gesicht, als sie den Kopf senkte. Der Blick ihrer farblosen Augen richtete sich auf Wynn.
    In ihren kalten Tiefen sah Wyn n … Sehnsucht nach etwas.
    Chap stand vor Wynn, zum Sprung bereit.
    Er hatte gehofft, in der Burg von Magieres Träumen mehr darüber herauszufinden, was ihm die Feen gestohlen hatten und warum. Er war auch davon ausgegangen, dort Antworten auf einige Fragen zu entdecken, die Leesil und Magiere sowie ihre Zukunft betrafe n – und den vergessenen Konflikt und einen Feind mit vielen Namen.
    Dieser Ort war alt, vielleicht älter als alle anderen Festen auf der Welt. Deutlich spürte er, dass diese Mauern seit vielen Jahrhunderten ohne Leben waren. Und die weiße Frau mochte noch älter sein.
    Die Untote sah Wynn an und versuchte nicht mehr zu sprechen.
    Deine Stimm e … Gesprochene Worte verblüffen sie, teilte Chap der jungen Weisen mit. Vielleicht hat sie dich deshalb nicht getötet.
    Wynn sah auf ihn hinab.
    Er spekulierte nur und verabscheute anscheinend die Vorstellung, die Erinnerungen einer verrückten Untoten anzuzapfen.
    Sie ist so lange allein gewesen, dass sie den Klang gesprochener Worte vergessen hat. Offenbar kann sie sich nur an Geschriebenes erinnern.
    Wynns Gesicht berührte seine Ohren, als sie flüsterte: »Was jetzt?«
    Sprich zu ihr! Ich versuche,

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