Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
Vom Netzwerk:
Wand der Rinne schleudert e – er rutschte daran herab und blieb im Schnee liegen.
    Magiere hätte am liebsten geschrien. Sie wollte zu ihm laufen.
    Der kleine weiße Körper, in dem sie steckte, drehte sich zu einer Gestalt im Zugang der Rinne um.
    Magiere musste beobachten, wie ihre schmale weiße Hand nach vorn schoss und Wynn an der Kehle packte. Und dann zuckte sie zusammen und wich zurück, als sie Wynns Stimme hörte.
    Sie wusste nicht, warum die Worte sie schmerzten und ihr Angst machte n … und gleichzeitig das Verlangen nach mehr in ihr weckten. Sie hielt Wynns Hand fest, zerrte sie durch die Rinne, und das Geräusch von Chaps kratzenden Pfoten blieb hinter ihnen zurück.
    Sie erreichte das Ende der Rinne, und etwas traf dort die Seite ihres Gesichts.
    Gier regte sich plötzlich in Magiere.
    Sie wankte im Schnee zurück, und jemand schlug ihr den Kopf aus der Hand. Ihr Kiefer schmerzte, doch nicht von länger werdenden Zähnen. Sie schmeckte Blut, echtes Blu t …
    »Was machst du da?« Leesil klang fast hysterisch. »Genügt dir nicht das Durcheinander der Träume in deinem Kopf?«
    Er hatte sich über sie gebeugt, eine Hand auf ihrer Brust und die andere noch immer zur Faust geballt. Nicht Zorn flackerte in seinen bernsteinfarbenen Augen, sondern fast so etwas wie Panik.
    Magieres Augen begannen zu brennen. Der Himmel über Leesil war hell, aber nicht so hell wie das Haar, das sein braunes Gesicht umgab.
    Sie stemmte sich hoch.
    »Deine Auge n … «, flüsterte Leesil. »Sie sind fast ganz schwarz!«
    Sgäile und Osha standen hinter ihm; in ihren Gesichtern zeigten sich Wachsamkeit und Sorge.
    Magiere wollte durch die Rinne laufen.
    Es war sinnlos geworden, dem Drang zu widerstehen, denn er führte sie zu Wynn und Cha p – und zu dem weißen Geschöpf. Sie musste weiter nach oben.
    Mit beiden Händen ergriff sie Leesil am Mantel, und Tränen rannen ihr aus den brennenden Augen.
    »Mus s … gehen«, knurrte sie. Es fiel ihr schwer, die eigenen Worte zu verstehen. »Jetz t … zu Wynn un d … Chap.«
    »Was passiert mit ihr?«, fragte Sgäile.
    Leesil legte ihr die Hände auf die Wangen und hielt ihr Gesicht. Sie lehnte die Stirn an seine Brust.
    Sie hatte nach wie vor das Gefühl, die ganze Zeit über Nahrung zu bekommen, als steckte ein Teil von ihr noch immer in dem weißen Wesen, das diese Anmaglâhk getötet hatte. Aber seltsamerweise ging damit nicht das Empfinden von Sattheit einher. Sie krümmte die Finger, bis sich ihre Fingernägel in Leesils Lederhemd unter dem Mantel bohrten.
    »Bitte«, hauchte sie.
    »Geh!«, sagte er.
    Magiere sprang an ihm vorbei und lief durch die Rinne. Sgäile wich ihr aus, doch Osha erstarrte. Sie stieß ihn mit der Hand beiseite und begann damit, die Felswand am Ende der Rinne zu erklettern.
    Irgendwo hinter ihr rief Leesil: »Wir folgen ihr! Verliert sie nicht aus den Augen! Sie weiß, wo sich Wynn und Chap befinden.«

18
    Leesil kletterte aus der Rinne und folgte Magiere mit den anderen durch den späten Nachmittag. Sie liefen, bis sich Erschöpfung in ihnen breitmachte.
    Es gab keine frische Spur im Schnee, an der sich Magiere orientierte, doch sie schien genau zu wissen, welche Richtung es einzuschlagen galt. Was sie mit dem abgetrennten Kopf des Anmaglâhk gemacht hatte, erfüllte Leesil noch immer mit Unbehagen.
    Magiere hatte einen Untoten beim Töten beobachtet. Zu etwas so Leichtsinnigem hatte sie sich seit Bela nicht mehr hinreißen lassen, und bei jener Gelegenheit war es ein Zufall gewesen. Es hatte einen Zweck erfüllt, und vielleicht war das auch diesmal der Fall, aber sie hätte sich nicht erneut auf so etwas einlassen sollen.
    Er hatte den abgetrennten Kopf erst in ihrer Hand gesehen, als es schon zu spät gewesen war.
    Und wie konnte in diesen Höhen, wo es kein Leben gab, ein Vampir existieren? Leesil schob diesen Gedanken beiseite und hielt an der Hoffnung fest, dass Magiere tatsächlich wusste, wo sich Wynn und Chap befanden.
    »Ist sie noch bei Sinnen?«, schnaufte Sgäile neben ihm. »Weiß sie, was sie tut?«
    Leesil hätte gern eine Antwort darauf gewusst. Die Dhampir in Magiere machte alles kompliziert.
    »Ja«, log er. »Wir müssen ihr folgen.«
    Leesil dachte erneut daran, was sie in der Rinne gefunden hatten, und erneuerte seinen Beschluss, Sgäile später Fragen zu stellen. Was hatten die Anmaglâhk hier gemacht? Sgäile behauptete, nichts davon zu wissen, aber entsprach das der Wahrheit? Oder steckten Brot’ans Machenschaften

Weitere Kostenlose Bücher