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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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ihren Mantel und ließ ihn fallen.
    Etwas glitt ihnen durch den Seitengang entgegen, dunkler als ein Schatten.
    Auch Leesil streifte rasch den Mantel ab und hatte gerade die Klingen aus den Scheiden gezogen, als der Schatten den Raum mit der Treppe erreichte. Er stieg höher auf und breitete Flügel aus.
    Ein großer Rabe flog unter der hohen Decke, zog die Flügel an und fiel. Dicht über dem Boden entfaltete er die Schwingen wieder und fing seinen Sturz ab, und im Licht des Amuletts sah Leesil durch ihn hindurch die Treppe. Er erinnerte sich an Ubâds geisterhafte Wächter im Wald von Apudâlsat.
    Das schwarze Geschöpf hielt auf Osha zu.
    »Lass dich nicht von ihm berühren!«, rief Leesil.
    Ein zweiter Schatten aus dem Gang stieg hinter dem ersten auf.
    Leesil hob seine Klingen und winkte damit. »Hierher!«
    Osha duckte sich, und der erste Schatten änderte den Kurs, flog Leesil entgegen. Der sich fallen ließ und unter dem schwarzen Raben hinwegrollte.
    Der Vogel erreichte die Wand und verschwand darin.
    Das Flattern von Flügeln kam aus dem Flur mit den Säulen, und der zweite Rabe griff Sgäile an. Im letzten Augenblick wich der Elf aus und sprang zur Seite.
    »Haltet euch von der Treppe fern!«, rief Magiere. »Lasst euch nicht in die Enge treiben.«
    Ein gespenstisches Krächzen erklang, und Leesil beobachtete, wie der erste Rabe aus dem Säulenflur zurückkehrte. Als er sich dem Torbogen näherte, schien sich das Licht des Amuletts auf schwarzen Federn widerzuspiegeln.
    Magiere trat ihm in den Weg.
    Kalte Panik erfasste Leesil, aber der Rabe wich aus, schlug mit den Flügeln und stieg auf.
    »Wir brauchen Licht!«, rief Sgäile.
    Leesil drehte sich und wusste noch immer nicht, was Magiere beabsichtigte. Das Licht des Amuletts folgte seiner Bewegung, huschte durch den Raum. Der zweite Rabe kam von der Treppe und näherte sich Sgäile, der mit dem Rücken zu ihm stand.
    »Runter!«, rief er.
    Sgäile ließ sich fallen, und der Rabe flog dicht über ihn hinweg, machte plötzlich kehrt und sauste Leesil entgegen.
    Er konnte sich nicht gegen etwas wehren, das in der Lage war, massive Wände zu durchdringen, und deshalb warf er sich zur Seite. Er prallte mit der Schulter auf den Boden, rollte sich ab und achtete darauf, sich nicht mit seiner eigenen Klinge zu verletzen. Gleichzeitig griff er nach dem Amulett, zerriss die Schnur und warf den leuchtenden Gegenstand in die Mitte des Raums.
    Dann sah er Magiere.
    Sie wandte sich dem Vogel zu und stand vor dem Torbogen, die Arme weit ausgebreitet, als wollte sie das Schattenwesen auf diese Weise zu einem Angriff herausfordern.
    »Magiere!«, rief Leesil.
    Die Arme bewegten sich, als der zweite Rabe herankam, und das Falchion zuckte nach oben.
    Die Spitze traf den Vogel, und ein Kreischen hallte durch den Raum. Dann explodierte das Geschöpf zu schwarzem Rauch.
    Ein Teil dieser schwarzen Wolke wogte rings um Magiere, getragen von seinem eigenen Bewegungsmoment. Hinter ihr verdichtete sich der Rauch wieder zu einem neuen Vogel, der durch den Torbogen glitt, und im gleichen Augenblick griff der erste Vogel vom Flur an.
    Er traf Magieres Rücken.
    Sie erbebte, als das Geschöpf aus ihrer Brust kam und den Flug zur Treppe fortsetzte. Sgäile bekam bei diesem Anblick große Augen und musste dann dem Raben ausweichen.
    Mit einem leisen Knurren richtete sich Magiere auf.
    Leesil schnappte verblüfft nach Luft. Diese Schattenwesen konnten ihr ebenso wenig anhaben wie die Geister von Apudâlsat.
    »Wie ist das möglich?«, rief Osha, der auf der anderen Seite des Torbogens hockte.
    »Solche Geschöpfe können sie nicht verletzen!«, rief Leesil. »Aber wir sind nicht vor ihnen geschützt. Pass also gut auf!«
    Der erste Rabe griff erneut an, und Magiere konnte ihre Klinge nicht rechtzeitig nach oben bringen. Mit der freien Hand schlug sie nach ihm, als der Vogel im Licht des Amuletts zu glühen schien.
    Federn lösten sich, und wieder hörte Leesil ein lautes Kreischen.
    Die abgerissenen Federn wurden zu Rauch, bevor sie den Boden erreichten.
    Der Widerschein des Amuletts auf dem Gefieder des Raben verschwand, als sich der Vogel drehte. Magiere schwang das Falchion herum, aber das Geschöpf schlug mit den Flügeln und geriet außer Reichweite.
    Leesil wusste nicht, was es mit diesen Wesen auf sich hatte, aber er sah eine Chance.
    Magieres Falchion konnte einen Untoten verletzen, und deshalb musste es sich bei den Vögeln um etwas Ähnliches handeln. Und da sie Magiere in ihrer

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