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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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und zerkratzt.
    »Du hast gesagt, dass es falsch aussieht«, flüsterte er Magiere zu. »Meinst du im Vergleich mit deinen Träumen?«
    »Es ist alles älter«, erwiderte sie. »Die Burg in meinen Träumen wirkte unversehrt und wie neu, selbst in Schnee und Eis.«
    »Vielleicht hast du sie in der Vergangenheit gesehen«, spekulierte Leesil. »Mit den Augen der Person oder des Wesens, das dich hierher brachte.«
    Magiere näherte sich einer Säule und schnupperte.
    »Hol das Amulett hervor!«, flüsterte Sgäile.
    »So nah nützt es bei der Verfolgung kaum etwas«, gab Leesil zu bedenken.
    »Es gibt Licht«, beharrte Sgäile. »Mit diesen Wänden stimmt was nicht.«
    Magiere schnupperte erneut und rümpfte die Nase. Ihr Blick wanderte umher.
    Leesil zog das Amulett unter dem Mantel hervor. »Was ist los?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Etwas wirkt vertraut, abe r … Ich bin mir nicht sicher. Es is t … dünn, und es liegt überall um uns herum in der Luft.«
    Osha beobachtete sie aufmerksam. »Wynn? Oder Chap?«
    »Nein«, antwortete Magiere.
    Sgäile klopfte Leesil auf die Schulter. »Komm!«
    Er trat an der ersten Säule auf der linken Seite vorbei und näherte sich der Wand. Leesil folgte ihm, und sein Blick fiel auf eine besonders fleckige und zerkratzte Stelle.
    Als er das Licht des Amuletts darauf richtete, erwiesen sich die Flecken und Kratzer als eine Ansammlung verblichener schwarzer Schriftzeichen.
    Leesil sah genauer hin, aber es gelang ihm nicht, einzelne Wörter zu erkennen. Hier und dort glaubte er belaskische Silben zu entziffern, doch ihre Bedeutung blieb ihm verborgen.
    »Elfisc h … und auch Sumanisch, glaube ich«, flüsterte Sgäile. Er ging in die Hocke, und sein Finger folgte etwas, das ein langer Satz zu sein schien. »Hie r … und hier noch einmal, aber keine Worte in der Sprache meines Volkes.«
    »Hier es noch mehr gibt«, sagte Osha.
    Der junge Elf stand hinter der nächsten Säule an der Wand und sah an ihr hoch.
    »Und auch oben dort«, fügte er er hinzu und deutete zu Kratzern auf einer Höhe, die eine normale Person nicht erreicht hätte.
    Magiere trat neben Leesil und legte ihre Hand auf die Schriftzeichen. Sie schnupperte erneut und schauderte voller Abscheu.
    Sgäile beobachtete sie. »Was machst du da?«
    »Magiere?«, fragte Leesil.
    Sie starrte auf das Gekritzel an der Wand, brachte das Gesicht nahe heran und atmete tief ein.
    Abrupt wandte sie sich ab, taumelte in den offenen Flur zurück und würgte. Sie griff nach ihrem Falchion und sah sich um, als erwartete sie einen Gegner.
    »Blut«, flüsterte sie. »Von einem von ihnen. Die Worte an der Wand sind mit seinem Blut geschrieben!«
    Osha sprang in den Flur zurück.
    »Was redest du da für einen Unsinn?«, entgegnete Sgäile. »Dies ist kein Blut.«
    Leesil hielt Sgäile an der Schulter fest. »Es ist nicht das Blut eines Lebenden, sondern eines Tote n … eines Untoten. Jene, mit denen wir es zu tun bekamen, die Vampir e … Sie haben schwarzes Blut.«
    Er wich zusammen mit Sgäile zurück.
    »Ich rieche es«, zischte Magiere. »Der Geruch ist schwach, aber überall.«
    »Wer hier geschrieben mit solchem Blut?«, fragte Osha.
    Leesil erinnerte sich daran, dass den An’Cróan jede Verstümmelung von Toten zuwider war. Selbst er wollte sich nicht vorstellen, wie der unbekannte Schreiber vorgegangen war.
    »Kann es schaden, so etwas zu berühren?«, fragte Sgäile.
    Leesil schüttelte den Kopf. »Nach unserer Erfahrung nicht. Aber lasst uns weitergehen.«
    Zusammen mit Magiere schritt er durch den Flur, und sie blieben dabei in der Mitte zwischen den Säulen auf beiden Seiten.
    Weiter vorn bemerkten sie einen großen Torbogen, ebenso geformt wie die eiserne Tür. Seine Steine waren rund und glatt, ohne irgendwelche Verzierungen, und dahinter führte eine breite Treppe nach oben. Sie traten durch den Torbogen und stellten fest, dass schmale Gänge nach links und rechts abzweigten.
    »Kein zentraler Saal«, sagte Sgäile. »Kein großer Raum für Versammlungen oder Empfänge.«
    »Was?«, fragte Leesil.
    »In den Festungsbauten von Menschen gibt es für gewöhnlich einen Saal in der Nähe des Eingangs, in dem Besucher begrüßt und Mahlzeiten serviert werden. Aber diese Feste scheint ganz anders gebaut zu sein.«
    Leesil glaubte, in dem Gang neben Magiere ein kurzes Glühen zu sehen, doch es verschwand sofort wieder, und er wandte sich ab.
    Magiere hielt plötzlich ihr Falchion in der einen Hand. Mit der anderen löste sie

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