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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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seltsamerweise kein Schnee angesammelt hatte.
    »Kein e … Vögel«, flüsterte Magiere und sah am Tor hoch. »Ander s … falsc h … alt.«
    Mit beiden Händen ergriff sie das rostige alte Eisen und beugte sich vor, als wollte sie den schiefen Torflügel mit den Schultern aus der verbliebenen Angel drücken. Leesil ergriff ihren Arm, und Sgäile zischte eine Warnung.
    »Gib unsere Präsenz nicht preis!«
    Leesil schüttelte den Kopf. »Wer auch immer hier is t … Er weiß wahrscheinlich, dass jemand kommt. Vielleicht benutzt er Wynn und Chap als Köder, um uns herzulocken.«
    Magiere blickte ihm erwartungsvoll in die Augen, doch ihre Hände blieben um das Eisen des Tors geschlossen.
    »Kämpf gegen den Zorn an«, sagte Leesil. »Du hast uns hierhergebracht. Achte jetzt darauf, dass du einen klaren Kopf behältst.«
    Falten bildeten sich auf Magieres Stirn und verschwanden dann wieder. Sie schien zu verstehen. In ihren Wangen mahlten die Muskeln, und sie atmete tief durch.
    »Ja«, hauchte sie dann und straffte die Schultern. Ihre Augen blieben schwarz.
    Leesil wandte sich erleichtert an Sgäile. »Welstiel sprach von den ›Alten‹, aber wir wissen nicht, wie viele es sind. Die Stilette nützen dir nichts. Hol meine Klingen hervor und gib Osha eine!«
    »Nein, wir haben den Umgang mit deinen Waffen nicht geübt«, erwiderte Sgäile. Er hob die linke Hand und zeigte den Griff einer Garotte. Der Draht war um die Finger des Handschuhs gewickelt. »Auch hiermit kann man Köpfe abtrennen.«
    Magiere betrachtete den Draht und nickte. »Gut.«
    Sie riss den Torflügel nicht aus der Angel, sondern schob ihn behutsam auf. Leesil schlüpfte hinter ihr durch die Lücke.
    »Mein Schwert«, sagte Magiere.
    Leesil sah zurück, bemerkte Sgäiles Zögern und knurrte: »Gib es ihr!«
    Sgäile nahm das Falchion und reichte es Magiere, die es sich an den Gürtel schnallte. Osha hielt den langen Kriegsdolch bereit, noch bevor sie danach fragte. Sie schob ihn sich hinter den Gürtel.
    Die Sonne war inzwischen hinter den Berggipfeln im Westen verschwunden. Der Himmel blieb hell, aber Schatten krochen über das Hochplateau und umgaben die Burg. Leesil verfluchte sich innerlich dafür, Wynn im Schneesturm aus den Augen verloren zu haben. Wenn er nicht so versessen darauf gewesen wäre, sie und Chap zu finden, hätte er darauf bestanden, dass sie zum Lager zurückkehrten und bis zum nächsten Morgen warteten.
    Auf dem Hof lagen große Steine, vor langer Zeit von weit oben heruntergefallen. Die erste Treppenstufe wies in der Mitte einen Riss auf. Am Ende der Treppe erwartete sie eine Eisentür, auf der Rost große Flecken bildete, die aber immer noch massiv und stabil genug wirkte, um ein Problem zu sein.
    Magiere stemmte sich mit der einen Schulter gegen die Tür, und sie bewegte sich nur einen oder zwei Zentimeter weit.
    Wenn die Dhampir in ihr erwachte, war Magiere stärker als sie alle. Durch den schmalen Spalt zwischen den beiden Türflügeln sah Leesil nur Dunkelheit.
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte er. »Die Tür ist nicht einmal verriegelt.«
    »Das braucht sie auch gar nicht zu sein«, erwiderte Magiere. »Hilf mir!«
    Sgäile und Leesil gesellten sich ihr hinzu, und gemeinsam versuchten sie, die Tür zu öffnen. Metall quietschte laut, als der Flügel weiter aufschwang. Magiere trat sofort ein, als die Lücke groß genug geworden war.
    Leesil folgte ihr, und hinter ihm kamen Sgäile und Osha. Nach einigen wenigen Schritten zögerte er und wartete, bis sich seine Augen angepasst hatten. Drinnen war es nicht wärmer als draußen.
    Es geschah nicht zum ersten Mal, dass Magiere und er den Unterschlupf von Untoten betraten: zuerst Rasheds und Teeshas Lagerhaus in Miiska, dann Rattenjunges luxuriöses Haus in Bela. Beide Male hatte Leesil etwas wahrgenommen, Teeshas Gobelinstickereien und Rattenjunges Bilder. Diese falschen Eindrücke von »Leben« kennzeichneten eine Präsenz. Doch als sich seine Augen hier an die Dunkelheit gewöhnten, sah er nichts dergleichen.
    Das wenige Licht, das durch die einen Spaltbreit offene Tür fiel, reichte für seine halb elfischen Augen kaum aus. Er stand in einem steinernen Flur, breiter als der Ratssaal in Bela. Zu beiden Seiten ragten Säulen auf, jede von ihnen so dick wie ein Elfenbaum und unten breiter werdend. In den Zwischenräumen hätten sieben Bewaffnete bequem nebeneinander stehen können. Die Wände hinter den Säulen waren schwer zu erkennen, aber Teile von ihnen wirkten fleckig

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