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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Untoten ruckte nach hinten. Doch sie drückte sich das Gehäuse mit der Schriftrolle an die nackte Brust, als sei es wichtiger als alles andere. Magiere zog Li’kän durch den Gang und dann ums Ende der Regalwand.
    »Komm da raus, Wynn!«, rief Leesil.
    »Ausschwärmen!«, befahl Sgäile scharf und verschwand nach rechts.
    Osha ließ die Mäntel fallen, zog seine Stilette und wandte sich nach links.
    Wynn eilte an den Regalwänden vorbei. »Nein, hört auf! Ein Kampf ist nicht nötig!«
    Als sie ins Freie trat, erschien Osha links von ihr. Er nahm beide Stilette in eine Hand, ergriff die junge Weise am Handgelenk und zog sie nach links an den Wänden entlang.
    Auf der anderen Seite sah Wynn Li’käns Rücken.
    Hinter der weißen Untoten trat Leesil halb geduckt neben Magiere.
    Magiere hielt ihr Falchion in beiden Händen. Li’kän griff an, und Magiere machte einen langen Schritt nach vorn, holte mit ihrem Schwert au s … und verharrte plötzlich.
    Das Falchion zitterte in Magieres Händen, als Li’kän stehen blieb und auf ihren kleinen Füßen schwankte.
    Wynn sah nur Li’käns Rücken, als sie die Schultern krümmte.
    Magiere blinzelte und atmete schwer.
    Chap machte einen Bogen um beide Frauen und gab Wynn mental Anweisungen.
    Rühr dich nicht von der Stelle! Unternimm nichts, es sei denn, du gibst uns vorher Bescheid!
    Li’kän drehte sich um. Der Zorn wich aus ihrem weißen Gesicht, als ihr Blick Wynn traf.
    Osha zerrte an Wynns Arm und zog die junge Weise hinter sich. Wynn leistete keinen Widerstand, schaute aber an ihm vorbei.
    Li’kän wurde immer unruhiger, ihre farblosen Augen noch größer. Ihre Lippen zitterten. Sie erbebte am ganzen Leib und streckte Wynn plötzlich das Gehäuse mit der Schriftrolle entgegen.
    Sosehr sich Wynn auch fürchtete, ein Teil von ihr wollte wissen, was es mit der Schriftrolle auf sich hatte. Sie hob die Han d …
    Denk nicht einmal daran!
    Dann stellte Chap die Ohren auf, als sich Li’käns kleiner Mund bewegte.
    Mehr Wort e … mehr Worte, teilte Chap der jungen Weisen mit, und es passte zu den Lippenbewegungen der Untoten. Sie möchte, dass du ihr vorliest.
    Wynn atmete tief durch und löste sich aus Oshas Griff. Als sie Chaps Mitteilung an die anderen weitergab, kam ein Knurren von Magiere.
    »Was hast du mit dem Ding vor?«
    Leesil stand noch immer halb geduckt und hielt eine Klinge bereit. Wynn zuckte leicht zusammen, als Sgäile plötzlich aus dem Gang trat, in dem sie sich zuvor befunden hatte. Der Garottendraht zwischen seinen Händen war gespannt.
    »Gesprochene Worte«, sagte Wynn und versuchte zu erklären, wie sie Li’kän beschäftigt gehalten hatte. Als sie darauf hinwies, wie lange Li’kän vielleicht schon allein war, wurde sie von Magiere unterbrochen.
    »Deine Weise n … und die verdammte Verlorene Geschichte! Weißt du nicht mehr, was Chap in den Erinnerungen des Ältesten Vaters fand? Hunderte oder Tausende von Untoten, die alle Lebenden umbrachten. Und woher kamen sie wohl?«
    Magiere richtete ihr Falchion auf Li’kän.
    »Sieh dir diese Untote an! Sie ist eine von denen, die damals Chaos über die ganze Welt brachte n – und du willst ihr vorlesen!«
    Es herrschte eine unsichere Waffenruhe, und Magiere beobachtete die im Gang hockende Li’kän. Hinter ihr zwischen den Regalwänden saßen Wynn und Osha. Sgäile stand neben ihnen, und die junge Weise stärkte sich mit ihren Rationen. Chap nutzte die Gelegenheit und schnappte sich einen Fischbrocken.
    Li’kän rührte sich nicht vom Fleck, hielt den Blick aber die ganze Zeit über auf Wynn gerichtet.
    Ein seltsames Vibrieren breitete sich in Magiere aus, wie ein Zittern in den Knochen.
    Beim Tor, als Leesil sie aufgefordert hatte, sich unter Kontrolle zu halten, hatte sie die Dhampir in ihr zurückgehalten, und dabei war ihr diese besondere Unruhe zum ersten Mal bewusst geworden. Vielleicht hatte sie auch schon vorher in ihr existiert, unter all dem Zorn und dem Drang, das Zie l – die Bur g – zu erreichen.
    Magiere versuchte, das Zittern zu unterdrücken, wie sie es in den Wohnbäumen der Elfen getan hatte, bei der unbeabsichtigten Aufnahme der Lebenskraft des Waldes. Aber hier gab es nur die kalten Mauern der Burg und schneebedeckte Berggipfel. Was also war es, das sie hie r … aufnahm?
    Magiere beobachtete Li’kän, eine von Welstiels »Alten«. Was hatte die Untote hier so lange am »Leben« erhalten?
    »Der Reif an ihrem Hals«, flüsterte Leesil. »Er sieht aus wie deiner. Was

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