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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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    »Sein Schutzversprechen muss vor dem Anliegen des Ältesten Vaters zurückstehen. Sgäilsheilleache ist loyal. Er wird tun, was richtig ist.«
    »Und wenn außer Magiere noch andere Widerstand leisten?«
    »Die kleine Menschenfrau töten wir, aber das Halbblut darf nur außer Gefecht gesetzt werden.« Hkuan’duv zögerte und blickte übers Plateau. »Anschließend kümmern wir uns um unsere Toten und bringen das Artefakt zur Kaste, auf dass der Älteste Vater es sicher verwahrt.«
    Dänvârfij dachte über seine Worte nach. Ihr Gesicht war hohlwangig; sie wirkte sehr müde. Sie hatten beide zu viele Tage und Nächte bei halben Rationen in dieser Eiswelt verbracht.
    »Einverstanden, abe r … «, begann sie.
    »Hast du einen anderen Vorschlag?«, fragte Hkuan’duv.
    »Nein, aber es widerstrebt mir, Sgäilsheilleache und Osha bei dieser Sache auf sich allein gestellt zu lassen, während wir ganz in der Nähe warten.«
    Ihre Offenheit war immer bewundernswert. Hätte sie anders empfunden, wäre sie nicht Dänvârfij gewesen.
    »Ich weiß«, sagte Hkuan’duv und zog sich den Mantel enger um die Schultern.
    Beim Anblick von Osha, der ihr entgegeneilte, atmete Wynn erleichtert auf. Er trat näher, umarmte sie aber nicht.
    »Geht es dir gut?«, fragte er.
    Sgäile sprang von der Treppe herunter, ohne den Blick von Li’kän abzuwenden.
    »Ich habe Durst«, sagte Wynn.
    Osha griff unter seinen Umhang und holte einen ledernen Wasserbeutel hervor. Die junge Weise nahm ihn dankbar entgegen und beobachtete Magiere und Li’kän, die beide reglos dastanden.
    Sgäile musterte die weiße Frau voller Abscheu und schien sich zu fragen, ob er die Gelegenheit nutzen und sie angreifen sollte.
    »Warum rührt sie sich plötzlich nicht mehr?«, fragte Leesil.
    Magieres Falchion lag noch immer auf dem Boden, doch der Blick ihrer schwarzen Augen war auf Li’kän gerichtet. Sie wirkte erschöpft.
    Zuerst maß Wynn ihrem Verhalten kaum Bedeutung bei, aber dann erinnerte sie sich an die Gelegenheiten, als Magiere aus ihrem Dhampir-Zustand zurückgekehrt war. Anschließend hatte sie oft sehr müde gewirkt.
    Li’kän schwankte wie benommen. Ihr kleiner Mund bewegte sich, als versuchte sie noch immer zu sprechen. Wynn trank Wasser, ging dann in die Hocke und schüttete etwas in ihre hohle Hand.
    »Komm her, Chap«, flüsterte sie.
    Der Hund sah kurz zu ihr und bewegte sich dann rückwärts, um die Untote weiterhin im Auge zu behalten. Als er getrunken hatte, schüttete Wynn noch mehr in die Hand, doch er achtete nicht darauf.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Ich kann ihre Worte nicht verstehen. Sie scheint zu jemandem zu sprechen, aber ich weiß nicht, zu wem. Außerdem ist mir ihre Tatenlosigkeit ein Rätsel.
    Magiere blickte aus schwarzen Augen zu Wynn und ergriff ihre Hand.
    »Chap glaubt, etwas beeinflusst Li’kän«, sagte die junge Weise und richtete sich auf. »Was machen wir jetzt?«
    Sie alle waren Magiere bis hierher gefolgt, und Wynn hoffte, dass sie irgendwie wusste, worauf es nun ankam.
    Magiere bückte sich und hob ihr Falchion auf. Sie sah zur Treppe und dem oberen Treppenabsatz, an den sich drei schmucklose Torbögen anschlossen. Dann ging ihr Blick kurz zu dem Gang, aus dem Wynn gekommen war.
    »Dort entlang.«
    Magiere hatte erst einen Schritt gemacht, als Sgäile zu ihr eilte.
    »Du willst diesem Ungeheuer den Rücken kehren?«
    Sein Ton beunruhigte Wynn, und das galt auch für den Blick, den er Li’kän zuwarf, während seine Hände erneut den Garottendraht spannten. Wie lange würde die weiße Frau passiv bleiben, wenn sie eine Gefahr spürte?
    »Li’kän?«, fragte Wynn. »Kommst du mit?«
    Magiere wirbelte herum und ließ Wynns Hand los. Sie schnitt eine zornige Grimasse, doch Li’kän stand noch immer reglos da, schien nichts zu hören und nichts zu sehen. Dann erbebte die Untote plötzlich, und sie verzog das Gesicht, schien damit auf Magiere zu reagieren.
    »Wie hast du sie genannt?«, zischte Magiere.
    »So lautet ihr Name«, antwortete Wynn. Die Gesichter der beiden Frauen wirkten wie Spiegelbilder; sie machten ihr Angst. »Li’kän ist hier seit langer, langer Zeit allein.«
    Wynn fühlte sich von Magieres Blick durchbohrt. Mehr als einmal hatten die Dhampir, Leesil und auch Chap sie für ihre Anteilnahme einem gewissen Edlen Toten gegenüber getadelt.
    »Dieser Ort ist voller Geheimnisse«, sagte Wynn mit fester Stimme. »Chap glaubt, dass wir Hilfe brauchen, um ihnen auf den Grund zu gehen. Nur

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