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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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erschien in ihrem Gesicht, als sähe sie an diesem Ort nichts von Interesse. Die vielen Jahrhunderte alten Toten, die sich noch immer vor ihr verneigte n – oder vor jenem Etwas, dem sie dient e – , schien sie gar nicht wahrzunehmen.
    »Hast du sie hierhergebracht, nachdem sie dies alles erbaut hatten?«
    Li’kän antwortete nicht.
    Ein Gefühl von Leichtigkeit hatte Magiere beim Betreten des Tunnels erfasst. Je weiter sie gegangen war, desto mehr Ruhe breitete sich in ihr aus. Die Dhampir in ihr schlief nicht ein, aber etwas dämpfte den Zorn, die Quelle ihrer Kraft.
    Selbst das spielte keine Rolle mehr.
    Magiere sah dorthin, wo sich die Stege trafen, zur Plattform über dem Abgrund. Etwas stand dort, in den Dunstschwaden nur schwer zu erkennen.
    Li’kän trat auf den schmalen Steg.
    Magiere folgte ihr, von feuchter Hitze umwogt.
    Tief unten sah sie Wolken über orangefarbenem Glühen. Wasser, das an den Wänden des Abgrunds hinabrann, traf weiter unten auf große Hitze, verdampfte und bildete dichte Schwaden, die den Blick in die Tiefe an einigen Stellen verwehrten.
    Schwindel erfasste Magiere, und rasch richtete sie den Blick nach vorn.
    Was machte sie hier? Sie war einer Stimme in ihren Träumen gefolgt, einem seltsamen Drang, den sie nicht erklären konnte. Der Besucher in ihren Träumen, seine leise zischende Stimm e … Sie hatte nicht mehr von ihm gesehen als einen schwarzen Schuppenleib.
    Die gleiche Stimme hatte zu Welstiel geflüstert, und auch zu Ubâd, als sie ihm den Auftrag gegeben hatte, mit dem Blut von fünf Völkern Magieres Geburt zu ermöglichen. Aber dann hatte die geheimnisvolle Präsenz den Nekromanten im Stich gelassen.
    Hatte sie auch Welstiel aufgegeben? War er deshalb nicht imstande gewesen, selbst diesen Ort zu finden? Hatte er deshalb versucht, sie in Bela auf seine Seite zu ziehen?
    Magiere wusste, dass sie den Einflüsterungen einer Wesenheit gefolgt war, die kein Vertrauen verdiente. Und jetzt ging sie hinter einer verrückten Untoten über einen schmalen Steg, darunter ein tiefer Abgrund, in der Hoffnun g … was zu finden?
    Sie sah, dass die drei anderen schmalen Steinbrücken zu drei Tunnelöffnungen in den anderen Gängen führten. Vielleicht gab es weiter oben drei weitere von schweren Eisenbalken versperrte Steintüren. Die Grabnischen in der Höhle und dem Tunnel wiesen darauf hin, dass hier Hunderte am Bau der Festungsanlage geschuftet hatten.
    Li’kän trat beiseite, als Magiere sie erreichte. Ein vierbeiniger Ständer erhob sich aus der Plattform, mit einem runden Loch in der Mitte. In dieser Öffnung ruhte eine Kugel, etwas größer als ein Helm.
    Sie bestand aus einem dunklen Material, das Magiere nicht identifizieren konnte, dunkel wie Kohle und ein wenig rau. Oben saß eine Spitze auf der Kugel, größer als eine Faust. Als sich Magiere bückte und durch die Beine des Ständers sah, stellte sie fest, dass auch unten eine solche Spitze aus der Kugel ragte.
    Nichts deutete darauf hin, dass die beiden Spitzen entfernt werden konnten. Sie und die Kugel schienen aus einem Stück geformt zu sein.
    War dies das Artefakt, das Magiere hierhergebracht hatte?
    Ihre Zweifel verschwanden plötzlich. Sie musste die Kugel nehmen, sie schützen und verhindern, dass sie in andere Hände fiel. Deshalb war sie hier.
    Magiere richtete sich auf und sah Li’kän an. »Auf diese Weise hast du überlebt. Die Kuge l … ernährt dich.«
    Li’kän starrte auf die Kugel hinab, als hätte sie sie lange Zeit nicht gesehen.
    Magiere bemerkte an gegenüberliegenden Seiten der Spitze Rillen, die in Aussparungen endeten. Sie hob den Blick zu Li’kän.
    Die Untote griff nach dem Reif an ihrem Hals. Er war ebenso beschaffen wie das Objekt, das Magiere von dem Chein’âs erhalten hatte, und wies an den offenen Enden zwei nach innen gerichtete Verdickungen auf.
    Überrascht sah Magiere noch einmal auf die Rillen und die Aussparungen.
    »Wi e … «, begann sie.
    »Dies habe ich nicht erwartet«, erklang eine kultivierte Stimme.
    Magiere wirbelte herum.
    Welstiel stand auf der schmalen Steinbrücke.
    Leesil war auf die Knie gekommen. Der letzte untote Kuttenträger war bereits fort. Panik erfasste ihn, als er aufstand und Wynn hinten am Mantel packte.
    »Komm!«, knurrte er und zog sie hoch. »Welstiel und Chane sind hinter Magiere her, und der große Untote ist ihnen gefolgt!«
    Dann sah er, in welchem Zustand sich seine Gefährten befanden.
    Chaps Hals war blutverschmiert, und aus einem Riss in

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