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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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dies habe ich ganz bestimmt nicht erwartet«, sagte Welstiel.
    »Und was hast du erwartet?«, fragte Magiere und hoffte, dass er näher kam.
    »Dein Anblick rührt mich«, behauptete er, obwohl in seiner Stimme nichts davon zu hören war. »Dein schwarzes Haar, die Entschlossenheit in deinem Gesich t … Du hast das Artefakt tatsächlich gefunden. Wir ähneln einander, du und ich. Wir sind vom gleichen Blut.«
    Vertrauter Zorn regte sich endlich in Magiere.
    »In meinen Adern fließt echtes Blut, in deinen nicht. Es gibt keine Ähnlichkeit zwischen uns!«
    »Nein? Und doch spürst du sie, so wie ich.«
    Welstiel hob beide Arme und breitete sie aus, das Schwert noch immer in der Hand. Er lächelte.
    Magiere fühlte es tatsächlich, das andere in ihr, das sie mit Welstiel teilte. Die Dhampir in ihrem Innern lag auf der Lauer, doch ihr Kopf blieb klar.
    Welstiel ließ die Arme sinken. »Nimm die Kugel, Magiere, und bring sie mir! Ich verstehe sie besser als sonst jemand. Ich weiß, was sie tun kann, für uns beide. Sie bedeutet Freiheit von dem, was uns unser Vater auferlegte.«
    Plötzlich begriff Magiere, wie sie vorgehen musste.
    Ihre eigenen Absichten in Hinsicht auf die Kugel spielten keine Rolle. Wenn sie Welstiel sagte, dass sie das Artefakt den Weisen zur sicheren Verwahrung überlassen wollte, hätte er nur begonnen, mit ihr zu streiten. Sie hatte seine Versuche satt, auf die eine oder andere Weise Einfluss auf sie zu nehmen.
    »Ich weiß, worum es dir geht«, zischte sie. »Kein Blutdurst mehr, wie? Aber das gilt auch für mich!«
    Magiere legte die Hand auf die Spitze, die oben aus der Kugel ragte, neigte den Kopf und sah ihren Halbbruder spöttisch an.
    »Ich teile nicht, was bereits mir gehört!«
    Welstiels Blick huschte zu Li’kän, aber die uralte Untote war noch immer von der Kugel fasziniert. Magiere zog ihr Falchion, hob es und lenkte damit Welstiels Aufmerksamkeit wieder auf sich.
    Für einen Moment war ihr elend zumute. Ihr Halbbruder hatte diese Waffe angefertigt als Verbindung zwischen ihr und ihm.
    Er zögerte noch immer auf der Steinbrücke und kam nicht näher.
    Fragte er sich, ob er im Kampf gegen eine Jägerin der Untoten bestehen konnte, gegen ein Geschöpf, das er selbst mit erschaffen hatte? Nein, vermutlich befürchtete er, die falsche Entscheidung zu treffen und dadurch die Kugel zu verlieren.
    Magiere wurde unruhig. Sie hatte sich nie besonders gut auf Manipulationen verstanden. Sie ging die Dinge direkt a n – nur so konnte sie gewinnen. Und sie wollte jetzt nicht länger warten.
    SietrateinenSchrittaufWelstielzu,bliebaberstehen,alsChaneihnenüberdenStegentgegenkam,dasLangschwertinderrechtenHand.
    Auch er wirkte recht mitgenommen, doch sein rotbraunes Haar war kürzer als bei ihrer letzten Begegnung in Dröwink a – in jener Nacht hatte Magiere ihm den Kopf abgeschlagen. Als er sich näherte, sah sie die Narbe an seinem Hals. Dampf stieg aus der Tiefe, legte sich ihm feucht auf die bleiche Haut und gab ihr einen sonderbaren Glanz.
    Welstiel sah nicht zurück und lächelte nur. Die Situation hatte sich geändert.
    Chanes Erscheinen erfüllte Magiere nicht mit Sorge um sich selbst. Sie hatte Leesil und die anderen zurückgelassen, damit sie ihr den Rücken freihielten, und doch war Chane hier. Was war aus ihren Gefährten geworden?
    Wo war Leesil?
    »Ich möchte dich nicht töten, Magiere«, sagte Welstiel. »Bring mir einfach nur die Kugel! Dann verlasse ich diesen Ort, und anschließend kannst du mit deinen Begleitern gehen.«
    Chane blieb stehen, zuckte zusammen und starrte auf Welstiels Rücken.
    Es blieb Magiere keine Zeit, über Chanes seltsame Reaktion nachzudenken. Im Gegensatz zu Chane war sie Welstiel noch nie in einem direkten Zweikampf gegenübergetreten, und Chane hatte sie zweimal fast geschlagen. Zu ihrem größten Vorteil wurde jetzt der Umstand, dass die steinerne Brücke nur wenig Platz bot. Es konnte jeweils nur einer ihrer beiden Gegner angreifen, wenn sie verhinderte, dass sie zur Plattform gelangten.
    Selbst wenn Welstiel an ihr vorbeika m … Magiere bezweifelte, dass Li’kän ihn in die Nähe der Kugel lassen würde. Langsam schüttelte sie den Kopf.
    »Was bist du doch für ein Feigling!«, sagte sie. »Bleibst immer im Hintergrund und tötest die Schutzlosen im Dunkeln.«
    »Ich habe dich gerettet!«, antwortete Welstiel, und Zorn vibrierte in seiner Stimme. »Ich habe dich zu jenem Dorf gebracht! Ich hinterließ dir meine eigene Waffe und Amulette, die dich

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