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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Ohren.
    Plötzliche Übelkeit erfasste sie.
    Warum kommen Sgäile und Osha mit uns?
    Chaps Worte hallten durch Wynns Kopf, in allen ihr bekannten Sprachen. Inzwischen war sie daran gewöhnt, dem Durcheinander aus Sprachen Informationen zu entnehmen. Sie sah zurück und stellte fest, dass Chap argwöhnische Blicke auf die beiden Elfen richtete.
    Er war mehr als nur ein Hund: ein Feenwesen, im Körper eines Majay-hì Fleisch geworden. »Majay-hì« war ein umgangssprachlicher Begriff und bedeutete so viel wie »Hund der Feen«. Ihre Art stammte aus der alten Zeit, als Wölfe während des Kriegs der Vergessenen Zeit Feen in sich getragen hatten. Das machte Chap in doppelter Hinsicht einzigartig, und nur Wynn konnte seine gedankliche Stimme hören.
    Was eigentlich nicht möglich sein sollte.
    Vor zwei Jahreszeiten hatte sich Wynn auf ein mantisches Ritual eingelassen, um Magiere dabei zu helfen, einen Untoten zu verfolgen. Der Versuch war schrecklich schiefgegangen, und im Lauf der nächsten Monate hatte Chap mehrmals versucht, die Veränderung in ihr rückgängig zu machen. Doch sie existierte noch immer und machte sich auf neue Art bemerkbar.
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie Chap zu. »Sgäile meinte, der Hkomas wollte Menschen ohne elfische Begleiter an Bord haben.«
    Nein. Der Ältestenrat der An’Cróan hat dieses Schiff angefordert. Dass Sgäile bei uns bleibt, hat andere Gründe. Und die entsprechende Entscheidung liegt noch nicht lange zurück. Seit der Ankunft des Schiffe s – und seitdem du Brot’an Magieres Pläne verraten has t – ist etwas geschehen.
    »Ach, hört auf damit«, wisperte Wynn, obwohl sie sich ein wenig schuldig fühlte.
    Auch sie fragte sich, was Sgäile veranlasste, seine Rolle als Beschützer auf dieser Reise fortzusetzen. Gleichzeitig war sie froh darüber. Sgäile war ein sehr geschätztes und respektiertes Mitglied der Kaste, und wenn er sprach, so hörte man ihm zu. Anders sah es mit Oshas Präsenz aus, die Wynn mit einer sonderbaren Unruhe erfüllte. Als sie durch das Land der An’Cróan unterwegs gewesen waren, hatten sich bei ihm sowohl gute als auch schlechte Seiten gezeigt. Letztlich hielt sie ihn für einen Freund. Doch beim Abschied in Crijheäiche war Wynn sicher gewesen, ihn nie wiederzusehen.
    Osha bemerkte Wynns Blick und hob die buschigen Brauen, wodurch sein pferdeartiges Gesicht noch länger wirkte. Die junge Weise wandte sich ab, aber Chap musterte den jungen Elfen weiterhin.
    Er ist zutiefst erleichtert, und es hat etwas mit Sgäile zu tun.
    »Siehst du das in seinem Geist?«, fragte Wynn überrascht.
    Chap konnte dem Bewusstsein vernunftbegabter Geschöpfe Erinnerungen entnehmen, aber Wynn hatte nicht gewusst, dass er auch imstande war, Gefühle zu erkennen.
    Nein, es zeigt sich in seinem Gesicht und daran, wie er Sgäile folgt, darauf erpicht, sofort alle seine Anweisungen auszuführen. Osha könnte ein Geheimnis nur dann bewahren, wenn er sich die Kapuze ganz über den Kopf zöge.
    »Sei nicht so aufgeblasen!«, sagte Wynn zu laut.
    Sie hörte Stimmen, und ihre Aufmerksamkeit kehrte zu Brot’an und dem Hkomas des Schiffes zurück, die auf Elfisch miteinander sprachen. Wynn versuchte, etwas zu verstehen. Offenbar ging das schroffe Gebaren des Kapitäns Brot’an gegenüber auf die vagen Angaben in Hinsicht auf das Ziel der »Passagiere« zurück. Damit war zu rechnen gewesen. Kurze Zeit später ging Brot’an zu Magiere, und die junge Weise folgte ihm rasch.
    »Hat er abgelehnt?«, fragte Magiere.
    Brot’an schüttelte den Kopf. »Der Hkomas bringt euch nach Süden, aber die Ältesten haben nicht das beste Schiff gewählt.«
    Dünne Falten bildeten sich auf Magieres bleicher Stirn, und sie verschränkte die Arme.
    »Warum?«, fragte Leesil und hielt sich so an der Wand des Schiffes fest, als fiele es ihm schwer, das Gleichgewicht zu wahren.
    »Dieses Schiff bringt Fracht zu Siedlungen der An’Cróan an der Küste«, sagte Brot’an. »Von hier aus segelt es nach Osten um die Spitze, dann nach Süden an der Küste entlang.«
    »Wie lange?«, fragte Magiere.
    »Eine Fahrt dauert fünf oder sechs Tage. Aber da es sich um ein wichtiges Frachtschiff handelt, macht es unterwegs in jedem Hafen Zwischenstation. Das gilt insbesondere für die Häfen an anderen Flussmündungen, wo Kähne Fracht aus dem Landesinnern bringen.«
    Leesils Augen wurden groß, und Magieres Mund klappte auf. Wynn bereitete sich auf das bevorstehende Donnerwetter vor.
    »Was?«, knurrte

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