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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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sie ihre Sorgen so offen mit ihm teilte. Dennoc h – er glaubte an die eigenen Worte.
    Sie schufen ihr eigenes Schicksal. Ganz gleich, welchen Namen ihm einige Geister gabe n – die einzige Person, für die er jemals ein Verteidiger sein würde, war Magiere.
    Sie hielt seine Finger noch immer in ihrer behandschuhten Hand. Leesil hob die andere Hand, strich ihr damit über die Wange. Wie schön sie war, wie perfekt ihr Gesicht. Er wollte sich aufsetzen, um sie zu küssen, und sofort überfiel ihn neue Übelkeit.
    »Hör auf damit!«, sagte Magiere und legte ihm die andere Hand auf die Brust. »Es geht dir schlecht.«
    »So schlecht nun auch wieder nicht«, erwiderte er.
    »Ach, tatsächlich? Dein Gesicht ist so grün wie Wynns Linseneintopf, und d u … riechst aus dem Mund.«
    Er starrte sie groß an. »Herzlichen Dank für das Kompliment!«
    »Leg dich hin!« Sie drückte ihn auf die Koje zurück. »Ich bleibe bei dir.«
    In Leesils Magen krampfte sich etwas zusammen, als er ganz auf die Koje zurücksank. Verärgert runzelte er die Stirn.
    »Wir teilen unser Quartier mit Wynn und Chap. Wer weiß, wann wir Gelegenheit erhalten, allein zu sein.«
    Magiere verdrehte die Augen und setzte zu einer Antwort an, doch dann wirbelte sie plötzlich herum und starrte zur Tür.
    »Wa s … «, begann Leesil.
    Magiere sprang auf, nahm ihr Falchion und öffnete die Tür.
    Irgendwo an Deck schrie Wynn.
    Im schwachen Licht der Laterne saß Wynn mit überkreuzten Beinen auf dem Deck und versuchte, sich auf Dreug’an zu konzentrieren, ein Elfenspiel, das sich Osha von einem Mitglied der Besatzung ausgeliehen hatte. Osha wollte ihr unbedingt beibringen, wie man es spielte, aber Wynn war mit ihren Gedanken ganz woanders.
    Das leise Summen des Schiffes, das sie auch als Vibration im Deck fühlte, lenkte sie ab. Und Chaps Schnaufen bei jedem Zug von ihr machte es nicht einfacher.
    »Willst du für mich spielen?«, fragte sie.
    Chap leckte sich die Schnauze und gab keine Antwort.
    Sgäile lehnte noch immer an der Backbordseite und starrte in die Dunkelheit. Steuerbords zogen die Bäume an der Küste mit erstaunlich hoher Geschwindigkeit dahin.
    Wynn seufzte und stand auf. »Ich muss mir ein bisschen die Beine vertreten.«
    Selbst stehend war die junge Weise kaum größer als Osha auf den Knien. Er wollte sich erheben, aber Wynn winkte ab.
    »Bleib nur. Ich gehe nicht weit.«
    Osha runzelte die Stir n – einerseits musste er auf Wynn aufpassen, andererseits wollte er sich nicht aufdrängen.
    »Ich bin gleich wieder da«, versicherte sie ihm und schlenderte nach achtern.
    Der Hkomas hatte den größten Teil der bisherigen Reise im Achterschiff verbracht. Wynn hatte bisher auf Erkundungstouren verzichtet, weil sie wusste, dass ihre Präsenz unwillkommen war. Mit Einbruch der Nacht zog sich der Hkomas zurück, und die meisten Besatzungsmitglieder verschwanden unter Deck. Dann hielten sich oben nur noch wenige Personen au f – was Wynn Gelegenheit bot, sich ein wenig umzusehen.
    Das Fehlen von Planken im Deck erstaunte sie noch immer. Ein Matrose saß auf einem Fass, das ebenfalls aus einem Stück zu bestehen schien, allerdings mehr Abnutzungsspuren zeigte als das Deck. Der Mann verknüpfte dünne Schnüre zu einem Seil. Als Wynn vorbeikam, wandte er sich ab, und die junge Weise versuchte erst gar nicht, ein Gespräch mit ihm zu beginnen.
    Langsam setzte sie den Weg zum Heck des Schiffes fort, und dabei schienen die summenden Vibrationen unter ihr zuzunehmen. Sie erreichte die Treppe des Achterschiffs und stellte fest, dass die Stufen von jahrelanger Benutzung abgewetzt waren. Sie stieg die Treppe halb hoch und spähte über ihr oberes Ende hinweg.
    Drei große Laternen erhellten das Achterschiff. Ein hochgewachsener Elf stand am Steue r – er war kräftig gebaut, breit für einen AngehörigenseinesVolkes.VieleBesatzungsmitgliedertrugenihrHaarkurz,aberdiesemMannreichtendieblondenLockenbisaufdieSchultern.
    Der Steuermann kniff die Augen zusammen, als er Wynn sah, blickte dann wieder nach vorn. Da er ihr den Aufenthalt an diesem Ort nicht verbot, brachte Wynn die Treppe ganz hinter sich, betrat das Achterschiff und schenkte dem Elfen keine Beachtung.
    Das rhythmische Summen wurde leiser, und sie fragte sich, woher es kam und ob es von der Höhe des Achterschiffs gedämpft wurde. Sie blieb bei der Seitenwand, so weit wie möglich vom Steuermann entfernt. Bevor sie das Heck des Schiffes erreichte, bemerkte sie das Kielwasser im Schein der

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