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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Küste.
    Schließlich kehrte Dänvârfij zurück. »Deine Gedanken drehen sich noch immer im Kreis.«
    Hkuan’duv runzelte die Stirn. Bisher hatte er den anderen kaum etwas über ihre Mission gesagt. Er seufzte leise und deutete zum Gitter über dem Frachtraum.
    »Hol die anderen!«, sagte er. »Ihr sollt von mir erfahren, was ich weiß.«
    Am zweiten Abend der Reise lag Leesil in seiner Koje; es ging ihm so schlecht, dass er nicht aufstehen konnte.
    Bisher war es ihm nur gelungen, den einen oder anderen Schluck Wasser bei sich zu behalten. Er hatte dies schon einmal erlebt, und deshalb versuchte er nicht, etwas zu essen. Schwindel und Übelkeit suchten Kopf und Bauch heim, während das Schiff erbarmungslos schaukelte. Das Licht der einen Laterne tanzte über die Wände. Leesil schloss die Auge n – und öffnete sie sofort wieder. Dunkelheit machte alles noch schlimmer.
    Die Kabine war klein und hatte glatte Wände, in denen nichts auf einzelne Planken hindeutete. Zu beiden Seiten wölbten sich Vorsprünge aus ihnen, die als Kojen dienten. Die Bullaugen hoch oben in der Außenwand hatten Glasscheiben in Einfassungen aus Messing.
    Die schmale, ovale Tür der Kabine öffnete sich mit einem Knarren, und Magiere sah herein. »Wie geht es dir?«
    »Lieber würde ich fünfzig Meilen auf dem Rücken eines halb verrückten Gauls zurücklegen«, ächzte Leesil.
    Magiere kam mit einer Schüssel Wasser und einem Lappen herein, beides für ihn bestimmt.
    Ihre Fürsorge war der einzig angenehme Aspekt dieser Reise. Leesil musste zugeben, dass ihm ihre Aufmerksamkeit gefiel. Magiere setzte sich neben ihn und befeuchtete das Tuch, ohne ihre Handschuhe auszuziehen. Ihre Hand zitterte ein wenig.
    Leesil griff danach. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    WährendderZeitimElfenwaldhatteMagierebeimBetreteneinesWohnbaumsgezittert.DerGrunddafürwarihnenalleneinRätselgewesen,bissieaufNein’asLichtungdieKontrolleübersichverlorenhatte.BeiihremKampfgegendieAnmaglâhk-EskortehattenihrebloßenHändeeineBirkeberührtundeinedunkleStelleanihrhinterlassen.
    An Bord dieses Schiffes schien es besser zu gehen, bisher.
    »Es ist nicht so schlimm«, sagte Magiere. »Vermutlich liegt es nur an dem seltsamen Drang in mir, die Reise möglichst schnell fortzusetzen und das Ziel zu erreichen.«
    MagierehattedieLederwesteausgezogenundtrugnurnochdasweißeHemdunddieschwarzeHose.DasHaarhattesiezusammengebunden,damitderWindesihrnichtimmerwiederindieAugenblies.
    »Vor einer Weile ist etwas Seltsames geschehen«, fuhr sie fort. »Sgäile wies höflich darauf hin, dass der Kapitän es für besser hält , wenn wir in diesem Teil des Schiffes unter Deck bleiben.«
    »War das ein Vorschlag oder eine Drohung?«, fragte Leesil.
    »Bei diesem Volk läuft das aufs Gleiche hinaus.«
    Leesil ließ den Kopf aufs Kissen sinken, und Magiere legte ihm das feuchte Tuch auf die Stirn. Er sah zur glatten Decke hoch und überlegte. Eine derartige Warnung weckte ihn ihm nur den Wunsch, überall an Bord herumzuschnüffeln, aber in seinem derzeitigen Zustand war das nicht möglich.
    »Wo sind die anderen?«, fragte er, um sich von seiner Übelkeit abzulenken.
    »An Deck. Sgäile starrt übers Meer. Osha hat sich von einem Matrosen ein Spiel geliehen und bringt es Wynn bei. Chap beobachtet sie ohne großes Interesse, aber ich wette, er versteht die Strategie des Spiels besser als Osha.«
    Leesil versuchte zu lächeln. »Wir sind jetzt zum ersten Mal an Bord dieses Schiffes allein.«
    Magiere schien ihn nicht gehört zu haben. Sie starrte an die Kajütenwand, dann blinzelte sie. »Was? Oh, ich habe a n … zu Hause gedacht. Die neuen Tisch e … der Kamin, das alte Schwert darüber, das wir aus dem Feuer gerettet haben. Nach dem Wiederaufbau hatten wir kaum Zeit, uns neu einzuleben.«
    Leesil drehte sich zur ihr auf die Seite. »Ja. Zu Hause. Ein netter Gedanke.«
    »Wenn wir jemals zurückkehren. Wenn wir dort bleiben können. Wenn wir nicht noch mehr über uns entdecken, von dem wir gar nichts wissen wollen.«
    Das warme Bild von ihrem Zuhause löste sich vor Leesils innerem Auge auf, als ihn Magieres Worte daran erinnerten, zu welchem Zweck seine Mutter ihn geboren und ausgebildet hatte: als Werkzeug gegen einen unbekannten Feind, von dem die Elfen glaubten, dass er zurückkehren würde.
    »Wir schaffen unser eigenes Schicksal«, sagte er. »Und niemand wird es ändern.«
    Magiere senkte den Blick, und Leesil bedauerte seinen scharfen Ton. Er hätte dankbar dafür sein sollen, dass

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