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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Anblick des Drahtes. Aus der Nähe hatte sie so etwas noch nie gesehen, aber sie war einmal Zeugin einer Hinrichtung durch Erwürgen geworden und wusste daher, wozu der Gegenstand diente.
    WasdieStilettebetra f … ihreKlingenwarenzuschmalfüreinenMesserkampf,unddaherkonnteMagiereüberihrenZwecknurmutmaßen.AberalssiedenBlickerneutaufdenDrahtrichtete,warsieauchgarnichtversessendarauf,Bescheidzuwissen.EineFragebeschäftigtesiemehralsalleanderen:WiewarLeesilindenBesitzdieserObjektegelangt?VerschiedeneVermutungengingenMagieredurchdenKopf,undnichteinevonihnengefielihr.
    Das Metall des Drahtes und der Klingen war zu hell und glänzend für gewöhnlichen Stahl. Ein anderes Metall musste verwendet worden sein; solche Gegenstände, zweifellos teuer und von fragwürdiger Natur, kaufte man nicht einfach bei einem Waffenschmied. Nur Andeutungen von Flecken zeigten sich an den Klingen. Sie waren sicher einst sorgfältig gepflegt, aber offenbar seit langer Zeit nicht mehr verwendet worden. Die seltsamen Gegenstände im Besitz ihres Partners beunruhigten Magiere und weckten auch Ärger in ihr, aber gleichzeitig fühlte sie unerwartete Sorge um Leesil. Bestimmt hatte er die grässlichen Objekte, die eine bestimmte Bedeutung für ihn haben mussten, nicht ohne Grund jahrelang in dem Kasten verschlossen gehalten.
    Leesil zögerte, und Magiere beobachtete, wie er tief durchatmete, bevor seine Finger auf eine bestimmte Stelle an der Innenseite des Kastens drückten. Dann griff er am Scharnier nach dem Deckel, und ein Geheimfach öffnete sich. Es enthielt speziell geformte Drähte in kleinen Stoffklappen, lange Haken und ähnliche Objekte, gebogen und gekrümmt, wie winzige Werkzeuge, deren Zweck rätselhaft blieb. Sie bestanden ebenfalls aus dem silbrigen Metall, das zu hell für Stahl war.
    »Was sind das für Dinge?«, fragte Brenden.
    Leesil schenkte ihm keine Beachtung und wählte einen Draht, der zu einem rechten Winkel gebogen war. Der gebogene Teil war kürzer als ein Fingernagel und flach gepresst. Mit dem Zeigefinger tastete Leesil über die Wand des Lagerhauses an einer Stelle, die sich durch nichts von allen anderen zu unterscheiden schien. Nach einigen Sekunden verharrte der Finger, und Leesil versuchte, den Draht direkt darüber in die Wand zu bohren.
    Überrascht sah Magiere, wie der Draht tatsächlich im Holz verschwand. Eine Klappe öffnete sich, so breit und hoch wie ihr Arm lang.
    »Lasst mich zuerst gehen«, sagte Leesil. »Dort drin könnte es Fallen geben.«
    Er wirkte angespannt, und sein Gesicht war so ernst, dass Magiere ihn kaum wiedererkannte. Er wusste genau, worauf es ankam, aber diese Aktivitäten schienen eine große Belastung für ihn darzustelle n – er musste sich dazu zwingen.
    Ein Gedanke kehrte ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit zurück. Leesil wusste genau, worauf es ankam. Woher?
    »Leesi l … «
    Er drehte sich um, mit einer Bitte in den schrägen, bernsteinfarbenen Augen.
    »Vertrau mir«, sagte er.
    Er schloss den Holzkasten, schob ihn in den Beutel zurück und kroch durch die Öffnung in der Wand. Es blieb Magiere nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    Brenden kroch hinter Magiere durch den Schacht und erreichte ein vornehm eingerichtetes Wohnzimmer, in dem ihm als Erstes eine Kerze auffiel, die wie eine rote Rose geformt war. Wächserne Rosen hatte er an diesem Ort gewiss nicht erwartet. Leesil suchte bereits die Wände und den Boden ab, mit Augen und Fingerspitzen. Etwas Licht kam von zwei Öllampen an den Wänden. Wenn ihm im letzten Sommer jemand gesagt hätte, dass er sich bald in der Gesellschaft einer Vampirjägerin und eines professionellen Diebs befinden und die untoten Mörder seiner Schwester suchen würde, so hätte Brenden den Sprecher für verrückt gehalten. Es klang tatsächlich verrückt, und beim Gedanken daran richteten sich seine Nackenhaare auf.
    Bei der ersten Begegnung mit Magiere hatte er sie verachtet und für eine egoistische, kalte Frau gehalten, die nur daran dachte, mit ihrer Taverne Geld zu verdienen. Seitdem hatte sich seine Meinung über sie geändert. Sie war stark und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber er spürte Schmerz und Unsicherheit in ihr. Es war kein Egoismus, der sie veranlasste, sich als Tavernenwirtin zu tarnen. Es gab einen anderen Grund dafür, und Brenden kannte sie nicht gut genug, um danach zu fragen. Jetzt stand sie mit dem Schwert neben ihm, zum Kampf bereit. Er bewunderte ihren Mut, bemerkte auch die klaren Linien ihres

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