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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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etwas schiefging, konnten sie einem erhebliche Probleme bereiten. Das Leder dieser Frau war abgenutzt und in der Sonne gebleicht. Mit einer solchen Frau hatte es Leesil noch nie zu tun gehabt, doch etwas ließ ihm keine Ruhe, drängte und drängt e …
    Bestimmt war es ganz einfach. Und es würde schnell gehen. Vielleicht hatte diese Frau tatsächlich etwas dabei, das es wert war, gestohlen zu werden. Lautlos näherte er sich ihr von hinten.
    Sie trug keinen Geldbeutel, aber eine Art Sack über der Schulter. Vorsichtig passte er sich ihren Schritten an und beobachtete, wie der Sack hin- und herschwang. Es war nicht weiter schwer für Leesil, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Er hielt sich bereit und wartete, bis der große Beutel an den Rücken der Frau stieß und dann den Kontakt damit verlor, schob die Hand hinein und achtete darauf, nicht den Bewegungsrhythmus des Sacks zu beeinflussen. Zwei weitere Male stieß er an den Rücken der Frau, ohne dass sie Leesils Präsenz bemerkt.
    Plötzlich wirbelte sie herum und packte sein Handgelenk.
    »He, was machst du da?«, entfuhr es ihr.
    Leesil hätte sich losreißen und weglaufen können, aber der Blick ihrer dunklen Augen hielt ihn fest. Zuerst funkelte Zorn in ihnen, doch dann musterte sie ihn aufmerksam. Leesil wusste, dass er sie nie zuvor gesehen hatte, aber aus irgendeinem Grund lief er nicht weg, und sie verzichtete darauf, einen Wächter zu rufen. Zuerst schwiegen sie beide.
    »Du bist ziemlich gut«, sagte die Frau schließlich.
    »Nicht gut genug«, erwiderte Leesil.
    Auf diese Weise hatte er Magiere kennengelernt und so sein drittes und seiner Meinung nach bestes Leben begonnen. Er wusste nicht mehr, wann genau seine Beteiligung am Jäger-Spiel angefangen hatte, aber an eins erinnerte er sich. Magieres Anerkennung nach der ersten Übung erfüllte ihn mit einer Zufriedenheit, wie er sie noch nie zuvor gefühlt hatte. Sein Leben wurde viel einfacher. Er reiste in Magieres angenehmer, kompetenter Gesellschaft, und seine Pflichten beschränkten sich darauf, mehrmals im Monat einen Vampir zu spielen.
    Der Erinnerungsstrom verebbte.
    Leesil kniete auf dem Boden seines Zimmers und starrte auf die metallenen Reste seines ersten Lebens, von dem hier niemand etwas wusste. Wie viele Jahre lag es zurück? Viele, und doch zu wenige. Leesil begriff, dass er jene Fähigkeiten, die er so sehr hasste, jetzt brauchte, um Magiere zu helfen und vielleicht ihr Leben zu retten.
    Er schloss den Kasten und schob ihn unters Hemd. Ein leises Kratzen und Jaulen an der Tür weckte seine Aufmerksamkeit.
    »Chap?« Er ging hinüber und öffnete die Tür. »Komm rein, Junge.«
    Leesil stellte fest, dass der Hund ein Stück von Beth-raes blutigem Kopftuch im Maul tru g – Caleb hatte es seiner toten Frau vor der Säuberung und Aufbahrung des Leichnams abgenommen. Chaps hellblaue Augen blickten kummervoll. Er jaulte erneut und stieß Leesils Stiefel mit der Pfote an.
    Leesil ging in die Hocke und richtete einen verwirrten Blick auf Chap. Er wusste, dass Hunde fähig waren, um Menschen zu trauern, die sie verloren hatten, doch Chap kam mit dem Kopftuch einer Toten zu ihm.
    »Was ist los? Was willst du?«
    Es schien lächerlich zu sein, Fragen an einen Hund zu richten. Dann begriff Leesil, dass er gar nicht fragen musste. Er wusste, was Chap wollte: Beth-raes Mörder jagen.
    Hund und Elf sahen auf, als Schritte von der Treppe kamen.
    »Wasistlosmitihm?«,fragteMagiereundtratvonderTreppeindenFlur.Siewarsauberundruhig,hattesichwiederunterKontrolle.
    Leesil überhörte die Frage. »Wo bist du gewesen?«
    »Ich habe nach Antworten gesucht.« Sie bemerkte den Stofffetzen in Chaps Maul und runzelte verwirrt und auch voller Abscheu die Stirn. »Ist das Beth-raes Kopftuch?«
    »Ja.« Leesil nickte. »Er hat es aus der Küche hierhergebracht.«
    »Hat Beth-raes Mörder es berührt?«
    »Ich weiß nicht, abe r … «
    Leesil zögerte. Aus irgendeinem Grund dachte Magiere in den gleichen Bahnen wie er. Vielleicht wurde es Zeit, den Plan in die Tat umzusetzen, mit dem er sich seit seiner Entscheidung beschäftigte, Rattenjunges Dolch zu verstecken und nicht Ellinwood zu übergeben. Er ging zur Truhe, holte die von Beth-raes Mörder zurückgelassene Klinge hervor und achtete erneut darauf, nicht den Griff zu berühren.
    »Hier, Chap, versuch es damit.«
    »Wo hast du den Dolch gefunden?«, fragte Magiere scharf und streckte die Hand danach aus. »Und warum hast du ihn nicht Ellinwood gezeigt?«
    Leesil

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