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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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gefangen, dass es ihm schwerfiel, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als die Details des Moments.
    »Teesha.« Diesmal versuchte er es mit seinen Gedanken. Er schwebte durch den glatten Deckel des Sargs und sah ihr Gesicht. »Wach auf.«
    Ihre Augen blieben geschlossen, wie die eines unschuldigen Kinds, im Schlaf verloren. Draußen begann die Abenddämmerung. Teesha würde bald von allein erwachen, aber dann wäre es zu spät.
    Edwan verließ die kleine Höhle und kehrte in die Tunnel zurüc k – Rashed hatte vor dem Bau des Lagerhauses zwölf Männer dafür bezahlt, sie zu graben. Fast ein Jahr hatten die von außerhalb der Stadt kommenden Männer gearbeitet, und anschließend waren sie verschwunden, ohne dass jemand nach ihnen gefragt hätte. Verzweifelt versuchte der Geist, sich an einige der damals gesprochenen Worte zu erinnern. Manche Bereiche brauchten hölzerne Stütze n – daran entsann sich Edwa n – , und an einer Stelle waren sie so beschaffen, dass sie nachgeben und den Tunnel einstürzen lassen konnten, um Eindringlinge aufzuhalten oder zu töten. Wo befand sich jener Ort?
    Schnelle Bewegung gehörte zu den wenigen Talenten, die Edwan geblieben waren. Er konzentrierte sich auf die eigene Präsenz und verschwand.
    Leesil trug seinen Beutel noch immer über der Schulter. In der einen Hand hielt er eine kurze Fackel, die andere wollte er frei haben. Chap lief direkt hinter ihm, dann kam Magiere, und Brenden bildete mit der zweiten Fackel den Abschluss. Leesil wies sie darauf hin, dass sie nichts berühren sollten, nicht einmal die Wände, bis er ihnen sagte, dass keine Gefahr drohte.
    Es war lange her, dass er zum letzten Mal Anlass gehabt hatte, sich einem schlafenden Ziel zu nähern, und bei jenen Gelegenheiten war er für gewöhnlich nach oben geklettert, nicht nach unten. Er konzentrierte sich auf seine Aufgabe, ging langsam, untersuchte den Boden, die Wände und die Decke, bevor er wieder einen Fuß vor den anderen setzte. Brenden drängte immer wieder zu Eile, aber Leesil ignorierte ihn.
    Er vermied es auch, mit Magiere zu sprechen oder sie anzusehen, was ihm derzeit nicht schwerfiel. Immerhin war er beschäftigt, und so tief unten kam das einzige Licht von den Fackeln.
    Chap knurrte leise, und seine Augen schienen größer und noch heller zu werden.
    »Wir sind dem Ziel nahe«, sagte Magiere. »Glaube ich.«
    Niemand von ihnen kannte Chaps Fähigkeiten, aber Leesil glaubte, dass Magieres Worte durchaus Sinn ergaben. Über die Schulter warf er ihr einen kurzen Blick zu, und dabei fiel ihm etwas auf. Beim Herumkriechen waren die Amulette unter ihrem Hemd hervorgeglitten und hingen nun deutlich sichtbar am Hals. Der Topas glühte.
    »Sieh nur«, sagte er und deutete darauf.
    Magiere senkte den Blick und berührte den Stein verwundert. »Er glüht, ist aber nicht wärmer geworden.«
    Chap jaulte.
    »Hat er schon einmal geglüht?«, fragte Leesil.
    »Beim Kampf gegen den Mann am Wudrask un d … « Sie sprach nicht weiter, und ihre Blicke trafen sich.
    »Vielleicht solltest du ihn nicht wieder unter dem Hemd verschwinden lassen«, sagte Leesil.
    »Wir müssen uns beeilen«, drängte Brenden einmal mehr.
    Der Tunnel war schmal und kaum hoch genug, dass man in ihm stehen konnte. Leesil sah nur die Wände, seine Füße und ein kleines Stück voraus.
    »Wie haben sie diesen Tunnel unter dem Lagerhaus gegraben?«, fragte Magiere.
    »Es ist eine Weile her, aber wenn ich mich recht entsinne, dauerte der Bau des Lagerhauses ziemlich lange«, sagte Brenden. »Vielleicht wurde zuerst der Tunnel angelegt und dann das Gebäude darüber errichtet.«
    Das klang plausibel. Weiter vorn bemerkte Leesil Bretter.
    »Dort gibt es Stützen aus Holz«, sagte er. »Seid vorsichtig.«
    Ein kurzes Funkeln am Boden weckte seine Aufmerksamkeit. Er verharrte, forderte die anderen mit erhobener Hand auf, ebenfalls stehen zu bleiben, und ging dann in die Hocke. Ein dünner Draht reichte von der einen Wand zur anderen, etwa eine Handbreit über dem Boden.
    »Ein Stolperdraht«, sagte er. »Wenn ihr hinschaut, seht ihr ihn. Passt bei jedem Schritt auf.«
    SolcheDingewarenfürLeesilnureinÄrgernisundkeineechteGefahr.SeinemscharfenBlickentgingnichts,understelltefest,dassdiealtenAngewohnheitenzurückkehrten,obwohlerüberJahrehinwegversuchthatte,siezuvergessen.ErwandtesichhalbzurSeite,umsichzuvergewissern,dassChapnichtaufdenDrahttrat,undplötzlicherschieneinglühendesLichtvorihm.
    Innerhalb eines Augenblicks gewannen Farben

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