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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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auf den Eigentümer passte. Chaps Reaktion schien diesen Verdacht zu bestätigen.
    Ein Teil von ihr stimmte Leesil zu. Sie sollten warten, bis die Arbeiter nach Hause gingen, dann Öl auf die Bretter schütten und das Gebäude anzünden. Doch Brendens Sorge ergab ebenfalls einen Sinn. Außerdem konnten sie nicht sicher sein, ob der Eigentümer und sein schmutziger Helfer wirklich im Innern des Gebäudes waren. Vielleicht reagierte Chap nur auf die Existenz einer weiteren Spur. Magiere wusste nicht, wie weit seine Fähigkeiten reichten.
    Zuerst mussten sie die beiden Geschöpfe finden, gegen die sie in der Taverne gekämpft hatten. Aber Magiere und ihre Begleiter waren darauf vorbereitet, gegen Untote zu kämpfen, obwohl niemand von ihnen dieses Wort benutzte. Welstiel hatte Brendens Kraft erwähnt, und Magiere war zunächst davon ausgegangen, dass er körperliche Kraft meinte. Doch jetzt kamen ihr Zweifel. Der Mann mit den roten Haaren und dem roten Bart wirkte ruhig und furchtlos, hielt eine Armbrust in der einen Hand. Er hatte alle seine Bolzen in Knoblauchwasser getaucht und sich sechs zugespitzte Holzpflöcke hinter den Gürtel gesteckt, an dem Wasserschläuche baumelten. Einen weiteren, längeren Pflock trug er wie einen halblangen Speer auf dem Rücken. Magiere kannte ihn nicht, gewann aber den Eindruck, dass er mehr war als nur ein einfacher Schmied.
    ÜberderlinkenSchultertrugLeesileinenrechtschwerwirkendenBeutel.Siehattebeobachtet,wieerihnmehrmalsneugepackthatte.DerBeutelenthielteineArmbrust,einigeinKnoblauchwassergetauchteBolzenundeinenrechteckigenHolzkasten.DarüberhinaushatteLeesilvierkleineWeinflaschenmitÖlgefüllt,siesorgfältigverschlossenundsiezusammenmiteinemFeuersteinindenBeutelgelegt.HinzukamenzweikurzeFackeln,dieersichaufdenRückengebundenhatte,undvermutlichmehrereStilett e – Magierewusste,dasserimmerwelchebeisichführte.
    Ihre eigene Bewaffnung bestand nur aus dem Falchion. Der Plan sah vor, dass sie gegen Rashed kämpfte, während sich die anderen um das kleinere Geschöpf namens Rattenjunge kümmerten, sollten sie beide zusammen entdecken.
    »Wie verschaffen wir uns Zugang?«, fragte Magiere schließlich und beobachtete das Lagerhaus. »Wir können wohl kaum zum Eingang gehen und die Arbeiter fragen: ›Übrigens, wo schläft der Eigentümer?‹ Und nach Einbruch der Nacht sollten wir besser nicht versuchen, ins Innere zu gelangen.«
    »Vermutlich gibt es an der Rückwand eine verborgene Tür«, sagte Leesil.
    Magiere blinzelte. »Woher weißt du das?«
    Er zögerte. »Ich kenne solche Gebäude und weiß, wonach es Ausschau zu halten gilt.«
    War er früher in Lagerhäuser eingebrochen? Magieres Neugier erwachte, aber dies war wohl kaum der geeignete Zeitpunkt. »Na schön«, sagte sie. »Bleibt hinter den Kisten.«
    Holzkisten waren an dieser Seite des Gebäudes aufgestapelt und machten es möglich, hinter das Lagerhaus zu gelangen, ohne gesehen zu werden. Alle Arbeiter befanden sich im Innern, und nur wenige Leute gingen am Pier entlang. Als Leesil die richtige Stelle erreichte, überließ er Chap Magiere, die den Hund am Genick packte.
    Sie beobachtete, wie Leesils Hände über das Fundament des Lagerhauses strichen. Brenden beugte sich verwundert vor.
    »Wonach suchst du? Hier gibt es keine Tür.«
    Leesil antwortete nicht, und seine Finger wanderten weiter übers Holz. Nach einer Weile wurde Magiere unruhig, was sich auf den Hund übertrug. Ihr Blick blieb auf Leesil gerichtet. Argwöhnisch kniff sie die Augen zusammen und versuchte herauszufinden, was ihr Partner machte. Schließlich hielt Leesil inne, die Hände reglos an einer bestimmten Stelle. Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite und schloss halb die Augen.
    Magiere reckte den Hals und versuchte zu sehen, was Leesil gefunden hatte. Es schien einfach nur eine beliebige Stelle der Wand zu sein. Leesil zog die Hände zurück, blieb aber in der Hocke, als er in den großen Beutel griff und den rechteckigen Kasten hervorholte. Er sah Magiere besorgt an.
    »Vertraust du mir?«, fragte er.
    Die Frage erstaunte Magiere, und sie zögerte kurz. »Natürlich«, antwortete sie.
    Langes gelbweißes Haar fiel Leesil ins Gesicht, als er sich nach vorn beugte.
    »Dann bitte mich nicht, dies zu erklären.«
    Als er den Kasten öffnete, bedauerte Magiere, keine Fragen stellen zu können.
    Ein Drahtring mit zwei Griffen aus Metall und zwei Stilette mit Klingen so schmal wie Stricknadeln waren die ersten Gegenstände, die sie sah. Sie schluckte beim

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