Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
fühlte sich Magiere von Erleichterung erfasst, als sie aus dem Tunnel in eine Höhle traten und wieder nebeneinander stehen konnten.
    »Dort drüben«, sagte Leesil und deutete durch die Höhle.
    »Was ist das?«, fragte Brenden.
    Leesil ging einige Schritte, hob die Fackel und sah zurück.
    »Särge.«
    Mit einer Mischung aus Freude und Enttäuschung schwebte Edwan über Rasheds Sarg. Er hatte bei der einen Chance versagt, die Jäger zu töten, und wenn er sich ihnen noch einmal zeigte, so konnte er nicht mehr auf den Überraschungseffekt zählen.
    Aber sie hatten zuerst Rasheds und Rattenjunges Särge gesehen, nicht den von Teesha. Sollten der Wüstenkrieger und das Schmuddelkind gegen sie kämpfen; an ihnen lag ihm nichts. Teesha drohte zunächst keine Gefahr.
    Er konzentrierte sich wieder auf die eigene Gestalt und suchte die kleine Höhle seiner geliebten Frau auf.
    »Wach auf, mein Schatz«, flüsterte er. »Bitte.«
    Diesmal bewegte sie sich.

13
    Manche Vampire schlafen tiefer als andere. Rashed sprach nie darüber, aber ihm fiel es schwer, nach Sonnenaufgang nicht sofort zusammenzubrechen, und bis zum nächsten Einbruch der Nacht erinnerte er sich kaum an etwas. Vielleicht war es eine persönliche Besonderheit, die nicht alle Untoten betraf, nur ihn. Er sah darin eine Schwäche, hatte bisher aber noch keine Abhilfe gefunden.
    Er schlief noch immer tief, als etwas sein Bewusstsein berührte, das fast wie der Traum eines Sterblichen war. Etwas Unsichtbares schien ihn aus der Dunkelheit zu beobachten. Rashed sah in der Nacht besser als ein Sterblicher, aber auch er brauchte dafür ein wenig Licht. Diese Schwärze konnte nicht einmal sein Blick durchdringen. Trotzdem fühlte er die Präsenz in der Finsternis: Sie bewegte sich, glitt zur Seite und versuchte, ihn von hinten zu erreichen.
    Seit vielen Jahren hatte er nicht mehr an Träume gedach t – solche Dinge blieben den Sterblichen vorbehalten. Aber was berührte sein Selbst? Plötzlich überkam ihn Furcht, und seine Lider zuckten nach oben.
    Im gleichen Augenblick wurde der Deckel vom Sarg gezerrt.
    Das Licht einer Fackel erhellte die Höhle hinter einer schattenhaften Gestal t – genug Licht für Rashed, alle Einzelheiten zu erkennen. Die Jägerin stand vor dem Sarg, mit einem zugespitzten Pflock in der Hand. Sie zögerte überrascht, stieß dann mit dem Pflock zu.
    Zorn ersetzte die Furcht, und Rashed knurrte, als er das Handgelenk festhiel t – die Spitze des Pflocks verharrte über seiner Brust. Ärmel und Arm der Jägerin waren feucht, und seine Hand begann zu dampfen.
    Rashed stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus, ließ los und trat zu. Sein Fuß traf die Jägerin unter der Brust, und sie taumelte zurück. Sofort rollte er aus dem Sarg und kam auf die Beine. Was hatte sie getan?
    Ein stechender Geruch stieg ihm in die Nase und brannte in den Augen. Knoblauch.
    Er erinnerte sich an Rattenjunges Klagen darüber, was die Alte in der Taverne mit ihm gemacht hatte. Die Jägerin hatte sich mit Knoblauchwasser bespritzt.
    Rashed konnte den linken Arm wieder ein wenig bewegen, aber nicht gut genug für den Kampf, und jetzt war seine rechte Hand verbrannt. Die Jägerin nahm den Pflock in die linke Hand und zog mit der rechten das Falchion. Rashed reagierte sofort und biss die Zähne zusammen, als er mit der verbrannten Hand das eigene Schwert zog.
    Die Frau war schmutzig, und lose Strähnen ihres dunklen Haars klebten am blassen Gesich t – sie schien durch Dreck gekrochen zu sein. Aber ihre Züge brachten eisenharte Entschlossenheit zum Ausdruck. Sie war eine Jägerin, kein Zweifel. Mit kalter Erbarmungslosigkeit war sie in sein Zuhause eingedrungen, um ihn und die Seinen zu töten. Seit der Nacht von Corisches Tod hatte er keine echte Wut mehr gefühlt, aber jetzt füllte sie ihn ganz aus.
    Ein Hund mit silbrigem Fell heulte und knurrte auf der anderen Seite der Höhl e – ein Mann mit rotem Haar und rotem Bart hielt ihn dort zurück. Neben ihnen kniete der Halbelf mit dem hellen Haar und lud eine Armbrust.
    »Rattenjunge!«, rief Rashed. »Wach auf!«
    Die Jägerin sprang auf ihn zu und schwang ihr Falchion. Zu seiner eigenen Überraschung parierte Rashed den Hieb nicht, sondern wich zur Seite au s – er ließ sich von seinem Instinkt leiten. Auf keinen Fall durfte er sich von jener Klinge berühren lassen. Wenn er noch einmal ernsthaft verletzt wurde, war er erledigt, und dann gab es niemanden mehr, der Teesha beschützte. Er musste die Jägerin

Weitere Kostenlose Bücher