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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Schwert des Edelmannes, aber er konnte sich nicht umdrehen, um zu sehen, wie es seiner Partnerin erging. Er musste darauf vertrauen, dass sie ihren Gegner beschäftigt hielt, so wie sie darauf vertraute, dass er Rattenjunge unschädlich machte. Wenn einer von ihnen versagte, würde der andere einem Angriff von hinten zum Opfer fallen.
    Er nickte Brenden zu, der die Fackel in der einen Hand hielt und mit der anderen Chap am Genick gepackt hatte.
    »Lass Chap los und heb den Deckel an«, sagte Leesil.
    Brenden wollte der Aufforderung nachkommen, doch genau in diesem Augenblick explodierte die obere Hälfte des Sargdeckel s – Rattenjunge brach von der anderen Seite hindurch. Leesil war so überrascht, dass er nicht richtig zielen konnte und zurücktaumelte.
    Der dreckige kleine Kerl packte Brendens Unterarm und zog, wodurch der Schmied das Gleichgewicht verlor und auf die untere Hälfte des Sargs fiel, genau in Leesil Schusslinie. Chap wich zurück, als Brenden fiel, und die Fackel landete auf dem Boden. Der Sarg blockierte einen Teil ihres Lichts, und Schatten huschten über die Wände vor Leesil.
    Die plötzliche Düsternis und Brendens Sturz bedeuteten für Leesil, dass er das Ziel aus den Augen verlor. Rattenjunge stieß sich ab, sprang über das Fußende des Sargs hinweg, drehte sich in der Luft und landete sitzend auf dem Boden.
    Leesil richtete die Armbrust auf ihn, aber Rattenjunge trat nach dem Sag, der daraufhin über den Boden rutschte und gegen die Beine des Elfen stieß.
    Leesil versuchte vergeblich, sich mit einer Hand festzuhalten; er fiel auf die Seite und rutschte mit dem Oberkörper durch das große Loch im Sargdeckel. Seine Kleidung blieb am gesplitterten Holz hängen, und Rattenjunge war auf ihm, bevor er sich drehen und aufrichten konnte.
    Leesil sah in ein bleiches, schmutziges Gesicht mit runden, blutunterlaufenen Augen und einem höhnischen Grinsen. Die langen, spitzen Eckzähne waren ebenso gelb wie die anderen. Leesils Kopf ruckte zur Seite, als er eine Bewegung bemerkte.
    Eine klauenartige Hand zuckte nach vorn, verfehlte seine Kehle nur knapp und traf ihn an Mund und Wange. Leesil spürte, wie ihm das eigene Blut übers Gesicht spritzte, bevor er den Schmerz fühlte.
    »Niemand wird deine Leiche erkennen«, zischte Rattenjunge.
    Leesil tastete nach der Armbrus t – sie war ihm beim Fallen aus der Hand gerutscht. Wieder schnellte Rattenjunges Hand nach vorn, und Leesil hob den Arm, um seinen Kopf zu schützen. Mit der freien Hand griff er nach dem Gürtel, auf der Suche nach einem Pflock, einem Stilett oder irgendeiner anderen Waffe.
    Das bleiche Gesicht und die Klauenfinger verschwanden in einem silbergrauen Blitz.
    Leesil befreite sich aus dem Sarg, rollte zur Seite und stieß gegen die Armbrust.
    »Schieß!«, rief Brenden. Er zog sich hoch; Blut tropfte aus einer Platzwunde in seiner Stirn. »Schieß auf ihn.«
    Leesil rollte erneut herum und kam halb hoch, die Armbrust bereit, und sah Chap auf Rattenjunge. Hund und Untoter bildeten ein wildes, knurrendes Knäuel aus Zähnen, Gliedmaßen und Kralle n – sie bewegten sich so schnell, dass Leesil keine Gelegenheit bekam, auf Rattenjunge zu zielen. Chap biss immer wieder zu, und Rattenjunge verletzte den Hund mit seinen Klauenhänden. Fellfetzen flogen durch die Luft.
    »Ich kann nicht. Ich würde Chap treffen«, presste Leesil zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Narr!«, rief Brenden. Er schnappte sich die Fackel und warf sie in Richtung Rattenjunge.
    »Nein, nich t … «, begann Leesil und sah, wie die Fackel Rattenjunge an der Hüfte traf. Sowohl der Hund als auch der Untote versuchten, dem Feuer auszuweichen.
    AusdemAugenwinkelsahLeesil,wiedergroßeEdelmannMagierezurTunnelöffnungzurücktrieb.ImmerwiederschlugensiemitihrenKlingenaufeinanderein.MagierezwangdasSchwertihresGegnerszuBodenundtrafihnmitdemPflockanderverwundetenSchulter.DerManndrehtesichhalbumundstießandieWand,undMagieretratnachvorn,erlangtewiedervolleBewegungsfreiheit.BeideGesichterwarenhassverzerr t – sieschienennurnochdenKontrahentenzusehenundallesanderevergessenzuhaben.Magierefauchte,undihreLippenwichenzurück,zeigtenlangeEckzähne,alssiedasFalchionhob,umdemEdelmanneinentödlichenStoßzuversetzen.
    Leesil wollte den Blick wieder auf seinen eigenen Gegner richten, als er einen roten Schemen sah, der sich von hinten auf Magiere stürzte.
    Eine Frau. Brenden hatte recht gehabt.
    Eine Masse aus braunem Haar und rotem Gewand umgab Magiere, als ihr die Frau auf

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