Dhampir - Halbblut
Rattenjunge.
DieHautdeskleinenUntotenwaranvielenStellengeschwärzt,underbluteteausmehrerenkleinenWunden,alserdieletztenanseinerschäbigenKleidungfressendenFlammenausschlug.Brendengriffschonwiederan,denlängereninKnoblauchwassergetauchtenPflockinbeidenHänden.DerSchmiedwarfsichmitseinemganzenGewichtauf den kleineren Gegner und bohrte ihm den Pflock in die Brust.
Rattenjunge klappte den Mund zu einem Schrei auf, brachte aber keinen Ton hervor. Er erschlaffte nicht etwa im Tod, sondern zappelte wild, schlug mit der einen Hand nach Brendens Kopf und Schultern und griff mit der anderen nach dem Pflock. Brenden war viel schwerer als sein kleiner Widersacher, und trotzdem fiel es ihm schwer, ihn auf dem Boden festzuhalten.
»Du hast das Herz verfehlt!«, rief Leesil. Und dann flüsterte er: »Uns droht der To d … wir verlieren diesen Kamp f … Magiere!«
Die Untoten waren auf dem besten Wege, den Sieg zu erringen. Leesil konnte das Falchion nehmen und versuchen, Rattenjunge oder mit Chaps Hilfe den Edelmann zu erledigen, aber er sah keine Möglichkeit, sie beide schnell genug außer Gefecht zu setzen. Er war kein Schwertkämpfer; mit solchen Waffen kannte er sich nicht aus. Und selbst wenn er Glück hatt e – vielleicht starb Magiere, bevor er Gelegenheit bekam, ihr zu helfen.
Leesil griff in seinen Beutel, holte eine Ölflasche hervor und zerschmetterte sie an Rattenjunges Sarg, den er anschließend mit einigen Tritten näher an den des Edelmanns heranbrachte. Auf diese Weise entstand eine kleine Barriere vor dem Schmied und Rattenjunge, der nach wie vor heftig auf dem Boden zappelte. Die Armbrust noch immer in der einen Hand beugte sich Leesil über die Särge, zog ein Stilett aus dem Ärmel und schnitt die restlichen mit Knoblauchwasser gefüllten Schläuche an Brendens Gürtel auf. Der Schmied hockte noch immer auf Rattenjunge, was für den Elfen bedeutete: Es hatte keinen Zweck zu versuchen, einen Pflock zu verwenden. Er musste es auf diese Weise versuchen und konnte nur hoffen, dass er ein wenig Glück hatte.
Wasser spritzte auf die zappelnde Gestalt am Boden, und Leesil beobachtete, wie Dampf und Rauch aufstiegen. Er packte Brenden am Hemd und zog ihn mit all seiner Kraft auf die Beine.
»Lauf zu Magiere!«, rief er. »Bring sie fort!«
Vom Gewicht des Schmieds befreit griff Rattenjunge mit beiden Händen nach dem Pflock, der sich an der falschen Stelle in die Brust gebohrt hatte. Sein Körper zitterte und erbebte, als das Knoblauchwasser ihn verbrannte. Brenden sprang fort und stürmte zu Magiere.
Mit der Hand, die das Stilett hielt, hob Leesil Brendens Fackel auf und trat zur anderen Seite der aus den Särgen geformten Barriere. Rattenjunge kam auf die Beine und zitterte noch immer, aber aus der ihn umgebenden Rauchwolke war dünner Dunst geworden. Leesil zögerte nicht. Er richtete die Armbrust auf Rattenjunge und schoss, hielt dann die Fackel an die ölgetränkte Stelle des Sargs. Das alte Holz brannte sofort, und Rattenjunge war hinter den Flammen gefangen. Leesil hielt sich nicht damit auf zu sehen, ob der Bolzen den verätzten Untoten getroffen hatte. Er ließ die Armbrust fallen und griff in den Beutel, holte eine zweite Ölflasche hervor.
Auf der anderen Seite der Höhle versuchte der blutbesudelte Chap, den Edelmann in die Enge zu treiben, oder zumindest fort von der Tunnelöffnung und Magiere. Bei Rattenjunge hatte Chaps Strategie darin bestanden, den Untoten von den Beinen zu stoßen und auf ihn zu springen, aber dafür war der Edelmann zu groß und zu schwer. Der Hund musste sich mit dem Versuch begnügen, in die Hände und Beine des Mannes zu beißen. Damit hielt er ihn aber nur ein wenig zurück, und auch nur für kurze Zeit.
Brenden hielt Magiere bereits in den Armen. Er hatte einen Ärmelseines Hemdes abgerissen und ihr damit notdürftig den blutendenHals verbunden. Der Schmied nahm das Falchion, als er aufstand.
»Geh!«, forderte Leesil ihn auf, wich dann in die Tunnelöffnung hinter ihm zurück und zerbrach die zweite Ölflasche. »Chap, komm!«
Der Hund schnappte noch ein letztes Mal nach seinem Gegner, wirbelte dann herum und sprang mit langen Sätzen zum Tunnel. Der Edelmann folgte ihm, aber Chap war schneller. Als der Hund an ihm vorbeilief, hielt Leesil die Fackel ans Öl auf dem Boden und trat dann schnell in den Tunnel zurück. Vor ihm schossen Flammen nach oben.
»Lauft!«, rief Leesil.
Brenden und Chap brauchten keine zusätzliche Aufforderung. Der Schmied war schon ein
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