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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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ganzes Stück durch den Tunnel, als Leesil zu ihm aufschloss. Er trug Magiere über der Schulter, und Chap hatte vor ihm die Spitze übernommen. An Brendens Rücken zeigte sich bereits Blut aus Magieres Halswunde.
    Dunkelheit, Staub und Furcht begleiteten sie.
    Als sie die Einsturzstelle erreichten, kroch Chap sofort durch die Lücke. Brenden folgte ihm und zog die reglose Magiere zur anderen Seite. Leesil hörte, wie jemand hinter ihm durch den Tunnel lief. Ihm blieb nicht genug Zeit, sich zu fragen, wie einer der Untoten die Flammen durchdrungen haben konnte.
    »Schnell«, drängte er.
    Magieres Füße verschwanden durch die Lücke. Leesil warf die Fackel auf die anderen Seite und kroch ebenfalls durch die schmale Öffnung. Als er den Schutthaufen hinunterrutschte, griff er erneut in den Beute l – er hatte nur noch eine Ölflasche übrig. Er nahm die Fackel, zog mit den Zähnen den Stöpsel aus der Flasche, spuckte ihn fort und goss die Hälfte des Öls auf die Bretter im Haufen. Dann stopfte er den Beutel mit den vielen Ölflecken oben in die Lücke und zündete ihn an. Sofort züngelten Flammen in der Öffnung, durch die er eben gekrochen war.
    »Das dürfte ihn eine Weile aufhalten«, sagte Leesil und versuchte, keinen Rauch einzuatmen. Mit der halb leeren Ölflasche in der einen Hand lief er los. »Weiter.«
    An den Rest der Flucht erinnerte er sich kau m – abgesehen davon, dass Magiere bei jedem Schritt Blut verlor. Brenden lief in dem engen Tunnel so schnell er konnte, und Chaps Hecheln wies darauf hin, dass er der Erschöpfung nahe war. »Lauf, Junge, es ist nicht mehr weit«, sagte Leesil immer wieder. Sein Gesicht brannte von den vielen Kratzern, die Rattenjunge darin hinterlassen hatte.
    Als sie die Falltür im Boden des luxuriös eingerichteten Wohnzimmers erreichten, legte Leesil die Fackel und die halb leere Ölflasche auf den Boden und berührte Brenden an der Schulter.
    »Überlass sie jetzt mir und klettere hinauf«, sagte er.
    Brenden ließ Magiere vorsichtig von seiner Schulter in Leesils Arme gleiten, klemmte sich dann Chap unter den Arm und stieg die Leiter hoch. Der Hund winselte leise, zappelte aber nicht.
    Mit mehr Zeit hätte Leesil Magiere zu Boden sinken lassen. Stattdessen lehnte er sich an die Tunnelwand, damit er eine Hand frei bekam und ihren Kopf heben konnte, um einen Blick in ihr Gesicht zu werfen. Es war kalkweiß, und sie blutete noch immer durch den improvisierten Verband. Leesil drückte sie an seine Brust und neigte dann den Kopf, brachte ein Ohr an ihren Mund.
    Sie atmete noch, wenn auch kurz und flach.
    »Lebt sie?« Brenden beugte sich durch die Öffnung und streckte eine Hand nach unten.
    »Ja«, antwortete Leesil.
    »Mit dem aufgeschnittenen Hal s … Es grenzt an ein Wunder.«
    Leesil brachte Magiere zur Leiter und hob ihren Arm, damit Brenden das Handgelenk ergreifen konnte. Er trat mit der Absicht auf die erste Sprosse, Magiere hochzuheben, aber als Brenden mit der anderen Hand ihre Kleidung zu fassen bekam, zog er sie mit wenig Mühe nach oben.
    »Es wird alles gut«, flüsterte Leesil der Bewusstlosen zu. »Stirb nur nicht.«
    Er nahm Fackel und Ölflasche, kletterte rasch die Leiter hoch. Als er den Tunnel verlassen und die Falltür zugestoßen hatte, lag Magiere wieder über Brendens Schulter.
    »Warum hast du die Fackel mitgebracht?«, fragte Brenden. »Wir brauchen sie jetzt nicht mehr.«
    Leesil antwortete nicht. Er wollte keine Zeit vergeuden, indem er dem Schmied erklärte, was er vorhatte. Anstatt zum Schacht zu gehen, durch den sie hereingekommen waren, wandte er sich der Tür des Zimmers zu.
    »Wir können Magiere nicht durch den Schacht tragen, und deshalb bringen wir sie durch den Haupteingang. Dieser Korridor führt vermutlich ins Lagerhaus. Komm.«
    Brendens Augen wurden ein wenig größer, aber er nickte und trat durch die Tür. Chap folgte ihm.
    Leesil zögerte nur einen Moment. Es gab keine andere Möglichkeit sicherzustellen, dass ihnen niemand folgte; vielleicht hatten sie Glück, und jene Geschöpfe verbrannten. Es kümmerte ihn nicht mehr, ob Arbeiter ihr Einkommen und Kaufleute Profit verlore n – Magiere hatte dies alles fast mit dem Leben bezahlt.
    Er träufelte Öl auf den Läufer und die Falltür, auch auf das Sofa, zündete alles an und lief durch die Tür. Leesil unterbrach seine Flucht nur, um hier und dort Öl an die Wände zu spritzen, bis die Flasche leer war. Als er den Boden des großen Lagerhauses erreichte, wartete Brenden

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