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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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zwischen den Kisten, die für das Verladen auf ein Schiff oder Abholung durch Händler bereitstanden.
    LeesilsahsichumundentdeckteeinenStapelmitKleiderbündeln.BrendenrissdieAugenauf,alsderElfdieFackeldarauflegte.
    »Und jetzt raus«, sagte Leesil. »Suchen wir eine Tür.«
    Brenden sah, wie die Kleider Feuer fingen und Rauch aufstieg. »Dort drüben«, brummte er verärgert.
    Leesil folgte, als der Schmied zu einer schlichten, ganz gewöhnlich aussehenden Tür eilte. Sie war von innen verriegelt, also wahrscheinlich nicht der Ausgang, durch den die Arbeiter am Ende des Tages das Lagerhaus verließen. Leesil schob den Riegel zurück und trat die Tür auf.
    Draußenstellteerfest,dasssichChapkaummehraufdenBeinenhaltenkonnt e – derKampfunddievielenkleinenWundenhattenihnallseineKraftgekostet.LeesilbücktesichundnahmdenHundindieArme.AbgesehenvonseinemGesichtwarernichtverletzt,aberebenfallserschöpft.DieStärkevonPanikundZornverließihn.
    »Ich verstehe kaum etwas von der Heilkunst«, sagte Leesil. »Wir müssen jemanden finden, der Magiere helfen kann, und zwar schnell.«
    Brenden sah ihn an, und in seinem Gesicht rangen Kummer und Ärger miteinander. »Zu mir. Bei mir zu Hause seid ihr sicherer.«

14
    Als Brenden Magiere auf sein eigenes Bett gelegt und zugedeckt hatte, begannen seine Hände heftig zu zittern. Leesil riss ein Laken in Streifen, verband damit Magieres Wunde und versuchte zu verhindern, dass sie noch mehr Blut verlor. Der Hals war von der einen Seite bis fast zur anderen aufgeschnitten. Brenden wusste nicht, wieso sie noch lebte, aber er zweifelte nicht daran, dass sie starb. War Leesil das inzwischen klar?
    Chap lag auf einem Läufer neben dem Bett, ebenso still wie Magiere. Er atmete mühsam.
    BrendensEin-Zimmer-HüttebefandsichanderRückseitevonStallundSchmiede.Eswareinmaleinwarmer,gemütlicherOrtgewesen,erfülltvomSummenseinerSchwesterunddemDuftvonbackendemBrot.ElizahatteKerzengeliebt,undoftbrachteerihrWachsundDuftölmit,damitsieihreeigenenKerzenfertigenkonnte.AufdenerstenBlickwarsienichthübschgewesenundetwaszudünn,aberBrendenhatteimmergewusst,dasssieihneinesTagesverlassenwürde,umjemandenzuheiraten.IhreSchönheitkamaufandereArtundWeisezumAusdruck.InihrenhaselnussbraunenAugenhatteesgefunkelt,wennsieübereinenWitzlachte,undsiestrahltejeneArtvonFröhlichkeitaus,dievieleMännerbeieinerFrausuchten.SiehieltdasHaussauber,halfihmbeiderArbeitinderWerkstattundbereiteteleckereMahlzeitenzu.WaskonntesicheinMannmehrwünschen?SiesolltenichtihrganzesLebendamitzubringen,sichumihrenälterenBruderzukümmern.ZwarhatteerselbstkeinInteresseaneinerEhe,abererwardaraufvorbereitet,dasssieeinesTagesgehenundeineeigeneFamiliegründenwürde.
    An jenem Morgen, als er sie tot beim Holzstapel fand, änderte sich etwas in ihm.
    Eliza war klein und zart gewesen, ganz im Gegensatz zu dieser grimmigen Kämpferin, die jetzt in seinem Bett lag und starb. Eliza war nicht in der Lage gewesen, sich zu verteidigen, und Brenden hatte sie nicht beschützen können, nicht einmal nachdem so viele Leute verschwunden waren. Sie hatten ganz in ihrer kleinen Welt gelebt. Den Dingen, die man sich in der Stadt erzählte, schenkten sie kaum Beachtung. Immerhin war ihnen nie etwas Schlimmes passiert
    Und jetzt lebte sie nicht mehr. Es würde keinen Ehemann und keine Kinder geben, und es befriedigte Brenden nicht, ihren Mörder getötet zu haben. Stattdessen saß er kummervoll auf dem Bett und beobachtete, wie die Vampirjägerin starb.
    Er wusste nicht, wie er Magiere helfen konnte, und seine Hände zitterten noch immer. Eigentlich hätte er zufrieden darüber sein sollen, dass sich ein Kreis schloss, aber das war er nicht. Nichts an diesem Abend hatte sich seinen Vorstellungen entsprechend abgespielt.
    Vor seinem inneren Auge erschien immer wieder das Gesicht des Schmuddelkinds namens Rattenjunge, ausgezehrt, bleich, die großen Augen blutunterlaufen. Hatte dieses Geschöpf seine Schwester umgebracht? Oder war es der wie ein Adeliger aussehende Mann gewesen? Oder vielleicht die Frau? Brenden schloss die Auge n – und öffnete sie schnell wieder, als in der Dunkelheit Rattenjunges Züge noch deutlicher hervortraten.
    LeesilhatteMagieresHalsverbundenundtasteteinihrenMund.
    »Ihre Zähne sind normal«, sagte er.
    Die Worte verwirrten Brenden. Was meinte er damit?
    »Sie stirbt, Leesil. Sie hätte schon tot sein müssen, bevor wir das Lagerhaus verließen.«
    Der halbe Elf drehte ruckartig den Kopf. »Holst du nun Hilfe oder nicht?«
    »Dies geht über

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