Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
Klima. Caleb meinte, die anderen Heiler in der Stadt könnten gebrochene Knochen nicht besser behandeln als Magiere, und die letzte erfahrene Kräuterkundige war Brendens Mutter gewesen, seit einem Jahr tot.
    Es besorgte Magiere, dass Leesil nach so kurzer Zeit erneut verletzt worden war, aber die Notwendigkeit, sich um ihn zu kümmern, gab ihr etwas, auf das sie sich konzentrieren konnte. Seit der Nachricht von Brendens Tod hatte Leesil nicht ein einziges Wort gesprochen. Stumm starrte er an die Wand seines Schlafzimmers, während Magiere ihm Bandagen aus Lakenstreifen anlegte. An seinem Kinn zeigten sich gelbe und violette Flecken. Von Welstiels Salbe war noch etwas übrig, und sie strich ihm die Reste vorsichtig ins Gesicht.
    Chap lief im Zimmer herum. Zweimal war er gekommen und hatte seine feuchte Schnauze an Leesils baumelnde Hand gedrückt, ohne dass der darauf reagierte.
    »Du wirst dich davon erholen«, sagte Magiere.
    »Glaubst du?«, fragte er.
    »Ja.«
    Eine Zeit lang saß er still da. Dann atmete er tief ein und schnitt dabei eine Grimasse.
    »Ich habe sie für erledigt gehalten, Magiere. Ich schwöre bei allen Göttern, dass ich von ihrem endgültigen Tod überzeugt gewesen bin.«
    »Ich weiß. Wir alle haben sie für tot gehalten. Es ist nicht deine Schuld.«
    Magiere erinnerte sich daran, wie sehr sie zu Anfang versucht hatte, nicht in diese Sache verwickelt zu werden. Wie dumm. Es hatte sich überhaupt nicht vermeiden lassen. Und jetzt würden die Untoten keine Ruhe geben, bis sie und alle ihre Helfer tot und begraben waren.
    »Ich will nicht behaupten zu verstehen, wie du dich fühlst, aber das Schlimmste kommt erst noch«, sagte sie und stockte für einen Moment. »Ich brauche dich. Bist du imstande, einen Verteidigungsplan mit mir zu entwickeln?«
    Leesil blinzelte traurig. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.«
    Magiere richtete sich auf und nahm neben ihm Platz.
    Dies war ein hübsches Zimmer. Die Matratze enthielt Federn, kein Stroh, und alles roch nach Leesil, eine Mischung aus Erde und Gewürzen. Hinzu kam etwas Muffige s – seine Bettwäsche war seit Beth-raes Tod nicht mehr gelüftet worden. In der Ecke standen ein kleiner Tisch und ein Stuhl, aber bis auf eine dicke weiße Kerze war der Tisch leer. Persönliche Gegenstände enthielt das saubere, ordentliche Zimmer kaum. Leesil konnte Geld erstaunlich schnell ausgeben, aber materielle Dinge bedeuteten ihm nichts.
    Magiere trug noch immer ihr blaues Kleid, doch der untere Teil war jetzt schmutzig und zerrissen. Das verblasste Baumwollhemd, das sie Leesil vom Oberkörper gezogen hatte, war fleckig und völlig zerfetzt.
    »Unser Verschleiß an Kleidern ist ziemlich groß«, sagte sie, vor allem um die Stille zu beenden.
    Leesil antwortete zunächst nicht, sah dann zu ihr auf.
    »Ich weiß.« Er nickte. »Daran habe ich in der vergangenen Nacht gedach t … es scheint lange her zu sein. Alles war anders.«
    »Wir drei genügen nicht, um mit dieser Sache fertigzuwerden«, sagte Magiere, als sie wieder Leesils Aufmerksamkeit hatte. »Wir brauchen Hilfe von den Stadtbewohnern, so viel wie möglich. Ich weiß nicht, wie man Leute beeinflusst, aber du kennst dich damit aus.« Sie zögerte und fügte dann entschuldigend hinzu: »Das meine ich als Kompliment.«
    Er gab nicht einmal vor, Anstoß daran zu nehmen. Es besorgte Magiere, dass er so wenig reagierte. Sie fragte sich, wie viel Tatkraft noch in ihm steckte.
    »Was soll ich tun?«, fragte er.
    Magiere atmete tief durch, langsam und leise. Sie versuchte, ihm ihr Unbehagen nicht zu zeigen.
    »Zuersteinmalruhstdudichaus«,sagtesieundstandauf.»Ichhabevor,heuteeineStadtversammlungeinzuberufen.Wennessoweitist,holeichdich.MachdenLeutenklar,dasswirihreHilfebrauchen.Esbleibtmirnichtsanderesübrig,alsRashedselbstgegenüberzutreten,aberwirmüsseneineFallevorbereiten,unddasschaffenwirnichtallein.WennwirdieUntotengestellthaben,dürfensienichtwiederverschwindenkönnen.Verstehstdu?«
    »Ja.« Leesil nickte erneut. Magiere legte ihm vorsichtig die Hand auf den Rücken und half ihm dabei, sich hinzulegen.
    Sie strich Leesil das weißblonde Haar aus dem Gesicht und stellte erneut fest, dass die langen Kratzer seine Attraktivität nicht beeinträchtigten. Vor ihrer Ankunft in Miiska hatte sie nie bemerkt, wie sehr ihr sein Gesicht gefiel.
    »Was machst du jetzt?«, fragte er.
    Magiere rang sich ein Lächeln ab. »Ich koche dir Suppe und hoffe, dass ich dich damit nicht vergifte.«
    Etwas in ihren Worten oder

Weitere Kostenlose Bücher