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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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erwiederMagierean.»Wasistgeschehen?«,fragteerdeutlicher.
    Magiere wandte den Blick von seinen blutunterlaufenen Augen ab. Die Sonne stand dicht unter dem Horizont und färbte die Wolken rot. Der Tag hatte noch nicht begonnen, aber sie wusste, dass ihr Leben von jetzt an in eine neue Richtung führte. Als abergläubischer Bauer hätte sie vielleicht von einem Omen gesprochen.
    »Ich bin fertig damit, Leesil«, sagte sie. »Es ist vorbei.«
    Leesils Augen waren noch immer groß und zeigten eine Mischung aus Überraschung, Verwirrung und Ärger.
    »Was ist denn los?«, fragte er. »Wir wollten darüber reden.«
    Magiere sah zum Fluss. Die Leiche war untergegangen, aber vielleicht tauchte sie irgendwo wieder auf. Sie dachte an den leblosen Körper, der unter der Oberfläche von der Strömung fortgetragen wurde.
    »Ich gehe nach Miiska«, sagte sie. »Kommst du mit?«
    In dem Küstenstädtchen namens Miiska herrschte rege Aktivität in einem am Wasser gelegenen Lagerhaus, obwohl die Morgendämmerung noch nicht gekommen war. Der große Hauptraum zwischen den schlichten Bretterwänden enthielt Bierfässer, Weizensäcke und Wolle auf der Importseite, getrockneten Fisch und einige Handwerksprodukte auf der Exportseite. Kisten, Fässer und zusammengeschnürte Bündel wurden hinein- und herausgetragen, von Schreibern in Listen verzeichnet. Trotz der offenen Türen roch das Lagerhaus nach ölimprägnierten Seilen, verwittertem Holz, Metall, Schweiß von Mensch und Tier und nach all den Dingen, die in den letzten Tagen ans Ufer gespült worden waren. Ein kleiner Junge in einem zu großen grünen Hemd und mit einem Schopf graubraunen Haars fegte die ganze Zeit über und versuchte zu verhindern, dass sich zu viel Staub und Schmutz ansammelte. Arbeiter bereiteten die Fracht für einen Lastkahn vor, der den Hafen bei Tagesanbruch verlassen würde. Trotz der allgemeinen Geschäftigkeit sprachen nur wenige Leute miteinander.
    RechtsnebenderzumHafengelegenenTür,diebreitgenugwar,umeinenKarrenpassierenzulassen,standeinhochgewachsenerMannundbeobachtetedieArbeitruhig.ErerteiltekeineAnweisungen,überprüftekaumetwasundschienzuwissen,dassalleszuseinervollenZufriedenheiterledigtwurde.DurchseinebeeindruckendeGrößeschienerdarangewöhntzusein,aufanderehinabzusehen,selbstaufjene,dienichtkleinerwarenalser.DielangenmuskulösenArmestecktenineinemdunkelgrünenKasackundwarenverschränkt.SeindünkelhaftesGebarenmachtedeutlich,dasserdieMuskelnnichtdemUmstandverdankte,selbstKistengeschlepptzuhaben.EinbleichesGesichtließdaskurzedunkleHaarnochdunklererscheinen.DiewieKristallglänzendenhellblauenAugenbeobachtetenallesgleichzeitig.
    »Nein, Jaqua«, ertönte eine Stimme hinter ihm. »Ich habe zwanzig Fässer Wein bestellt und zweiunddreißig mit Bier. Du bringst die Zahlen durcheinander.«
    Der Mann richtete seinen Blick ins Innere des großen Raums. Eine braunhaarige junge Frau, nur zwei Drittel so groß wie er, stritt mit dem obersten Schriftführer des Wareneingangs.
    »Fräulein Teesha, ich bin siche r … «, begann Jaqua.
    »Ich weiß, was ich bestellt habe«, sagte sie ruhig. »So viel Wein können wir derzeit nicht verkaufen. Schick zwölf Fässer zurück. Und wenn der Kapitän des Lastkahns versucht, uns Transportkosten in Rechnung zu stelle n … Sag ihm, dass wir uns dann einen anderen Geschäftspartner suchen.«
    Der große Aufseher verließ seinen Platz an der Tür und trat näher.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte er gelassen.
    »Nein, Herr.« Der Schriftführer namens Jaqua wich zurück. Sein Gesicht wurde ausdruckslos, doch er schloss die Finger beider Hände so fest um das Listenbrett in seinen Händen, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    Teesha lächelte und zeigte dabei kleine weiße Zähne. Ohne Verunsicherung blickte sie zu ihrem großen Partner auf.
    »Nein, Rashed. Nur ein Fehler bei der Weinbestellung. Die Sache wird in Ordnung gebracht.«
    Rashed nickte, blieb aber stehen, und Jaqua eilte fort, um den Fehler zu korrigieren.
    »Er hat in letzter Zeit mehrere Bestellungen durcheinandergebracht«, sagte Teesha. »Vielleicht probiert er den Wein zu

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