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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Bela Geld für sein Eigentum, und deshalb wurde die Taverne zu einem niedrigen Preis verkauft, um die Schulden zu begleichen. Die Taverne, frei von Lasten, gehört jetzt der falschen Jägerin. Morgen trifft sie hier ein, mit der Absicht, sich in Miiska niederzulassen und die Taverne zu öffnen.«
    Rashed senkte den Kopf. »Vielleicht ist sie keine Schwindlerin«, murmelte er. »Ich habe nicht unseren Lehnsherrn getötet und unser Zuhause verlassen, nur damit wir als Prämie eines Jägers enden.«
    Die anderen blieben still, in Gedanken versunken.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Teesha schließlich.
    Rashed sah sie an und musterte ihr zartes Gesicht. Auf keinen Fall würde er zulassen, dass ein Jäger Teesha nahe kam. Aber ihn besorgten auch andere Gedanken. »Wenn die Jägerin Miiska erreicht, müssen wir hier gegen sie kämpfen, und das können wir uns nicht leisten, wenn weiterhin alles geheim bleiben soll wie bisher. Ein weiterer Todesfall in der Stad t … « Er warf Rattenjunge einen kurzen Blick zu. »… könnte alles ruinieren, was wir uns hier aufgebaut haben. Sie darf nicht hierherkommen.«
    »Überlasst es mir«, sagte Rattenjunge, als Rashed noch nicht ganz fertig war.
    »Nein, sie hat es geschafft, Parko zu töten«, gab Teesha zu bedenken. Sorge erschien in ihrem Gesicht. »Du könntest verletzt werden. Rashed ist der Stärkste von uns. Er sollte gehen.«
    »Ich bin schneller als ihr und falle nirgends auf«, sagte Rattenjunge voller Eifer. »Lass mich gehen, Rashed. Niemand auf der Straße wird sich daran erinnern, dass ich vorbeigekommen bin. An dich erinnern sich die Leute immer. Du siehst wie ein Adliger aus.« Bei diesen Worten erklang ein Hauch Sarkasmus in seiner Stimme. »Die Jägerin wird mich nicht kommen sehen. Ich bringe alles schnell zu Ende.«
    Rashed dachte darüber nach. »Na schön. Ich nehme an, deine schlechten Angewohnheiten können uns diesmal nützlich sein. Aber spiel nicht mit ihr. Töte sie einfach und lass die Leiche verschwinden.«
    »Es gibt da noch einen Hund«, sagte Edwan und suchte nach den richtigen Worten. »Etwas Altes, etwas, an das ich mich nicht erinnere.«
    Rattenjunge runzelte die Stirn und brummte gelangweilt. »Ein Hund ist kein Problem für mich.«
    »Hör auf ihn«, mahnte Rashed. »Er weiß mehr als du.«
    Rattenjunge zuckte mit den Schultern und ging zur Tür. »Ich bin bald zurück.«
    Teesha nickte ein wenig traurig. »Ja. Töte sie schnell und kehr dann heim.«
    Rattenjunge nahm sich gerade genug Zeit, eine Segeltuchplane zusammenzurollen, die er sich auf den Rücken binden konnte, und etwas Erde aus seinem Sarg in einen Beutel zu geben. Waffen nahm er nicht mit. Niemand sah ihn, als er das Lagerhaus verließ und durch die kühle Nacht huschte.
    Die Jagd begeisterte ihn. Rashed war so sehr von Geheimhaltung besessen, dass er in Miiska kein Töten mehr erlaubte. Wenn Rashed, Teesha und er Nahrung aufnahmen, löschten sie die vagen Erinnerungen ihrer Opfer. Das ernährte zwar den Körper, nicht aber Rattenjunges Seel e – die Gier seines Geistes blieb.
    Er liebte es zu fühlen, wie ein Herz direkt unter ihm zu schlagen aufhörte. Wie herrlich es doch war, Angst zu riechen und das letzte Zittern des Lebens zu spüren, wenn es sein Opfer verließ und ihn füllte. Manchmal tötete er heimlich fremde Reisende und verbarg ihre Leichen, wo sie niemand finden konnte. Aber es waren so wenige; oft musste er lange auf eine Gelegenheit warten. Einige Male war er zu weit gegangen, hatte einen Bewohner von Miiska umgebracht und die Leiche versteckt. Und als dann eine allgemein bekannte Person verschwand, der alte Inhaber der Taverne, gab Rashed natürlich ihm die Schuld, obwohl er gar nichts damit zu tun hatte.
    An diesem Abend hatte ihm Rashed ausdrücklich die Erlaubnis gegeben, und er wollte das Beste daraus machen, jeden einzelnen Moment genießen. Er fühlte, wie das Verlangen in ihm aufstieg und immer intensiver wurde, als er daran dachte, dass er an diesem Abend noch keine Nahrung zu sich genommen hatte.
    Ein Viertel der Nacht verging, während er parallel zur Straße unterwegs war. Gelegentlich blieb er stehen und erforschte die Dunkelheit mit seinen Sinnen. Er schnüffelte und schnupperte, und zuerst nahm er nichts wahr. Dann entdeckte er einen Hauch Wärme. Durch Gebüsch und Gestrüpp kroch er zur Küstenstraße von Bela und hörte dort das Knarren eines Karrens, dessen Achse geschmiert werden musste.
    Rattenjunge wartete geduldig unter einem wilden

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