Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
draußen.«
    Teesha öffnete den Mund zu einer Antwort, als ein weißes Schimmern aus dem Nichts erschien und sich in der Mitte des Zimmers verdichtete. Sie sah Rashed an und lächelte.
    Das Schimmern wurde heller und zu einer geisterhaften Gestalt, die dicht über dem Boden schwebte. Ein transparentes Wesen richtete den Blick auf Teesha.
    Der Mann trug eine grüne Stiefelhose und ein weites weißes Hem d – die Farben seiner Kleidung waren ganz deutlich im Kerzenlicht erkennbar. Der teilweise abgetrennte Kopf ruhte auf einer Schulter; ein Streifen aus einstigem Fleisch verband ihn mit dem Körper. Langes, dunkelgelbes Haar reichte mit der Illusion von Schwere über die blutige Schulter und den Arm. Er sah genauso aus wie im Moment seines Todes.
    »Mein lieber Edwan«, sagte Teesha. »Ohne dich habe ich mich einsam gefühlt.«
    Der Geist schwebte auf sie z u – selbst die geringe Entfernung zwischen ihnen schien zu groß zu sein.
    »Wo bist du gewesen?«, fragte Rashed. »Hast du Parkos Mörder gefunden?«
    Edwan drehte sich halb um, bis der schiefe Kopf Rashed zugewandt war, und in dieser Haltung verharrte er schweigend.
    Es war ungewöhnlich für den Geist, sich so deutlich zu zeigen. Das eigene Erscheinungsbild war ihm peinlich, und er mochte es nicht, Entsetzen und Abscheu in den Augen anderer zu sehen. Normalerweise erschien er nur Teesha, die nie irgendein Zeichen von Unbehagen offenbarte. Aber in letzter Zeit präsentierte er sich auch Rashed in allen grausigen Einzelheiten.
    Rashed wahrte ganz bewusst einen neutralen Gesichtsausdruck. »Was hast du herausgefunden?«
    »Eine Frau namens Magiere steckt dahinter.« Edwans hohle Stimme hallte von den Wänden wider. Er wandte sich so seiner Frau zu, als stamme die Frage von ihr. »Sie bietet ihre Dienste Dorfbewohnern an, die Vampire und dergleichen loswerden wollen.«
    »Ich glaube, ich habe den Namen schon einmal gehört«, warf Rattenjunge ein. Er wurde munterer, als sein Interesse erwachte. »Von einem reisenden Händler. Er erwähnte eine ›Jägerin der Untoten‹, die in den Dörfern von Strawinien arbeitet. Aber das muss Unsinn sein. Es gibt nicht viele von unserer Art. Nicht genug, um mit der Jagd auf sie den Lebensunterhalt zu verdiene n – falls jemand gut genug ist. Bestimmt ist sie eine Schwindlerin. Sie kann Parko nicht getötet haben.«
    »Das hat sie aber«, beharrte Edwan. Seine Worte waren wie ein Flüstern aus der Vergangenheit, das durch einen endlosen Flur wehte. »Parko liegt in einem Fluss namens Wudrask, sein Kop f … sein Kop f … « Er unterbrach sich kurz und fuhr dann fort: »… sein Kopf ist vom Körper getrennt. Magiere hat ihn abgeschlagen. Sie wusste, worauf es ankam.«
    Rattenjunge schnaufte verächtlich in seiner Ecke. Teesha saß einfach nur da, hörte zu und dachte nach. Rashed schritt erneut umher.
    Auch er hatte gelegentlich von »Jägern« gehört, die übers Land reisten und sich fantasievolle Namen gaben, wie »Exorzist«, »Hexentöter« und »Jäger der Untoten«. In einem Punkt hatte Rattenjunge recht. Es waren immer Schwindler und Scharlatane, die mit dem Aberglauben der Bauern Geld verdienten, wobei es keine Rolle spielte, ob die Ängste jener Bauern auf einer verborgenen Wahrheit basierten. Aber Rashed wusste, dass diesmal mehr geschehen war, und es hatte Parko das Leben gekostet. Für einen Sterblichen war es sehr schwer, fast unmöglich, einen Vampir zu töten, selbst wenn dieser seinen Intellekt zugunsten des Wilden Pfades aufgegeben hatte.
    »Das ist noch nicht alles«, hauchte Edwan.
    Rashed blieb stehen. »Was denn noch?«
    »Sie kommt hierher.« Der Geist drehte sich ganz zu Rashed um. »Sie hat die alte Taverne am Hafen gekauft.«
    Zuerst rührte sich niemand. Dann sprang Rattenjunge aus seiner Ecke, und Rashed trat auf den Geist zu. Selbst Teesha war plötzlich auf den Beinen. Sie alle bestürmten Edwan mit Fragen.
    »Wo hast du das gehört?«
    »Wie kann das sein?«
    »Wie hat sie herausgefunde n … ?«
    EdwanschlossdieAuge n – dieStimmenschienenihmwehzutun.
    »Ruhe«, sagte Teesha scharf. Rashed und Rattenjunge schwiegen, als sie sich wieder an den Geist wandte. »Edwa n … « Sie sprach sanft. »Sag uns alles, was du weißt.«
    »In Miiska wissen alle, dass der Inhaber der Taverne vor Monaten verschwand.« Edwan zögerte, und Rashed richtete einen argwöhnischen Blick auf den Rattenjungen. »Ich habe gehört, wie Magiere mit ihrem Partner sprach. Der verschwundene Inhaber schuldete jemandem in

Weitere Kostenlose Bücher